Schlagkräftige Pferdestärken am Feldtag im Einsatz
Der Maschinenring Pinzgau veranstaltete am vergangenen Donnerstag den ersten von drei Grünlandfachabenden in Salzburg. Über 70 interessierte Landwirte folgten der Einladung zum Stefflbauern in Maishofen. Neben den praktischen Vorführungen der einzelnen Maschinen gab der Leiter der Futterbewertung in der HBLFA Raumberg-Gumpenstein, Ing. Reinhard Resch, fachliche Inputs.
Am Beginn stand die Vorführung einer APV-Nachsaatkombination vom Lohnunternehmen Grünlandpflege Bernsteiner aus Piesendorf auf der Agenda. Auf einer Arbeitsbreite von 6 m wird sowohl das Grünland gepflegt als auch eine Nachsaat vorgenommen. Durch eine zeitige Nachsaat im Frühjahr können Winterschäden beseitigt werden, um einer Verunkrautung entgegenzuwirken. Die nachgelagerten Zinken sorgen für eine Bodendurchlüftung und regen die Bestockung an. Cambridgewalzen zerkleinern Erdauswürfe und sorgen zeitgleich für einen Bodendruck des Saatgutes. Bei einer Flächenleistung von 4 ha/h beläuft sich der Einsatz auf 33 Euro pro Hektar netto.
Swadro und BigM im Pinzgau
Mit dem Start der diesjährigen Erntesaison baute der Maschinenring Pinzgau sein Dienstleistungsportfolio aus. Ein neuer Vierfachschwader und ein Häcksler der Firma B.A.S. Voithofer stehen nun im Salzachtal für den Einsatz bereit. Der Krone-Swadro-TC-1250 fand beim vergangenen Feldtag seine Praxiseinweihung. Auf einer maximalen Arbeitsbreite von 12,5 Metern stellt dieser Schwader mit seiner breiten Schwad perfekte Voraussetzungen für eine funktionelle Silierkette dar, sodass der Häcksler seine volle Auslastung von bis zu 10 ha/h entfalten kann. Ein weiterer Vorteil dieser schlagkräftigen Erntekette ist das benötigte Zeitfenster bei kurzen Schönwetterphasen und hinsichtlich der Silagequaliät (Stichwort Eintagessilage). Den Abschluss der vorgestellten Silierkette bildete der Silospeed.
Peter Lackner, MR Pinzgau:
Mit dem Silospeed Ernte vollendet
Nach einem anstrengenden Erntetag ist die zeitintensive Arbeit des Silozudeckens auf nahezu jedem Hof eine kräfteraubende Belastung. Mit dem Silospeed fällt dieser Arbeitsgang komplett weg, da das Befüllen, Verdichten und Abdecken in einem Arbeitsgang vonstattengehen. Nachdem das Siliergut auf dem Aufnahmebunker mit einer Pufferkapazität von 20 m³ abgelegt wird, bringen Dosierwalzen die Ernte zu einem Rotor, der die Vorverdichtung durchführt. Ein nachgelagerter Metalltunnel formt den späteren Schlauch und bringt nochmals Druck in das Material. Die automatische Folienführung sorgt dafür, dass die Silage ohne Zeitverlust luftdicht abgedeckt wird. Der Silageprozess beginnt sofort und mit wenig Energieverlust. Je nach Futtermenge wird das Erntegut auf 1,5 bis 2,5 lfm/ha verpresst. Durch die geringe Zeitspanne zwischen Ernte und Verpressen bildet sich mehr Milchsäure – das garantiert die Futterqualität und erhört die Futteraufnahme. „Bei einer funktionierenden Erntekette ohne Stehzeiten ist die Silageproduktion mit dem Silospeed im Vergleich zum Siloballen um rund 30 Prozent günstiger“, stellte Agrarkundenbetreuer Peter Lackner fest. Ing. Reinhard Resch bekräftigte, dass die Silagequalität von der Länge des Schnittgutes maßgeblich beeinträchtigt werde und man bei der späteren Entnahme der Silage stets auf den Vorschub achten sollte: „Um Nacherwärmungen zu vermeiden, sollte ein Vorschub von ein bis zwei Metern pro Woche stattfinden. Durch die kleine Anschnittfläche von 5,5 bis 6 m2 beim Silospeed schafft man das leichter als bei großen Fahrsilos.“
Bodennahe Gülleausbringung
Nach der Ernte ist vor der Düngung. Zum Abschluss betraten noch je ein Schleppschuhgüllefass und ein Pumpfass mit einem Schleppfixverteiler die Bühne. Die bodennahe Gülleausbringung wird immer mehr in den Fokus rücken, da die Ammoniakreduktion ein Kerninstrument für weitere Gelder in der GAP darstellt. Bis 2030 müssen österreichweit rund 15 Mio. Kubikmeter jährlich bodennahe ausgebracht werden. Im vergangenen Jahr bilanzierte man 9 Mio. Kubikmeter.
MR Pinzgau mit den Gastgebern und den Maschinenführern, von links unten: Markus Aberger-Dick, Josef Emberger (Schleppfix), Elisabeth Neu-reiter (MR), Reinhard Resch (HBLFA Raumberg-Gumpenstein), Landwirte Alois und Ruth Neumayr, Peter Lackner (MR), Christian Hutter (Auer Landtechnik); am Krone BigM: Manuel und John Voithofer, Hermann Bernsteiner (Nachsaattechnik) und Michael Fankhauser (MR)