Schwester Bernadette und die Romy

Jene drei katholischen Ordensschwestern, die gegen ihren Willen aus ihrer früheren Wirkungsstätte, dem Schloss Goldenstein, ausquartiert und in ein Altenheim verfrachtet wurden, sind inzwischen als die „Drei Wehrhaften“ auch international bekannt, da sie kurzerhand und gegen den Willen der Kirche wieder ins Schloss eingezogen sind.
Generationen von Schülern ausgebildet
Die Schwestern haben als Schulschwestern ein Leben lang Generationen von Schülern ausgebildet. Ihre Sprecherin Schwester Bernadette ging dort bereits zur Schule. Im Jahre 2013 gestalteten die Schulschwestern eine Ausstellung über ihr Wirken hier. Im Zentrum stand die internationale Schauspielerin Romy Schneider: „Aus der Schule geplaudert“: „C’est la vie!“, so ist das Leben: Zwei Mädchen besuchten gleichzeitig, so wie viele andere auch, die Klosterschule auf Schloss Goldenstein in Elsbethen. Die eine wird Klosterschwester, die andere Filmstar. Bei einer Veranstaltung im Museum Elsbethen berichtete damals Schwester Bernadette über die Freundschaft mit Romy Schneider und ihre gemeinsame Schulzeit.
Romy Schneider als Schulfreundin
Romy trat als Rosemarie Magdalena Albach-Schneider im Jahre 1949 in die Internatsschule ein, nachdem die 1938 Geborene zuvor vier Jahre die Volksschule von Schönau bei Berchtesgaden besucht hatte, wo ihr Elternhaus stand. Ihre Eltern hatten sie im Alter von vier Wochen aus Wien in das Haus ihrer Mutter gebracht. Da ihre Eltern, Magda Schneider und Wolf Albach-Retty, vielengagierte Schauspieler waren, war Romy der Obhut der Großeltern anvertraut.
"Eine, die wie alle anderen war"
Schwester Bernadette beschreibt ihre Schulfreundin als eine, die wie alle anderen war. Sie lernte eifrig und war im Grunde bescheiden und hat Charakter gezeigt. „Ihr Verhalten von damals habe ich in einem Sissy-Film erkannt, als sie vor einem Fenster stand und in Ungarn überlegte, ob sie nach Wien heimkehren sollte. Diese Szene war genauso wie jene, als sie in Goldenstein am Fenster stand und nicht wusste, ob sie nach Berchtesgaden heimfahren sollte!“ Ab und zu wurde sie von ihrer Mutter zum Wochenende abgeholt.
Schwester Bernadette: „Aber eines muss ich schon auch sagen, mit dem Aufräumen im Zimmer hatte sie es nicht! Als wir wieder einmal nicht zum Unterricht gehen konnten, weil sie nicht aufgeräumt hatte, sagte sie einfach zu uns, das könnt ja ihr erledigen und wir können gehen!“
Allgemein beschreibt die Mitschülerin Romy als nette Kollegin. Besonders engagiert zeigte sie sich beim Schultheater. Einmal führte sie sogar bravourös Regie.
Besser kennen lernen konnte Schwester Bernadette Romy beim Spazierengehen. Damals ahnte die Nonne bereits, dass aus Romy eine ganz große Schauspielerin werden würde.
Ausstellung über Leinwandlegende
Ausgestellt waren Biografie, Erinnerungsbilder aus der Schulzeit, Briefe und handschriftliche Notizen sowie eine Reihe von Filmbildern und die Filmologie, die an diese außergewöhnliche Frau und großartige Filmschauspielern erinnerten. Und ein Bild von ihr vermittelte sie als Künstlerin und große Persönlichkeit. Romy Schneider zählt heute neben Marlene Dietrich und Hildegard Knef zu den wenigen deutschsprachigen Leinwandlegenden, die auch international zu Ruhm und Erfolg gelangt sind.