Jetzt zeigen die Kraftlackeln ihre Muskeln
Nicht alles im Leben geht so glatt, wie man sich dies wünscht. Damit sind vor allem die Bauern konfrontiert, denen das Wetter in ihrer Werkstatt, die sich ja unter freiem Himmel befindet, oft übel mitspielt. Umso mehr sind sie auch bereit, bei so manchem Schabernack mitzumachen.
Vom "Haberfeldtreiben" und "Maibaumstehlen"
So ist aus Dürrnberg ein Brauch überliefert, der sich das „Dürrnberger Haberfeldtreiben“ nennt. Darunter versteht man im bayerisch-salzburgischen Grenzraum ein Femegericht, das in der Nacht vom 30. April zum 1. Mai durchgeführt wird. Das Rügegericht der „Geheimbünde“ übt seine „Amtsgewalt“ seit 1705 urkundlich nachweisbar aus.
So wie in der Philippinacht handelt es sich um einen Ordnungsruf an Unordentliche, wie er ausgeführt wird. Sämtliches unordentlich gelagerte Material, Gerätschaften und Sonstiges wird auf dem Kirchplatz aufgetürmt und den Kirchgängern zur Schau gestellt. In der Vergangenheit soll es schon vorgekommen sein, dass zwei rivalisierende Haberfeldtreibergruppen sich in die Haare geraten sind beim gegenseitigen Aufräumen, überliefert die Geschichte.
Ein anderes Kuriosum stellt das Maibaumstehlen in den Nächten vor dem 1. Mai dar. Wochenlang, bevor der Maibaum aufgestellt wird, wird der geeignetste Baum hiefür ausgewählt. Es sollte nämlich der schönste in der ganzen Umgebung sein. Er wird gefällt, entastet und glatt gemacht. Zuletzt wird er rot-weiß, in Bayern weiß-blau, bemalt. Es werden der Wipfel und die Kränze vorbereitet. In vielen Orten wird der Maibaum mit Wappentafeln der im Ort ansässigen Zünfte oder Firmentafeln von Spendern versehen. Der Maibaum wird in den letzten Nächten vor dem Aufstellen gut bewacht. Denn wenn er gestohlen wird, muss ihn der Besitzer mit viel Bier wieder auslösen.
Ein anderes Kuriosum stellt das Maibaumstehlen in den Nächten vor dem 1. Mai dar. Wochenlang, bevor der Maibaum aufgestellt wird, wird der geeignetste Baum hiefür ausgewählt. Es sollte nämlich der schönste in der ganzen Umgebung sein. Er wird gefällt, entastet und glatt gemacht. Zuletzt wird er rot-weiß, in Bayern weiß-blau, bemalt. Es werden der Wipfel und die Kränze vorbereitet. In vielen Orten wird der Maibaum mit Wappentafeln der im Ort ansässigen Zünfte oder Firmentafeln von Spendern versehen. Der Maibaum wird in den letzten Nächten vor dem Aufstellen gut bewacht. Denn wenn er gestohlen wird, muss ihn der Besitzer mit viel Bier wieder auslösen.
... dann kam die Gendarmerie!
Eine kuriose Geschichte erzählte die Raggingerwirtin von Viehhausen aus dem Jahre 1974. Dort hatte der Landeshauptmann einen 27 Meter hohen Maibaum gestiftet. Weil das Maibaumaufstellen wegen schlechten Wetters verschoben werden musste, wurde der Baum auch nicht mehr bewacht. Bauernburschen aus Viehhausen erfuhren davon und stahlen den Baum. Inzwischen kam auch die Gendarmerie, denn man hatte den Diebstahl angezeigt. Die Wirtin half aus der Not und kaufte den Maibaum, sodass er nunmehr in Viehhausen aufgestellt werden konnte. Dennoch hatte die Staatsanwaltschaft gegen die Maibaumdiebe ermittelt, das Verfahren aber wegen „Brauchtümlichkeit“ eingestellt.
Geschicklichkeit und Kraft sind gefragt
Beim Aufstellen des Baumes ist große Geschicklichkeit gefragt. Der „Capo“ ist meist ein fachkundiger Zimmermann, der die Arbeit der starken Männer zentimetergenau dirigiert. Meist geht dies sehr schnell. Dann werden die Stützscheren wiederum umständlich hochgestemmt, als ob gar nichts mehr ginge. Kommt der Wirt mit den notwendigen Doppel-Maßkrügen herbeigeeilt, so gibt‘s wieder einen kräftigen Ruck. Die Labung hilft dann in Sekundenschnelle!
Der 1. Mai spiegelt in seinen Bräuchen das beginnende Wachstumsjahr wider. Die wärmere Jahreszeit ermöglicht wieder gesellige Runden im Freien, in der Natur.