Heiliger mit Gänsen und Laternenbrauch
Sankt Martin: Soldat, Bischof, Heiliger: Sankt Martin kennt eigentlich jedes Kind. Doch was ist wirklich über das Leben des Bischofs von Tours bekannt und was ist nur Legende? „Ich geh mit meiner Laterne“, „Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind“, „Laterne – Laterne“: Das Martinsfest kennt schöne Lieder.
Lichtbringer in kalten Tagen
Der heilige Martin wird mit Laternenumzügen der Kindergartenkinder gefeiert. Er ist ein Lichtbringer in den Tagen, in denen es dunkler wird. Der praktizierte Glaube ist wie eine Fackel in der Nacht: Es wird hell und warm. Das Martinsbrauchtum des Mantelteilens beinhaltet noch eine christliche Botschaft: Wer teilt, gewinnt, wer sich erbarmt, der erbarmt sich Christi. Es entstehen Geborgenheit und Gemeinschaftssinn. Martin ist mehr als ein Laternenheiliger.
Das Martinsbrauchtum
Der Martinsbrauch hat sich in den vergangenen Jahrzehnten auch in unserer Gegend als Brauch festgesetzt. Um 1900 wurde er in Mitteleuropa neu belebt, sodann von den Machthabern des Dritten Reiches verboten und nach 1945 erlebte er einen neuen Aufschwung. Es entwickelte sich ein neu akzentuiertes Martinsbrauchtum: Ein gemeinsamer Martinszug der Kinder, die Martinslieder singen, prägt die Gemeinschaft. Es wurde die „Martinigans“ Allgemeingut. Es stellt die mitmenschlichen Hilfen und den Gemeinschaftssinn stärker in den Vordergrund.
Ursprünglich waren Martinsbräuche „Heischebräuche“ Einzelner. Noch vor 200 Jahren feierte man das Fest zuhause oder in Schenken, die Armen und die Kinder zogen durch die Straßen und bettelten.
Ursprünglich waren Martinsbräuche „Heischebräuche“ Einzelner. Noch vor 200 Jahren feierte man das Fest zuhause oder in Schenken, die Armen und die Kinder zogen durch die Straßen und bettelten.
Aus dem Leben des heiligen Martin
Martin von Tours war um 316/17 nach Christi in Sabarina, der Hauptstadt der römischen Provinz Pannonien, dem heutigen Steinamanger oder Szombathely in Ungarn, als Sohn eines römischen Offiziers geboren worden. In Pavia erzogen, wohin sein Vater als Militärtribun versetzt worden war, trat er mit 15 Jahren in die römische Armee ein. Martin diente in einer Eliteeinheit, der berittenen kaiserlichen Leibgarde, den „scholares alae“. Während seiner Dienstzeit bereitete er sich drei Jahre auf seine Taufe vor; er stand Kranken bei, brachte Notleidenden Hilfe, gab Hungernden Nahrung, bekleidete Nackte und behielt von seinem Sold nur das zurück, was er für sein tägliches Brot brauchte. Er wurde bereits nach kurzer Zeit Offizier.
Um 334 war er in Armiens stationiert. Dort traf er einen armen, unbekleideten Mann. Da er nichts anderes als seinen Mantel besaß, teilte er diesen mit dem Schwert, um den Nackten zu bekleiden. Er erntete von den Mitmenschen Spott und vom Militär eine Strafe wegen Beschädigung von Heereseigentum. In der darauffolgenden Nacht soll ihm sodann Christus erschienen sein und ihn aufgefordert haben, den Militärdienst aufzugeben.
Martin von Tours war in der lateinischen Kirche der Erste, der den Grad der Heiligkeit nicht durch seinen heldenhaften Tod als Märtyrer, sondern durch sein heroisches und asketisches Leben erreichte. Er ist vor gut 1600 Jahren, am 8. November 397, als dritter Bischof von Tours in Frankreich gestorben.
Um 334 war er in Armiens stationiert. Dort traf er einen armen, unbekleideten Mann. Da er nichts anderes als seinen Mantel besaß, teilte er diesen mit dem Schwert, um den Nackten zu bekleiden. Er erntete von den Mitmenschen Spott und vom Militär eine Strafe wegen Beschädigung von Heereseigentum. In der darauffolgenden Nacht soll ihm sodann Christus erschienen sein und ihn aufgefordert haben, den Militärdienst aufzugeben.
Martin von Tours war in der lateinischen Kirche der Erste, der den Grad der Heiligkeit nicht durch seinen heldenhaften Tod als Märtyrer, sondern durch sein heroisches und asketisches Leben erreichte. Er ist vor gut 1600 Jahren, am 8. November 397, als dritter Bischof von Tours in Frankreich gestorben.