Stallarbeit deutlich leichter – Betrieb Kasleitner aus Tiefgraben/OÖ
Ein Umbau wäre daher nicht sinnvoll gewesen. „Unsere Gäste wollen Urlaub am Bauernhof machen und so war für uns schon klar, dass es mit der Landwirtschaft weitergehen muss“, so Jungbauer Florian Mairhofer. Vor wenigen Wochen hat man nun das neue Stallgebäude bezogen und ist mehr als zufrieden mit dem Bau, der von der Firma Vordermayer aus Waging perfekt geplant wurde.
Geworden ist es ein Gesamtpaket mit Stall, Güllekeller, Auslauf und Heulagerhalle inklusive Trocknungsanlage. Herausfordernd waren vor allem das Gefälle des Bauplatzes, aber auch die Auflagen, die der Naturschutz machte. Das Gelände direkt an der Straße wirkt zwar nicht steil, die Erdbewegungen waren aber dennoch enorm und auch die rund 1.000 Kubikmeter Beton, die in den Unterbau flossen, zeugen von den massiven Fundamenten. Entsprechend ist der neue Stall auch sicher keine „Billiglösung“.
Arbeit soll deutlich einfacher von der Hand gehen
Mit dem neuen Auer-Kran kann das Heu nun direkt aus dem angebauten Lager vorgelegt werden. Ein 9,5 kW starker Luftentfeuchter sorgt dafür, dass die Qualität des Futters passt. Die beiden je 130 Quadratmeter großen Belüftungsboxen bieten Platz für drei Schnitte von den 24 Hektar Wiesen, die insgesamt bewirtschaftet werden.
So ziemlich alles im Stall wurde so optimiert, dass die Arbeit einfach ist. Das Stroh lagert nun direkt über den Liegeboxen und kann per Hand abgeworfen werden. Der aufwändige Unterbau des Stalles wurde bestmöglich genützt, der gesamte Laufbereich ist unterkellert und dient als Güllelager (600 m3). Die Spaltenböden wurden mit Gummimatten rutschsicherer gemacht, gemolken wird im 2x3er-Fischgrätmelkstand (GEA von Hainzl-Melktechnik) mit Abnahmeautomatik. „Das hat sich für uns sehr gut bewährt“, so Jungbauer Florian.
Für die erstmalige Befüllung der 20 Liegeboxen hat man sich einen Futtermischwagen ausgeliehen. „Die Einbringung der Kalk-Strohmatratze war einfacher als befürchtet. Man darf ja nicht vergessen, dass es einige Tonnen Kalk sind, die hier untergemischt werden müssen“, so Bauer Hans Mairhofer.
Auf vier gesonderten Standplätzen können Trockensteher separat versorgt werden, eine Abkalbebox soll für entspannte Geburten sorgen. Die Kälber werden in den ersten Tagen in mobilen Kälberboxen gehalten, bevor sie in die Gemeinschaftsbox übersiedeln.
„Die Kälber fühlen sich sehr wohl und sie nützen die Rückzugsplätze gerne. Allerdings ist es schon wichtig, dass man sich mit den Tieren beschäftigt und Kontakt hat, sonst besteht die Gefahr, dass sie wenig zutraulich sind“, ist Hans überzeugt. Die ganze Familie ist jedenfalls vom neuen Stall begeistert. Nach den Strapazen des Baues soll die Arbeit endlich einfacher werden.