Jodversorgung sichern: Alltägliche Lebensmittel statt Superfoods
„Jod ist ein klassischer kritischer Nährstoff. Während viele auf Superfoods oder Nahrungsergänzungsmittel setzen, geht der Blick am Alltäglichen vorbei. Dazu zählt etwa die bewusste Wahl von jodiertem Speisesalz oder der regelmäßige Verzehr von Fisch, Eiern und Milchprodukten“, erklärt Marlies Gruber, Geschäftsführerin des forum. ernährung heute. Die Jodierung von Speisesalz war über Jahrzehnte eine wirkungsvolle Strategie zur Sicherstellung einer ausreichenden Jodzufuhr in Europa. Doch nicht jedes Salz im Handel enthält automatisch Jod. Viele Menschen greifen zu Meersalz, Himalayasalz oder Fleur de Sel. Diese Salze liefern jedoch in der Regel kein Jod. Durch unterschiedliche nationale rechtliche Vorgaben in der Salzanreicherung sind Handelsbarrieren entstanden, die die freiwillige Jodsalzverwendung in der Lebensmittelherstellung bremsen. Zusätzlich hat Jod ein Image- und Wissensproblem: Angst vor Überdosierung und Allergien dämpfen die Akzeptanz bei Konsumierenden. Dabei werden Jodid und Jodat, die gängigen Verbindungen im Jodsalz, auch oberhalb der empfohlenen Mengen von Erwachsenen gut vertragen und sind für gesunde Menschen unbedenklich. Überschüssiges Jod wird zudem rasch ausgeschieden.
Jodmangel: Leise, aber folgenreich
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor den schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen eines Jodmangels: Dazu zählen eine eingeschränkte Schilddrüsenfunktion, Wachstumsverzögerungen sowie eine verminderte kognitive Entwicklung. Besonders in der Schwangerschaft ist eine ausreichende Aufnahme relevant, da Jod für die gesunde Gehirnentwicklung des ungeborenen Kindes unverzichtbar ist.
Ein Mangel an Jod baut sich meist schleichend auf. Die Symptome sind oft unspezifisch und werden selten als Nährstoffmangel erkannt. Dazu zählen unter anderem Konzentrationsprobleme, chronische Müdigkeit oder eine erhöhte Kälteempfindlichkeit. Weil viele dieser Anzeichen alltäglich erscheinen, bleibt Jodmangel häufig unentdeckt – und damit unbehandelt.
Wer seine Jodversorgung zuverlässig sicherstellen möchte, sollte folgende Maßnahmen in den Alltag integrieren:
Wer seine Jodversorgung zuverlässig sicherstellen möchte, sollte folgende Maßnahmen in den Alltag integrieren:
- Verwendung von jodiertem Speisesalz beim Kochen und bei der Auswahl von verarbeiteten Lebensmitteln, vor allem bei Brot und Fleischwaren
- Zwei Portionen Milch und Milchprodukte pro Tag
- Regelmäßiger Konsum von Eiern und etwa einmal pro Woche Meeresfisch wie Seelachs bzw. Meeresfrüchte