Thalgauer gründete Münchner Oktoberfest
Wenn am Samstag dieser Woche der Münchener Oberbürgermeister traditionell mit einem Bierschlägel das erste Fass im Festzelt anschlägt, ist wieder das größte Volksfest der Welt eröffnet. Assistiert wird ihm dabei vom Bayerischen Ministerpräsidenten, der die Bierkrüge zum Füllen reicht. Heuer wird das Fest bis 6. Oktober stattfinden. Rekord bei den Anschlägen sind zwei Anschläge, bis das köstliche Nass floss.
Der vergessene Gründer des Oktoberfestes
Wie die Geschichte so spielt: Der Gründer des weltgrößten Volksfestes war kein schuhplattelnder Ur-Bayer und auch kein dem Bier „maßweise“ zugetaner Hopfensaftliebhaber: Es war der aus Thalgau stammende Staatsmann, Gelehrte und Musiker Karl Maria Freiherr Ehrenbert von Moll. Er gilt als der vergessene Gründer des Oktoberfestes, das heuer wieder an die sechs Millionen Besucher aus der ganzen Welt anziehen wird.
Seit rund zehn Jahren gibt es dazu die „historische Wiesn“. Alle vier Jahre wird neben dem Oktoberfest auch das Zentrallandwirtschaftsfest veranstaltet, auf dem landwirtschaftliche Produkte, Maschinen und Geräte für die Landwirtschaft ausgestellt werden.
Seit rund zehn Jahren gibt es dazu die „historische Wiesn“. Alle vier Jahre wird neben dem Oktoberfest auch das Zentrallandwirtschaftsfest veranstaltet, auf dem landwirtschaftliche Produkte, Maschinen und Geräte für die Landwirtschaft ausgestellt werden.
Fest zur Vermählung des Kronprinzen gab den Ausschlag
Prof. Dr. Bernhard Iglhauser aus Thalgau hat den Lebensweg dieses Thalgauer Heimatsohnes aufgezeichnet: Moll trat am
7. Dezember 1804 in die Dienste des Kurfürsten von Bayern und wurde zum ordentlichen Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ernannt. Zu dieser Zeit war Moll auch Vorstandssekretär des Landwirtschaftlichen Vereins in Bayern.
Als am 12. Oktober 1810 Kronprinz Ludwig seine Vermählung mit Prinzessin Therese von Sachsen gefeiert hatte, fand am 17. Oktober ein Pferderennen statt, das in Anwesenheit der königlichen Familie als ein Fest für ganz Bayern gefeiert wurde.
1811, ein Jahr später, regte der Thalgauer Freiherr Ehrenbert von Moll wegen der großen Begeisterung an, das Fest solle auch zukünftig durchgeführt werden. Veranstalter war diesmal der „Landwirtschaftliche Verein in Bayern“, der Fest und Pferderennen zur gleichzeitigen Präsentation bäuerlicher Leistungen und Produkte, auch einer erstmaligen Obstschau, nutzte.
Das eigentliche Oktoberfest war also 1811 erstmals und hatte seine Wurzeln als „Fest der Bauern“, erst 1818 erhielt die Festivität den berühmten „Wiesn-Charakter“.
Als am 12. Oktober 1810 Kronprinz Ludwig seine Vermählung mit Prinzessin Therese von Sachsen gefeiert hatte, fand am 17. Oktober ein Pferderennen statt, das in Anwesenheit der königlichen Familie als ein Fest für ganz Bayern gefeiert wurde.
1811, ein Jahr später, regte der Thalgauer Freiherr Ehrenbert von Moll wegen der großen Begeisterung an, das Fest solle auch zukünftig durchgeführt werden. Veranstalter war diesmal der „Landwirtschaftliche Verein in Bayern“, der Fest und Pferderennen zur gleichzeitigen Präsentation bäuerlicher Leistungen und Produkte, auch einer erstmaligen Obstschau, nutzte.
Das eigentliche Oktoberfest war also 1811 erstmals und hatte seine Wurzeln als „Fest der Bauern“, erst 1818 erhielt die Festivität den berühmten „Wiesn-Charakter“.
Der Werdegang Molls
Moll hatte an der Ritterakademie in Kremsmünster studiert, trat 1782 in den Staatsdienst von Salzburg ein, wurde Direktor der Hofkammer, später auch des Münz- und Bergwesens. Er machte sich große Verdienste um die Entwässerung des Gasteiner Tales und des Pinzgaues. Die Gründung zahlreicher Publikationsreihen im montanistischen, geognostischen und mineralogischen Bereich, vor allem aber seine Sammlungen sind sein faszinierendes Lebenswerk. 1803 wurde er Regierungspräsident von Salzburg und ging nach Bayern, nachdem er nicht Hofnaturalien-Direktor in Wien werden konnte. Molls Heimatgemeinde Thalgau gedenkt Molls und dessen Gründung des Oktoberfestes stets in Ehre.