Totalschaden durch den Engerling - was macht Sinn?
Zuwarten ist kontraproduktiv
Bei hohem Befallsdruck ist die Schadschwelle von rund 25 Engerlingen pro Quadratmeter zumeist deutlich überschritten. Die Folgen sind eine vertrocknete, abgestorbene Grasnarbe, welche sich in großen Stücken abziehen lässt. Neben der eingeschränkten und gefährlichen Bewirtschaftbarkeit in Hanglagen ist der Ertragsausfall ein Hauptproblem. Ist die Grasnarbe abgestorben macht ein Zuwarten keinen Sinn - vor allem Beikräuter und problematische Pflanzen etablieren sich in weiterer Folge. Eine Produktion von hochwertigem Grundfutter ist auf derart geschädigten Flächen nicht möglich.
Die Erfahrungen der vergangenen Jahre mit Engerlingschäden haben gezeigt, dass eine mechanische Regulierung mit Grünlandneuanlage und angepasster Folgebewirtschaftung die besten Chancen bietet, dass das eigene Grünland bei zukünftigen Käferflügen weniger attraktiv für eine Eiablage ist.
Die Erfahrungen der vergangenen Jahre mit Engerlingschäden haben gezeigt, dass eine mechanische Regulierung mit Grünlandneuanlage und angepasster Folgebewirtschaftung die besten Chancen bietet, dass das eigene Grünland bei zukünftigen Käferflügen weniger attraktiv für eine Eiablage ist.
Mechanische Regulierung als Grundlage für neuen Grünlandbestand
Lassen Gelände- und Bodenbeschaffenheit eine Bodenbearbeitung zu, lautet die Empfehlung einen Kreiselgrubber oder eine Kreiselegge mit auf Griff gestellten Zinken für die mechanische Regulierung einzusetzen. Bei diesen beiden Geräten ist die Quetschwirkung auf Engerlinge am größten. Es ist darauf zu achten, dass der Kasten der Kreiselegge/des Kreiselgrubbers immer gut mit Erde gefüllt ist - die Planierschiene ist dementsprechend einzustellen.
Fräse oder Zinkenrotor können ebenfalls eingesetzt werden. Die Fräse kommt durch die schneidende Arbeitsweise nicht an die Quetschwirkung der Kreiselegge heran und arbeitet zudem sehr fein. Darunter leidet die Befahrbarkeit der Flächen im Anschluss über einen längeren Zeitraum. Nebenbei ist das Erosionsrisiko höher.
Fräse oder Zinkenrotor können ebenfalls eingesetzt werden. Die Fräse kommt durch die schneidende Arbeitsweise nicht an die Quetschwirkung der Kreiselegge heran und arbeitet zudem sehr fein. Darunter leidet die Befahrbarkeit der Flächen im Anschluss über einen längeren Zeitraum. Nebenbei ist das Erosionsrisiko höher.
Für alle Geräte gilt: möglichst langsame Fahrgeschwindigkeit - hohe Zapfwellendrehzahl!

Für eine möglichst gute Wirkung sollen die Grünlandflächen zweimal bearbeitet werden.
- erster Durchgang etwas seichter ( ~ 5 cm)
- zweiter Durchgang mit rund 10 cm Bearbeitungstiefe.
Zeitpunkt - wann kann bekämpft werden?
Die Engerlinge müssen im Bearbeitungshorizont sein, damit sie durch die Werkzeuge der Bodenbearbeitungsgeräte erwischt werden. Dies ist aktuell jedenfalls gewährleistet.
Wird die mechanische Regulierung an Tagen mit intensiver Sonneneinstrahlung durchgeführt, bewirkt diese eine zusätzliche Schädigung der Engerlinge und steigert die Wirkung der Maßnahme. Bei sehr trockenen Bedingungen ist es sinnvoll den Boden nicht zu lange offen liegen zu lassen. Die beiden Bearbeitungsdurchgänge können dann auch Zug um Zug durchgeführt werden, um Bodenwasser zu sparen.
Zudem muss beachtet werden, dass für die Entwicklung des neuen Grünlandbestandes ausreichend Zeit bleibt. In höheren Lagen ab 700 m sollte aus diesem Grund nicht zu spät reagiert werden. Mitte September kann es in diesen Lagen für eine Grünlandneuansaat schon zu spät sein.
Wird die mechanische Regulierung an Tagen mit intensiver Sonneneinstrahlung durchgeführt, bewirkt diese eine zusätzliche Schädigung der Engerlinge und steigert die Wirkung der Maßnahme. Bei sehr trockenen Bedingungen ist es sinnvoll den Boden nicht zu lange offen liegen zu lassen. Die beiden Bearbeitungsdurchgänge können dann auch Zug um Zug durchgeführt werden, um Bodenwasser zu sparen.
Zudem muss beachtet werden, dass für die Entwicklung des neuen Grünlandbestandes ausreichend Zeit bleibt. In höheren Lagen ab 700 m sollte aus diesem Grund nicht zu spät reagiert werden. Mitte September kann es in diesen Lagen für eine Grünlandneuansaat schon zu spät sein.
Grünlandneuansaat: Mischungsauswahl & Deckfrucht
Nach der Bodenbearbeitung ist das Grünland mit einer standort- und nutzungsangepassten Qualitätssaatgutmischung neu anzulegen. Um etwaige nicht erwischte Engerlinge von den jungen Grünlandpflänzchen abzulenken, hat sich die Neuanlange unter einer Deckfrucht bewährt. Im Zeitraum Juni bis August ist der Sommerroggen aufgrund seiner geringen Rostanfälligkeit sowie guten Silierbarkeit dem Hafer vorzuziehen.
Folgende Punkte sind zu beachten: Grünlandmischung und Deckfrucht benötigen unterschiedliche Ablagetiefen bei der Saat. Die Grünlandmischung unbedingt oberflächlich ablegen – das heißt Deckfrucht und Grünlandmischung getrennt säen. Grünlandstriegel mit pneumatischem Sägerät sowie ausgehobenen Zinken eignen sich für die Saat der Grünlandmischung sehr gut.
Folgende Punkte sind zu beachten: Grünlandmischung und Deckfrucht benötigen unterschiedliche Ablagetiefen bei der Saat. Die Grünlandmischung unbedingt oberflächlich ablegen – das heißt Deckfrucht und Grünlandmischung getrennt säen. Grünlandstriegel mit pneumatischem Sägerät sowie ausgehobenen Zinken eignen sich für die Saat der Grünlandmischung sehr gut.
- Die Deckfrucht nicht zu dick anlegen. 60 bis max. 70 kg/ha sind ausreichend.
Bei zu tiefer Ablage der Grünlandmischung wird sich kein vernünftiger Bestand entwickeln. Abschließend mit einer Profilwalze sorgfältig anwalzen. Dabei auch wirklich langsam fahren.
Bodenpilze - eine Unterstützung gegen die Engerlinge
Im Boden kommen natürlicherweise Pilze vor, welche die Engerlinge parasitieren und zum Absterben bringen. Deren Anzahl im Boden kann durch gezieltes Ausbringen auf Befallsflächen erhöht werden. In Oberösterreich gibt es insbesondere Erfahrungen mit dem Pflanzenhilfsmittel "ArtisPro". Der darin enthaltene Pilz Beauveria bassiana ist ein Gegenspieler der Engerlinge. Das flüssig formulierte Mittel muss in den Boden eingebracht werden. Die Anwendung von ArtisPro lässt sich damit gut mit einer mechanischen Regulierung kombinieren. Es kann unmittelbar vor der zweiten Bodenbearbeitung ausgebracht werden. Wird Zug um Zug gearbeitet trifft man an der Oberfläche liegende Engerlinge zudem direkt.
Folgende Punkte sind beim Einsatz von ArtisPro unbedingt zu beachten:
- ausreichend Bodentemperatur (15 - 30 °C)
- ausreichend Feuchtigkeit; bei extremer Trockenheit ist ein Einsatz nicht zielführend