Kraus-Mundart-Preis an Lisl Pollstätter
Große Verdienste der Mundartdichterin
Die Salzburger Mundartdichterin Lisl Pollstätter, Altbäuerin aus Neumarkt am Wallersee, erhielt kürzlich den renommierten Walter-Kraus-Mundartpreis zugesprochen, der ihr im festlichen Rahmen in der Barockkirche St. Pankraz in Nußdorf am Haunsberg überreicht wurde. Die Begrüßung erfolgte durch die Bürgermeisterin von Nußdorf am Haunsberg, Waltraud Brandstetter. Die Laudatio hielt Mag. Peter Haudum als Juror. Schließlich wurde der Ehrenpreis durch die Bürgermeisterin, den Direktor des Bildungswerkes, Richard Breschar, und Direktor Georg Weinberger von der Raiffeisenbank Großgmain überreicht. Geschaffen wurde der Preis durch den früheren Leiter dieser Bank, den Mundart-Radio-Moderator Fritz Schwärz. Sie alle würdigten die großen Verdienste der Mundartdichterin, welche in treffsicherer Mundart aus ihrem bäuerlichen Lebenskreis zu schöpfen vermag.
Umfangreiches Lebenswerk
Lisl Pollstätter wurde 1946 am Distlbauernhof in Henndorf a. W. geboren, besuchte die Landwirtschaftliche Fachschule Grabnerhof in Admont und war fünf Jahre lang Landjugendleiterin in Henndorf. Aus der Ehe mit Franz Pollstätter in Neumarkt gingen vier Kinder hervor. Als langjährige Ortsbäuerin von Neumarkt gründete sie den Bäuerinnensingkreis und ist über das Singen zum Schreiben gekommen. Seither gab es drei Buchveröffentlichungen, sieben Anthologien, zahlreiche Lesungen, u. a. bei der Henndorfer Einkehr und beim ORF. Weiters veröffentlicht sie laufend in Zeitschriften und Kalendern. Ihre vielen Engagements in der Volkskultur und im Schreiben trugen ihr bisher zahlreiche Auszeichnungen und bedeutende Preise ein.
Biografisches, Zeitkritisches, Tiefsinniges, Heiteres in Prosa und Lyrik
Bei ihren für das letzte Buch „Flachgauer Mundartdichter in Dialekt und Schriftsprache“ vorgelegten Texten hat sie einen Querschnitt ihres umfangreichen lebenslangen Schaffens eingebracht: Biografisches, Zeitkritisches, Tiefsinniges, Heiteres in Prosa und Lyrik, in Schriftsprache und Mundart. Stets sind Beobachtungen und Lebensphilosophien mit Hintergründigem dabei. Sie schöpft aus dem Guten des Lebens und „alles hat seine Zeit“, teilt sie in ihren Texten mit. Nun erhielt sie den Walter-Kraus-Preis für ihr umfangreiches Lebenswerk.
Zum Walter-Kraus-Preis
Der Preis, der nach dem Mundartdichter Walter Kraus (geboren am 21. Juni 1930 in Nußdorf, gestorben am 14. Dezember 1992 in Salzburg) benannt ist, wird in unregelmäßigen Abständen besonderen Mundartdichtern verliehen. Als Mundartdichter setzte Walter Kraus neue, wegweisende Impuls für die Entwicklung der Salzburger Mundartliteratur. Als Gestalter der Sendereihe „Musigspui“, „Bauerng‘schreiberts“ und „Wia ma da Schnabl gewachsen is“ sowie einer Reihe anderer Beiträge im ORF Salzburg war er für viele Mundartschaffende ein einfühlsamer Berater und Förderer auf ihrem Weg in die Öffentlichkeit.
Insbesondere die Gemeinde Nußdorf am Haunsberg lässt mit diesem Preis das Andenken an ihren Gemeindebürger und Förster weiterhin bewahren.
Insbesondere die Gemeinde Nußdorf am Haunsberg lässt mit diesem Preis das Andenken an ihren Gemeindebürger und Förster weiterhin bewahren.