Revolution wegen Bierpreiserhöhung
Wieder ging das Münchener Oktoberfest als größtes Volksfest der Welt bierreich zu Ende.
Bayernkönig Ludwig l. löste Bierrevolution aus
Weil die Bayern im Gegensatz zu Menschen in anderen Regionen der Welt Bier als Nahrungsmittel und nicht als Genussmittel verstehen, kam es in der Geschichte zu todernsten Auseinandersetzungen. So zum Beispiel, als der ansonsten so beliebte Bayernkönig Ludwig I. zum 1. März 1844 eine Bierpreiserhöhung ankündigte und so eine „ernste Bierrevolution“, so steht sie in den Geschichtsbüchern, ausgelöst hat. Später, 1888, gab es eine weitere und 1995 gab es eine „bayerische Biergartenrevolution“.
Die Dorfener im Landkreis Erding streikten 1910 wegen zwei Pfennig Preiserhöhung. In Abwandlung des Habsburgischen Leitsatzes „Andere mögen Kriege führen, die Habsburger heiraten“ könnte man sagen: „Andere mögen Kriege führen, du Bayern belässt es bei Bierrevolutionen.“ Der „Kini“ hatte wegen Rohstoffmangels den Bierpreis um einen Pfennig pro Maß erhöht. Während die vorausgegangene Brotpreiserhöhung von den Menschen hingenommen wurde, war aber beim Bier das „Maß voll“. Tausende Münchner gingen auf die Straße, drangen in Brauereien ein und wüteten dort. Historiker stufen den Bierstreik schon als politischen Vorboten der großen Märzrevolution von 1848 ein.
Die Dorfener im Landkreis Erding streikten 1910 wegen zwei Pfennig Preiserhöhung. In Abwandlung des Habsburgischen Leitsatzes „Andere mögen Kriege führen, die Habsburger heiraten“ könnte man sagen: „Andere mögen Kriege führen, du Bayern belässt es bei Bierrevolutionen.“ Der „Kini“ hatte wegen Rohstoffmangels den Bierpreis um einen Pfennig pro Maß erhöht. Während die vorausgegangene Brotpreiserhöhung von den Menschen hingenommen wurde, war aber beim Bier das „Maß voll“. Tausende Münchner gingen auf die Straße, drangen in Brauereien ein und wüteten dort. Historiker stufen den Bierstreik schon als politischen Vorboten der großen Märzrevolution von 1848 ein.
In Otting ging es friedlicher zu
Freilich, in Otting im Rupertiwinkel ging es friedlicher zu, wenngleich es auf der Theaterbühne, wo die Szenen nachgestellt wurden, auch zu „ernsthaften“ Handgreiflichkeiten kam. Es begann damit, dass der Gemeindediener, des Lesens mächtig, in einer launigen Stammtischrunde aus der Zeitung die Nachricht herauslas, dass das Bier teurer werde. Es wurde lebhaft darüber diskutiert, sich dem Streik anzuschließen. Dann aber wurden die Alternativen aufgezeigt, die gar nicht so schmecken wollten, weil man keine Milch wie ein junges Kalb oder auch nicht Wasser wie Fische trinken wollte. Unter dem Protest des Wirtes, der sich schon im Bankrott sah, entschied man sich schließlich doch zur Abstinenz und wollte schon gehen. Bis sich einzelne absetzten oder heimlich angeschlichen und schwarz bemalt im Gesicht zurückkamen, um vom Tragerl bis zum Banzen oder gleich fünfzig Liter für die nächsten Wochen als Vorrat zu bestellen, denn wer fünf Maß am Tag trinkt, der hält sonst den Streik nicht durch. Bis am Schluss der Handlung der hereintorkelnde Amtsdiener mitteilte, dass in der Zeitung stehe, das Bier sei sogar um ein Zehnerl billiger geworden! Der König hatte nachgeben müssen und auch seine Ottinger Untertanen waren wieder friedvoll und brav, bis heute.
Brauende Bäuerinnen wegen Steuerhinterziehung vor Gericht
Eine andere Geschichte um das bayerische Nationalgetränk Bier ist ein Kuriosum, das ebenfalls nachgestellt wurde. Die Geschichte ist in einer Traunsteiner Zeitung von 1926 unter der Gerichtsspalte nachzulesen. Da kam es zu einem Prozess, der wie ein Stück aus dem „Königlich Bayerischen Amtsgericht“, einer ZDF-Serie mit 53 Folgen von 1969 und 1972, Szenen aus den Jahren 1911 und 1912 nachstellte.
Ausgangspunkt war ein teurer Bierpreis um 1926. Ein findiger Berliner Kaufmann inserierte in einer katholischen Zeitung seine Ware. Es war ein Pulver, das mit Wasser vermischt sechs Wochen stehen gelassen werden musste und sodann preiswerten Bierersatz ergab. 48 Bäuerinnen bezogen die Zutaten von der Krämerei Fromberger in Holzhausen und brauten. Dies wurde den Behörden bekannt, weil neidige Wirte dies meldeten und die Personen wegen Steuerhinterziehung angezeigt wurden. Der Richter meinte allerdings, dieses Gesöff zu trinken sei Strafe genug, und beließ es bei drei Reichsmark Strafe.
Ausgangspunkt war ein teurer Bierpreis um 1926. Ein findiger Berliner Kaufmann inserierte in einer katholischen Zeitung seine Ware. Es war ein Pulver, das mit Wasser vermischt sechs Wochen stehen gelassen werden musste und sodann preiswerten Bierersatz ergab. 48 Bäuerinnen bezogen die Zutaten von der Krämerei Fromberger in Holzhausen und brauten. Dies wurde den Behörden bekannt, weil neidige Wirte dies meldeten und die Personen wegen Steuerhinterziehung angezeigt wurden. Der Richter meinte allerdings, dieses Gesöff zu trinken sei Strafe genug, und beließ es bei drei Reichsmark Strafe.