Karwoche heuer ohne Bilder vom Heiligen Grab
Die bildhafte Nachbildung der Rotunde im Zentrum der Grabeskirche in Jerusalem geht auf heimgekehrte Pilger aus dem Heiligen Land zurück und lässt sich bis ins Mittelalter zurückverfolgen. Besonders in Bayern, das ja dem Barock sehr zugewandt ist, zeigt die Darstellung um die Grablegung und Auferstehung Jesu Christi, ebenso wie die prächtig gebundene Erntekrone zum Erntedank, starke barocke Ausprägungen. Das Heilige Grab spielt in der Liturgie während der Karwoche eine wichtige Rolle, um den Gläubigen, die früher oft des Lesens nicht kundig waren, den österlichen Glaubenshintergrund bildhaft näher zu bringen. Durch die Ausgangsbeschränkungen und den Ausfall der Gottesdienste wurden auch die Heiligen Gräber in diesem Jahr obsolet.
Heilige Gräber lassen sich bis ins MIttelalter zurückverfolgen
Seit der Zeit der Kreuzzüge baut man immer wieder das Heilige Grab Jesu Christi in der Grabeskirche von Jerusalem als Objekt der Anbetung in der Heimat nach. Vor allem in der Barockzeit wurden solche Heiligen Gräber sehr prachtvoll ausgestattet, mit der Aufklärung wurden sie jedoch verboten und viele entfernt. Es kam sodann zu einer Wiederbelebung dieses Brauches, in vielen katholischen Kirchen werden in der Karwoche Heilige Gräber aufgestellt. An manchen wird am Karfreitag Grabwache gehalten.
Liturgisch wird daher die Eucharistische Anbetung am Gründonnerstag, die Verehrung des Kreuzes Christi am Karfreitag und die Betrachtung der Grabesruhe Christi (mit Kreuzverehrung) am Karsamstag durchgeführt.
Heilige Gräber wieder in vielen Pfarrgemeinden
Ein Heiliges Grab gibt es heute wieder in vielen Pfarrgemeinden, so wird etwa in 14 der 16 Pfarren des Dekanats Hallein ein Grab aufgebaut. Die Gräber haben in fast jeder Gemeinde eine eigene Ausprägung als Zeugnis der Volksfrömmigkeit, ihre Gestaltung reicht von spätbarocken Aufbauten wie etwa in der Stiftskirche St. Peter in Salzburg (um 1770) bis zu schlichten, beinahe modernen Formen. In unseren Gegenden sind sie meist durch die typischen bunten Gläser geprägt, die von hinten beleuchtet werden – ihre Farben stammen vom eingefüllten gefärbten Wasser.