Theodul 2025: Milch, Mut und Meisterwerke
„Der ,Salzburger Theodul‘ ist mehr als eine Auszeichnung, er ist ein Gütesiegel für die handwerkliche Exzellenz und den unermüdlichen Innovationsgeist unserer Käsereibetriebe“, so Willi Huttegger, Obmann Landesverein der Salzburger Direktvermarkter. Die Milchprodukteprämierung war vergangene Woche auf der Burg Hohenwerfen ein Fest für Qualität, Regionalität und echtes Handwerk.
Rekord an Einreichungen
Insgesamt wurden 184 Produkte von 43 Betrieben eingereicht – ein neuer Rekord, der die Innovationskraft und Vielfalt der Salzburger Milchverarbeitung eindrucksvoll unterstreicht. „Für uns ist es ein Barometer, wo wir handwerklich stehen und wo wir uns verbessern können. Wir wollen besten Käse auf den Teller bringen“, so Anton Pichler von der Litzelhofalm in Rauris. Im Vorfeld sichtete und bewertete ein unabhängiges Expertenteam von 16 Juroren aus ganz Österreich die Spezialitäten. Landtagsabgeordnete Nicole Leitner war vor der Veranstaltung bereits begeistert, dass in diesem Jahr eine Rekordanzahl an Produkteinreichungen verzeichnet werden durfte. „Das unterstreicht nicht nur die außerordentliche Vielfalt an Milch- und Käseprodukten in Salzburg, sondern auch das hohe Qualitätsbewusstsein unserer heimischen Lebensmittelhandwerkerinnen“, so Leitner. „Ich danke allen, die mit ihrem Einsatz und ihrem Mut die Vorzüge Salzburgs im Bereich Milch und Käse nach außen tragen. Möge diese positive Entwicklung weiterwachsen und möge Salzburg auch künftig Maßstäbe in Qualität, Regionalität und Nachhaltigkeit setzen.“ Im Mittelpunkt der Prämierung stand die Würdigung traditioneller Handwerkskunst. Die Veranstaltung machte deutlich, wie viel Wissen, Sorgfalt, Durchhaltevermögen und Leidenschaft in jedem Produkt steckt. „In Salzburg wird auf höchstem handwerklichem Niveau mit Kreativität und Herz gearbeitet“, betonte Landwirtschaftskammer-Präsident Rupert Quehenberger in seiner Laudatio. „Diese Qualität ist nur dank unserer engagierten und innovativen Käserinnen und Käser möglich, die tagtäglich mit Leidenschaft und Sorgfalt mit diesem wertvollen Naturprodukt arbeiten.“
Ehren-Theodul für ein Lebenswerk
Ein besonders berührender Moment war die Verleihung des „Ehren-Theoduls“ an Barbara Saller für ihre Pionierarbeit und ihre langjährigen Verdienste um die Direktvermarktung in Salzburg. Die heutige Altbäuerin des Lehenguts in Bischofshofen, vielen als „Wetti“ bekannt, hat schon in den 1980er-Jahren mit beeindruckender Weitsicht erkannt, wie wichtig der direkte Kontakt zwischen Bäuerinnen, Bauern und Konsumenten ist. Mit Herz, Mut und unermüdlichem Einsatz setzte sie sich dafür ein, dass regionale Produkte dort verkauft werden, wo sie entstehen – auf den Höfen, auf den Märkten, mitten unter den Menschen. Mit der Organisation des ersten Bauernmarktes in Bischofshofen schrieb sie ein Stück Salzburger Landwirtschaftsgeschichte. Was damals als mutiger Schritt begann, hat sich zu einer Bewegung entwickelt, die heute selbstverständlich erscheint. Doch ohne Pionierinnen wie Wetti wäre vieles davon nicht denkbar. Sie hat gezeigt, dass Leidenschaft, Beharrlichkeit und der Glaube an die eigene Idee Großes bewirken können. In ihrer Rede spürte man die Begeisterung und die tiefe Verbundenheit mit den Themen der Direktvermarktung und Landwirtschaft. Ihre Augen leuchten, wenn sie erzählt, wie alles begann – von den ersten Verkaufsständen bis zu den heutigen Märkten, die aus dem Salzburger Land nicht mehr wegzudenken sind. Der „Ehren-Theodul“ ist daher weit mehr als eine Auszeichnung. Er ist ein Symbol der Dankbarkeit und Anerkennung für eine Frau, die mit Tatkraft, Überzeugung und Herzenswärme den Weg für viele andere geebnet hat.
Mit einem „Theodul“ als Kategorie-Sieger ausgezeichnet wurden: Thomas Ließ (Kehlbauer) aus Hof für sein Schafmilchjoghurt (Kat. Sauermilcherzeugnisse), Melanie Irnberger (Riesergut) aus Bad Hofgastein für ihre Sauerrahmbutter (Kat. Butter), Bettina und Manfred Huber (Filzmoosalm) aus Großarl für ihren Bauerntopfen (Kat. Frischkäse), Wolfgang Dankl (Pinzga Kas Mobil) aus Piesendorf für seinen Walcher Bergkas (Kat. Hartkäse), Handkäserei Wimmer aus Oberalm für ihren Tilsiter im Kräutermantel (Kat. Schnittkäse), Monika Sendlhofer (Feldinggut) aus Bad Hofgastein für ihren Camembert (Kat. Weichkäse), Anton und Kathrin Pichler (Litzelhofalm) aus Rauris für ihren Almkäse-Heublumen (Kat. Almkäse) und Johann und Martina Haslauer (Hofkäserei Haslauer) aus Elsbethen für ihre Schaffrischkäseröllchen Mediterran (Kat. Sonstiger Käse).