Herbst ist reich an Bräuchen
Der Herbst ist reich an Festen im kirchlichen und brauchtümlichen Veranstaltungsreigen.
Der Jahreskreis kennt drei Schwerpunkte, das sind der österliche Kreis, das Feiern, wenn die Ernte eingebracht ist, und der Advent mit Weihnachten.
Almabtriebe
Der Herbst mit zahlreichen Veranstaltungen im September und Oktober, wenn die Arbeitsspitzen auf Hof und Feld vorüber sind, steht ganz im Zeichen des Feierns der Bauern.
Seitdem der Bauernherbst eingeführt wurde, sind auch weitere Bevölkerungskreise und Touristen mit eingebunden.
Da sind einmal die Almabtriebe, die je nach Lage der Almen Mitte September beginnen. Das Aufkranzen des Viehs symbolisiert die Freude über einen guten Almsommer. Ursprünglich bezweckte die Verhüllung des Viehs eine Täuschung der neidischen Dämonen und somit eine Abwehr dieser Gestalten auf den ungeschützten Almwegen zwischen Alm und Hof. Spiegel und bunte Kränze sind in diesem Sinne zu verstehen.
Der Schafsuchertag
In der Regel an einem Samstag im September kennt man im Salzkammergut den „Schafsuchertag“. Die Schafe werden am Ende der Weidezeit in den Bergen an einem bestimmten Tag in einem Pferch zusammengetrieben und ausgemustert. Die besten Tiere werden von einem Komitee begutachtet und prämiert.
Der "Lichtbratl-Montag"
Im Salzkammergut, in der Gegend um Bad Ischl, kennt man den „Lichtbratl-Montag“.
Jeweils am ersten Montag nach dem Michaelitag (29. September) werden alle Gemeindebürger, welche im laufenden Jahr ihr 50., 60., 70., 80. und 90. Lebensjahr vollenden, zu einer Jahrgangsfeier eingeladen.
Die Bezeichnung stammt aus dem Handwerk. Zum ersten Mal wurde zu diesem Zeitpunkt nämlich wieder Licht zur Arbeit angezündet und zu diesem Anlass wurde von den Meistern ein festliches Mahl gegeben, zu dem alle Gesellen und Lehrlinge eingeladen wurden.
Der "Tag der Sennerinnen"
Ebenfalls im Salzkammergut, nämlich in Bad Goisern, gibt es am Sonntag nach dem Lichtbratl-Montag den „Tag der Sennerinnen“, zu dem alle Sennerinnen zum Wirt in St. Agatha geladen werden.
Anfang Oktober gibt es in vielen Gemeinden Tiersegnungen zu Ehren des heiligen Franz von Assisi.
Erntedankfeste
Einer der großen Höhepunkte im kirchlich-bäuerlichen Jahreskreis sind die Erntedankfeste, die in jeder Pfarre durchgeführt werden.
Tage zuvor finden sich vor allem Bäuerinnen auf einem Hof ein, um die Erntekrone zu binden. Sie erinnert an barocke Marienkronen. Im festlichen Kirchenumzug werden auch Früchte mitgetragen und gesegnet.
Der Bauernherbst als neuer Brauch
Einen gelungenen Neubrauch stellt der Bauernherbst dar, der innerhalb kurzer Zeit zu einer Fremdenverkehrsattraktion wurde. Im Rahmen des Bauernherbstes werden zahlreiche Aktivitäten zusammengefasst, die ohnedies stattfinden, oder auch neue kreiert.
Dieser Festreigen wurde dem beliebten herbstlichen „Törggelen“ in Südtirol nachempfunden.