Online-Umfrage: Arbeitssituation der Bäuerinnen
449 Frauen haben die 41 Fragen anonym beantwortet und unterstützen somit die weitere Angebotsentwicklung. Die Auswertungen zeigen, dass 66 %
der Betriebe von Frauen geführt werden, wobei bei 38 % die Bäuerinnen alleinige Betriebsführerinnen sind.
Die außerlandwirtschaftliche Nebentätigkeit ist für die Arbeitssituation nicht unerheblich. Von den mehrheitlichen Nebenerwerbsbetrieben gehen 51 % der Männer einem außerlandwirtschaftlichen Beruf nach. Interessant ist die Tatsache, dass bei 39 % der Nebenerwerbsbetriebe beide Ehepartner außerlandwirtschaftlich tätig sind. Die Frauen arbeiten im Nebenerwerb durchschnittlich ca. 20 bis 27 Wochenstunden auswärts und Männer ca. 38 bis 40 Wochenstunden.
30 % mit Arbeit zufrieden
Während die Stallarbeit, Erwerbskombinationen und auch die administrativen Tätigkeiten zum Großteil von den Frauen erledigt werden, sind die Außen- und Feldarbeiten weniger weiblich fokussiert –
87 % der Bäuerinnen erledigen weniger als die Hälfte der Außenarbeiten. Für 30 % der Bäuerinnen passt ihre aktuelle Arbeitssituation genau, 43 % der Bäuerinnen ist es manchmal zu viel, 16 % der Bäuerinnen geben an, dass ihnen die Arbeitssituation oft zu viel wird und 2 % sind dauerhaft überlastet. Die regelmäßige oder dauerhafte Arbeitsüberlastung kann problematisch sein. Warum im Bedarfsfall keine familienfremde Arbeitskraft zur Entlastung eingebunden wird, scheitert zu 50 % an psychosozialen Faktoren wie „Ich will es nicht zugeben, dass ich Hilfe brauche“, „Ich möchte niemanden in meinen privaten Bereich lassen“, „Meine Familie wäre nicht einverstanden“, „Weil niemand meinem Anspruch gerecht wird“. 30 % der Bäuerinnen haben schon einmal eine Unterstützung durch eine familienfremde Arbeitskraft in ihrem Tätigkeitsbereich genutzt. Auch wissen drei Viertel der Befragten über die Möglichkeit der sozialen Betriebshilfe im Fall von Krankheit, Unfall, Reha oder Tod, samt den wichtigsten Anlaufstellen und den finanziellen Unterstützungen, Bescheid.
Solidarität wird großgeschrieben
Ein Viertel der Umfrage-Teilnehmerinnen hat schon einmal eine Berufskollegin in Tätigkeiten rund um Haus und Hof unterstützt. Und 36 % der Frauen wären auch bereit in Zukunft entgeltlich andere Bäuerinnen zu unterstützen. Da jedoch nur 4 % der Bäuerinnen angeben, freie Kapazitäten im Arbeitsalltag zu sehen, ist es nicht verwunderlich, dass man sich solche Unterstützungs-Tätigkeiten nur unregelmäßig und im Ausmaß von durchschnittlich fünf bis 20 Stunden/Monat vorstellen kann.
Infolge der Umfrage sollen gemeinsam neue Angebote entwickelt bzw. bestehende Angebote weiterentwickelt werden.