Hebamme zu sein war früher eine schwere Aufgabe
Spannend liest sich auch die Geschichte von Anna Struber aus St. Koloman: Aufgewachsen ist sie am Oberneureithof in St. Koloman. Ihr Vater war Bürgermeister und Landtagsabgeordneter. Mit zwanzig Jahren besuchte Anna Struber in Salzburg die Hebammenschule. Die Schülerinnen mussten in den eineinhalb Jahren, in denen sie die Schule besuchten, selbst für ihren Unterhalt aufkommen. Untergebracht waren sie im zerbombten Waisenhaus. Wenn hin und wieder Zeit blieb, gingen sie in die Stadt. „Leisten konnten wir uns aber nichts, weil wir sehr wenig Geld hatten. Erst nachdem ich ein Jahr in der Stadt war, leistete ich mir einen Kinobesuch“, erinnert sich Anna Struber. Nach der Schule wurde sie in ihrer Heimatgemeinde St. Koloman Hebamme. Die Arbeit als Hebamme nahm sie mit Hingabe auf. „Die Wegverhältnisse waren damals äußerst schlecht, und so benötigte ich oft Stunden, um zu der werdenden Mutter zu gelangen“, erklärt Struber.
Beschwerlicher Transport ins Krankenhaus
So wurde sie einmal im Winter auf eine Alm unter dem Schmittenstein gerufen. Als sie nach einigen Stunden beschwerlichen Fußmarsches dort ankam, stellte sie fest, dass ein Kaiserschnitt notwendig sein würde. Gemeinsam mit dem Bauern schaufelte sie einen Weg frei, um die Frau mit dem Schlitten zum nächstgelegenen Hof bringen zu können. Da es im Ort nur zwei Telefonapparate gab, schickte sie einen Boten zum nächsten Telefon.
Weil die Rettung in der Nachkriegszeit nur kam, wenn der dafür benötigte Treibstoff ersetzt wurde, hatte man im Ort einige Kanister, die man den Amerikanern abgezweigt hatte, auf Lager. Da es Winter war und die Straßen damals weder geräumt noch gesalzen waren, kam der Rettungswagen nicht ganz bis nach St. Koloman hinauf. Daher lud man die gebärende Frau auf ein Pferdefuhrwerk um und fuhr der Rettung entgegen.
Nach dem fünften Mal Umbetten lag die Frau nun endlich auf dem Operationstisch. Nach zwei Wochen konnten die Frau und das Kind das Halleiner Krankenhaus gesund verlassen.
„Es war immer eine große Freude, wenn bei der Geburt alles gut gegangen ist, dann waren alle Strapazen vergessen“, erinnert sich Anna Struber.
Auch war es ihre Aufgabe, sich auf die Seite der Mütter zu stellen, wenn zum Beispiel der Bauer von seiner Frau verlangte, dass sie kurz nach der Geburt schon wieder im Stall arbeiten sollte. Dies kam allerdings selten vor. In der ersten Woche nach der Geburt musste sie die Mütter betreuen.
Mitte der Fünfzigerjahre, nachdem sie selbst sieben Kinder auf die Welt gebracht hatte, gab sie die zeitraubende Aufgabe als Hebamme auf und eröffnete, um zu Hause bei ihren Kindern sein zu können, eine Trafik.
Weil die Rettung in der Nachkriegszeit nur kam, wenn der dafür benötigte Treibstoff ersetzt wurde, hatte man im Ort einige Kanister, die man den Amerikanern abgezweigt hatte, auf Lager. Da es Winter war und die Straßen damals weder geräumt noch gesalzen waren, kam der Rettungswagen nicht ganz bis nach St. Koloman hinauf. Daher lud man die gebärende Frau auf ein Pferdefuhrwerk um und fuhr der Rettung entgegen.
Nach dem fünften Mal Umbetten lag die Frau nun endlich auf dem Operationstisch. Nach zwei Wochen konnten die Frau und das Kind das Halleiner Krankenhaus gesund verlassen.
„Es war immer eine große Freude, wenn bei der Geburt alles gut gegangen ist, dann waren alle Strapazen vergessen“, erinnert sich Anna Struber.
Auch war es ihre Aufgabe, sich auf die Seite der Mütter zu stellen, wenn zum Beispiel der Bauer von seiner Frau verlangte, dass sie kurz nach der Geburt schon wieder im Stall arbeiten sollte. Dies kam allerdings selten vor. In der ersten Woche nach der Geburt musste sie die Mütter betreuen.
Mitte der Fünfzigerjahre, nachdem sie selbst sieben Kinder auf die Welt gebracht hatte, gab sie die zeitraubende Aufgabe als Hebamme auf und eröffnete, um zu Hause bei ihren Kindern sein zu können, eine Trafik.