Hochzeitsbräuche im Lungau
Der Hochzeitstag wird oft als der „schönste Tag“ im Leben beschrieben. Er wird auch heute noch vom Brauchtum begleitet. Hochzeitslader, Hochzeitszüge, Gottesdienst mit den „Ja“-Worten, Brautstehlen und vieles andere gehört dazu.
N ach der Schulzeit hatte die spätere Urbanbäuerin aus Lessach bis zu ihrer Verehelichung ihren Dienst am elterlichen Hof verrichten müssen. Im Jahre 1948 heiratete sie im Alter von 22 Jahren Johann Sagmeister. Drei Wochen vor der Hochzeit war es der Brauch, dass das Paar von der Kanzel in der Kirche dreimal, jeweils sonntags, „verkündet“ wurde. Bei der letzten Verkündigung musste die zukünftige Braut im Festtagsgewand und mit Stockhut bei der Messe anwesend sein. Während dieser Zeit war man auch im „Brautstand“. Das hieß, dass man bis zur Hochzeit keinen engeren Kontakt zum Partner halten durfte. Sonntags vor der Hochzeit trafen sich Freunde und Nachbarn beim Haus der Braut, wo festlich aufgetischt und lange getanzt wurde. Am Tag vor dem großen Fest musste der Bräutigam den „Brautkasten“, meistens mit Pferd und Wagen – beim Urban hatte man schon ein Lastauto – bei der Braut abholen. Das wurde ihm allerdings nicht leicht gemacht. Denn während das Hochzeitsgut aufgeladen wurde, stahl man so manches Utensil wieder herunter, das dann schließlich teuer vom Bräutigam ausgelöst werden musste. Am Hochzeitstag selbst waren die „Verspänger“ unterwegs. Bekannte spielten lustig, manchmal auch provokant, die Lebensweise des Paares nach. Zur Kirche abgeholt wurde die Braut zu Hause mit dem Pferdegespann des Wirtes, bei dem das Mahl stattfand. Es bestand aus mehreren Gängen, sodass jeder geladene Gast noch ein größeres Essenspackerl mit nach Hause nehmen konnte. Im Gasthaus fand auch der „Kranzltanz“ statt.
Beim „Krautsalzen“ in der Küche des Wirtes musste die Braut ihre Großzügigkeit unter Beweis stellen. Je größer der Geldbetrag war, den sie fürs Küchenpersonal spendete, umso größer war auch das Lob für die zukünftige Bäuerin.
N ach der Schulzeit hatte die spätere Urbanbäuerin aus Lessach bis zu ihrer Verehelichung ihren Dienst am elterlichen Hof verrichten müssen. Im Jahre 1948 heiratete sie im Alter von 22 Jahren Johann Sagmeister. Drei Wochen vor der Hochzeit war es der Brauch, dass das Paar von der Kanzel in der Kirche dreimal, jeweils sonntags, „verkündet“ wurde. Bei der letzten Verkündigung musste die zukünftige Braut im Festtagsgewand und mit Stockhut bei der Messe anwesend sein. Während dieser Zeit war man auch im „Brautstand“. Das hieß, dass man bis zur Hochzeit keinen engeren Kontakt zum Partner halten durfte. Sonntags vor der Hochzeit trafen sich Freunde und Nachbarn beim Haus der Braut, wo festlich aufgetischt und lange getanzt wurde. Am Tag vor dem großen Fest musste der Bräutigam den „Brautkasten“, meistens mit Pferd und Wagen – beim Urban hatte man schon ein Lastauto – bei der Braut abholen. Das wurde ihm allerdings nicht leicht gemacht. Denn während das Hochzeitsgut aufgeladen wurde, stahl man so manches Utensil wieder herunter, das dann schließlich teuer vom Bräutigam ausgelöst werden musste. Am Hochzeitstag selbst waren die „Verspänger“ unterwegs. Bekannte spielten lustig, manchmal auch provokant, die Lebensweise des Paares nach. Zur Kirche abgeholt wurde die Braut zu Hause mit dem Pferdegespann des Wirtes, bei dem das Mahl stattfand. Es bestand aus mehreren Gängen, sodass jeder geladene Gast noch ein größeres Essenspackerl mit nach Hause nehmen konnte. Im Gasthaus fand auch der „Kranzltanz“ statt.
Beim „Krautsalzen“ in der Küche des Wirtes musste die Braut ihre Großzügigkeit unter Beweis stellen. Je größer der Geldbetrag war, den sie fürs Küchenpersonal spendete, umso größer war auch das Lob für die zukünftige Bäuerin.