Nach der Wallfahrt gab‘s ein Paar Würstel
Manchem auf dem Hofverband Lebenden war die Pflicht zum sonntäglichen Kirchgang eine Übung, auf die er gern verzichten konnte nach einer harten Arbeitswoche. Aber verschiedene festliche Anlässe wie eine Fronleichnamsprozession und ein Erntedankumzug oder eine Wallfahrt in einen entfernten Ort waren schon beliebter, weil diese meist mit einer freien Zeche verbunden waren.
Wallfahrten willkommene Abwechslung zum Arbeitsalltag
Peter Kühleitner wurde am Unterspielberghof in Gaißau geboren. Er erzählte in einem alten Bauernbuch über seine Erlebnisse bei Wallfahrten. Bis zu seinem siebzehnten Lebensjahr, in dem er einrücken musste, arbeitete er am elterlichen Hof mit.
Freizeit vom Arbeitsalltag gab es nur selten. So waren Wallfahrten eine willkommene Abwechslung. „Das ganze Jahr über freuten wir uns auf die Wallfahrt auf den Dürrnberg“, erinnert sich Peter Kühleitner, „denn nach der Messe gab es im Wirtshaus ein Paar Würstel mit Semmel und das gab es sonst das ganze Jahr nicht“.
Eine große Freude bereitete es ihm auch, wenn er am Sonntag nach der Kirche beim Kramer, der sonntags bis Mittag geöffnet hatte, ein Weckerl um zehn Groschen kaufen konnte. „Der Geschmack dieses Weckerls war jedes Mal aufs Neue einmalig“, erinnert er sich. Im Austragsvertrag für die alten Bauersleute war die Menge der Lebensmittel, mit der die Alten wöchentlich versorgt werden mussten, genauestens festgelegt. Auch wenn jemand verstorben war, gab es nach dem Beten am Hof eine kräftige Jause.
1960 heiratete er und übernahm zusammen mit seiner Frau das Restfeuchtgut. Seine Frau Maria hatte von ihrer Mutter das Schneidern gelernt und so konnte die Kleidung selbst hergestellt werden. Man hatte stets in ordentlicher Kleidung an den Gebetswanderungen teilzunehmen. „Das gekaufte Gewand war im Vergleich zu heute sehr teuer, für einen Monatslohn konnte ich mir gerade eine Weste leisten.“
Freizeit vom Arbeitsalltag gab es nur selten. So waren Wallfahrten eine willkommene Abwechslung. „Das ganze Jahr über freuten wir uns auf die Wallfahrt auf den Dürrnberg“, erinnert sich Peter Kühleitner, „denn nach der Messe gab es im Wirtshaus ein Paar Würstel mit Semmel und das gab es sonst das ganze Jahr nicht“.
Eine große Freude bereitete es ihm auch, wenn er am Sonntag nach der Kirche beim Kramer, der sonntags bis Mittag geöffnet hatte, ein Weckerl um zehn Groschen kaufen konnte. „Der Geschmack dieses Weckerls war jedes Mal aufs Neue einmalig“, erinnert er sich. Im Austragsvertrag für die alten Bauersleute war die Menge der Lebensmittel, mit der die Alten wöchentlich versorgt werden mussten, genauestens festgelegt. Auch wenn jemand verstorben war, gab es nach dem Beten am Hof eine kräftige Jause.
1960 heiratete er und übernahm zusammen mit seiner Frau das Restfeuchtgut. Seine Frau Maria hatte von ihrer Mutter das Schneidern gelernt und so konnte die Kleidung selbst hergestellt werden. Man hatte stets in ordentlicher Kleidung an den Gebetswanderungen teilzunehmen. „Das gekaufte Gewand war im Vergleich zu heute sehr teuer, für einen Monatslohn konnte ich mir gerade eine Weste leisten.“
Bauernfamilie ging mit Dienstboten geschlossen zur Beichte
Ein anderer, der Nechlbauer aus Kuchl, hatte ähnliche Erlebnisse: „Früher, als ich noch ein Kind war, wurden die Messen ausschließlich in lateinischer Sprache abgehalten, nur die Predigten waren auf Deutsch“, erinnert sich Josef Seiwald. Erst in den Dreißigerjahren erschien das Schott-Messbuch in deutscher Sprache. Schön langsam lernten die Kinder im Religionsunterricht deutschsprachige Kirchenlieder, die bei der Schulmesse, die einmal wöchentlich stattfand, gesungen wurden. „Als Religionslehrer unterrichteten ausschließlich Priester“, erzählt er, „und diese wurden auch entsprechend respektiert“.
Der Bauer ging mit der Familie und den Dienstboten geschlossen zum Beichten in die Pfarrkirche. Vor dem Beichtstuhl musste man oft lange warten. Nach dem Beichten lud der Bauer seine Leute auf eine Würstelsuppe ins Wirtshaus ein. „In ein beliebiges Gasthaus konnten wir damals nicht gehen, jeder Hof hatte ein Gasthaus im Ort, in dem alle wichtigen familiären Feiern wie Taufe, Hochzeit oder Begräbnis stattfanden“, erzählt Josef Seiwald.
Der Bauer ging mit der Familie und den Dienstboten geschlossen zum Beichten in die Pfarrkirche. Vor dem Beichtstuhl musste man oft lange warten. Nach dem Beichten lud der Bauer seine Leute auf eine Würstelsuppe ins Wirtshaus ein. „In ein beliebiges Gasthaus konnten wir damals nicht gehen, jeder Hof hatte ein Gasthaus im Ort, in dem alle wichtigen familiären Feiern wie Taufe, Hochzeit oder Begräbnis stattfanden“, erzählt Josef Seiwald.