"Mei Hoamatl is stickö und korg“
„Ich hab‘ mich hier sofort daheim gefühlt, obwohl es so steil ist“, erzählt Annemarie, die mit 20 Jahren nach Wald, auf den höchsten Bauernhof Salzburgs, geheiratet hat. Sie kommt zwar selber von einem Bergbauern in Neukirchen, aber am Oberrankentalhof herrschen weit extremere Bedingungen. Die Alm liegt sogar auf gleicher Höhe wie der Hof. „Am Anfang wurde ich oft gefragt, wie ich es hier heroben aushalte“, schildert die 53-jährige Bäuerin.
Die Antworten darauf verarbeitet sie in Gedichten über das Leben am Hof, die Arbeit in der Landwirtschaft und die Schönheit der Natur am Berg.
Wenn ihr beim Garteln oder beim Melken Gedichte einfallen, schreibt sie sie später nieder. In „De Woch is zan Stoan“ erklärt sie zum Beispiel ihre Freude über die typischen Arbeiten im Frühjahr:
De Woch is‘s zan Stoan!
Wonns an Lassing grea weascht
und ums Föd umadum zan zommrauma is,
nimm i mei Zischgl und ‘n Eisenrechen und roas außi,
wei dossn is gwiß,
das dos oani fa meini liawistn Orwatn is!
Rund um insa Eschtei is zan Kranggn, zan Steckn und Zepfn zomdoa,
zan Scheaheifn uheing und stoan ba die Roa.
Aust umadumkrein tua i mit Freid,
do hend a poo Stund go nix, so schnö vageht die Zeit.
Die schen Bleamei betrochtn und die Natur beochtn!
Nia bin i aloa auf meiner Roas,
i he die Vegei singa, n`Guggu schrein und die Glogg va da Goas
Ban Födrond is gonz blau, so sche bliat da Enzian.
I bleib steh und schau
und donk ‘n Herrgott dafi, das i a den schen Fleckei do bi
und ums Föd umadum zan zommrauma is,
nimm i mei Zischgl und ‘n Eisenrechen und roas außi,
wei dossn is gwiß,
das dos oani fa meini liawistn Orwatn is!
Rund um insa Eschtei is zan Kranggn, zan Steckn und Zepfn zomdoa,
zan Scheaheifn uheing und stoan ba die Roa.
Aust umadumkrein tua i mit Freid,
do hend a poo Stund go nix, so schnö vageht die Zeit.
Die schen Bleamei betrochtn und die Natur beochtn!
Nia bin i aloa auf meiner Roas,
i he die Vegei singa, n`Guggu schrein und die Glogg va da Goas
Ban Födrond is gonz blau, so sche bliat da Enzian.
I bleib steh und schau
und donk ‘n Herrgott dafi, das i a den schen Fleckei do bi
Sie verwendet nur Mundart, denn es ist ihr wichtig, dass man hört, wo sie herkommt. „In Mundart zu dichten ist ziemlich schwer, aber ich schreibe einfach, wie mir der Schnabel gewachsen ist. Mit dem Handy macht das heute ja eigentlich jeder so“, schildert Anneliese. Als Kind sei sie ein Sprachentalent gewesen. „Wir haben zu Hause Zimmer vermietet und ich habe mich den jeweiligen Dialekten der Gäste angepasst. Egal ob berlinerisch, sächsisch, schwäbisch etc., ich habe einfach genauso gesprochen wie die Gäste. Das hab‘ ich fließend beherrscht“, erzählt sie fröhlich lachend.
Inspirierende Arbeit
Der „Datn“, ihr 83-jähriger Schwiegervater, erzählt ihr viel von früher. Sein Wissen verwendet sie ebenfalls für die Gedichte. Inspirationen holt sie sich auch im Garten. Sie befasst sich viel mit Kräutern und hat einige Seminare dazu in Hollersbach absolviert. „Anfangs war ich traurig, weil die Pflanzen, die bei mir rund ums Haus wachsen, viel kleiner sind als die im Tal. Heute weiß ich, dass das kein Nachteil ist, denn hier heroben haben sie dafür viel mehr Kraft.“ Sie verwendet die Kräuter in der Küche und stellt Seifen, Hydrolate etc. her. Auch ihre vier Kinder interessieren sich für diese Schätze der Natur.
Annemarie versammelt gern ihre große Familie mit vier Enkelkindern um sich. Ein Sohn lebt mit seiner Frau und drei Buben ebenfalls im Haus. Zu besonderen Anlässen verfasst sie für Verwandte und Freunde auch Gedichte. Eines ihrer Werke, das ihr besonders am Herzen liegt, ist das „Heimatgedicht“. Sie hat es zwar bereits vor langer Zeit geschrieben, es drückt aber heute noch immer genau ihre Gefühle aus.
Inspirierende Arbeit
Der „Datn“, ihr 83-jähriger Schwiegervater, erzählt ihr viel von früher. Sein Wissen verwendet sie ebenfalls für die Gedichte. Inspirationen holt sie sich auch im Garten. Sie befasst sich viel mit Kräutern und hat einige Seminare dazu in Hollersbach absolviert. „Anfangs war ich traurig, weil die Pflanzen, die bei mir rund ums Haus wachsen, viel kleiner sind als die im Tal. Heute weiß ich, dass das kein Nachteil ist, denn hier heroben haben sie dafür viel mehr Kraft.“ Sie verwendet die Kräuter in der Küche und stellt Seifen, Hydrolate etc. her. Auch ihre vier Kinder interessieren sich für diese Schätze der Natur.
Annemarie versammelt gern ihre große Familie mit vier Enkelkindern um sich. Ein Sohn lebt mit seiner Frau und drei Buben ebenfalls im Haus. Zu besonderen Anlässen verfasst sie für Verwandte und Freunde auch Gedichte. Eines ihrer Werke, das ihr besonders am Herzen liegt, ist das „Heimatgedicht“. Sie hat es zwar bereits vor langer Zeit geschrieben, es drückt aber heute noch immer genau ihre Gefühle aus.
Mei liabs Hoamatl
Liabs Hoamatl mei,
bist so gmiatlich und fei,
bist zwor stickö und korg,
hu i trotzdem koa Sorg.
Wonn i oi Tog mog aufsteh,
vos Haus außi geh,
iwan Roa oi schaun,
mei netts Gaschtei betrochten
und die schen Bleamei beochten,
meini Viecha vasorgn
und brauch go nit long trochtn,
iwan Sinn va mein Lebm,
wei i mei Hoamatl liab,
des mia da Herrgott hot gebm.
Oft homb‘s mi scho ugredt:
Dass du‘s do obm aushoitst,
dass dia do obm duat?
I ku glei oas sogn, mia duat‘s do guat.
Liabs Hoamatl mei,
bist so oafoch und kloan,
bist so friedlich und stü,
nett wia i‘s gern wü!
bist so gmiatlich und fei,
bist zwor stickö und korg,
hu i trotzdem koa Sorg.
Wonn i oi Tog mog aufsteh,
vos Haus außi geh,
iwan Roa oi schaun,
mei netts Gaschtei betrochten
und die schen Bleamei beochten,
meini Viecha vasorgn
und brauch go nit long trochtn,
iwan Sinn va mein Lebm,
wei i mei Hoamatl liab,
des mia da Herrgott hot gebm.
Oft homb‘s mi scho ugredt:
Dass du‘s do obm aushoitst,
dass dia do obm duat?
I ku glei oas sogn, mia duat‘s do guat.
Liabs Hoamatl mei,
bist so oafoch und kloan,
bist so friedlich und stü,
nett wia i‘s gern wü!