Mückenstiche vermeiden und richtig behandeln
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Anti-Mücken-Sprays überdecken den menschlichen Geruch und machen dadurch die Haut für Mücken unattraktiv. © Ergo Group
Es gibt 51 Stechmückenarten, doch von ihnen stechen nur die weiblichen Mücken. Sie benötigen das Eiweiß aus dem Blut, um ihren Nachwuchs zu versorgen. Besonders aktiv sind die Tiere bei feuchtwarmem Wetter und in der Nähe von stehenden Gewässern.
Mücken fliegen bestimmte Personen an und orientieren sich am ausgeatmeten Kohlendioxid sowie dem Körpergeruch. „Wer schwitzt oder stark duftet, wird schneller zur Zielscheibe. Auch eine hohe Körpertemperatur und parfümierte Haut erhöhen das Risiko für Mückenstiche“, erklärt Solveig Haw, Ärztin und Gesundheitsexpertin der DKV.
Stechattacken vermeiden – so klappt’s
Die Vorbeugung beginnt bereits bei der Kleiderwahl: Lange Ärmel, lange Hosen und geschlossene Schuhe erschweren den Insekten das Stechen. „Ideal ist lockere, helle Kleidung, da dunkle Farben Mücken stärker anziehen“, rät die DKV-Expertin. Zudem spielt die Umgebung eine Rolle: Fenster mit engmaschigen Gittern schützen Innenräume, im Freien helfen Plätze ohne stehendes Wasser – also möglichst weit entfernt von Regentonnen, Pfützen oder Gartenteichen. Zusätzlichen Schutz bieten Anti-Mücken-Sprays, sogenannte Repellents. „Diese Mittel überdecken den menschlichen Geruch und machen die Haut für Mücken unattraktiv. Wer sie nutzt, sollte sie nach etwa vier Stunden erneut auftragen“, betont Haw.
Was bei Stichen wirklich hilft
Trotz aller Vorsicht kann es dennoch passieren: Die Haut juckt, ein Stich ist sichtbar. Jetzt gilt: nicht kratzen. Das verschlimmert die Reizung und erhöht das Infektionsrisiko. „Am besten helfen kühlende Umschläge oder medizinische Gels, die beruhigend wirken“, empfiehlt die Gesundheitsexpertin. Auch Hitzestifte oder ein heißer Löffel mildern die Folgen ab. „Wichtig ist, die Haut nicht zusätzlich zu reizen. Betroffene sollten Hitze oder Kälte nur so anwenden, wie sie es gut vertragen“, rät die DKV-Expertin. Auch Hausmittel wie Zwiebel- und Zitronensaft oder Essigwasser können den Juckreiz lindern.
Meistens ist ein Stich harmlos – doch es gibt Ausnahmen: Bei starken Schwellungen, Fieber oder anhaltendem Unwohlsein ist Vorsicht geboten. „Auch Symptome wie Kopf- oder Gliederschmerzen, Hautausschläge oder geschwollene Lymphknoten können auf eine Infektion hinweisen – besonders nach Reisen in tropische Regionen“, warnt Haw. Tropenerkrankungen wie das Dengue-Fieber treten in Europa inzwischen häufiger auf. In solchen Fällen hilft nur eine rasche ärztliche Abklärung.
Wie man sich vor Infektionen schützt
In bestimmten Regionen können Mückenstiche ein Gesundheitsrisiko darstellen, da sie Infektionen übertragen können. Neben dem gezielten Schutz vor Mücken sind Prophylaxe und Impfungen von großer Bedeutung. Reiseimpfungen sind zwar meist nicht zwingend vorgeschrieben, werden jedoch je nach Zielregion empfohlen, erklärt die Ärztin.