„Für Sehnsüchte fehlte die Sprache“
Seit 85 Jahren lebt Theresia am Großsonnberg in Taxenbach. Geboren am Greinsberghof in einer Zeit von Krieg und Not, aufgewachsen mit sieben Brüdern. Über Dinge, die sich nicht um die Arbeit drehen, wird kaum gesprochen. Durch die Mutter lernt sie aber auch eine Welt außerhalb des Hofes kennen. „Die Mami hat gern gelesen, die Bücher hat sie von der Pfarrbücherei geliehen. Während der Arbeit hat sie mir die Geschichten nacherzählt. Das hat mich fasziniert“, schildert Theresia. Bücher wie „Das Lied von Bernadette“ haben das gläubige Kind tief beeindruckt.
Die geliebte Mutter stirbt aber auf tragische Weise durch eine Kuhattacke. Als Älteste muss Theresia nun die jüngeren Brüder und den Vater versorgen. „Das war ein Trauma, das mich geprägt hat. Damals gab es ja noch keine psychologische Unterstützung“, erzählt sie über diese schwere Zeit. „Aber ich habe das positive, lebensfrohe Wesen der Mutter geerbt, das hat mir geholfen“, erklärt sie mit ihrem herzlichen Lachen. 1965 heiratet sie ihren Nachbarn Bruno vom Brandstätthof und bleibt am Großsonnberg, obwohl sie weiß, wie hart das Leben als Bergbäuerin ist.
Auch als werdende Mutter erfährt sie viel Leid. Zweimal verliert sie ein Baby im siebten Schwangerschaftsmonat. „Die enttäuschte Hoffnung hinterließ eine große Leere. Ich bemühte mich tapfer zu sein. So hieß das, wenn man möglichst wenig Aufhebens um sich und um Schicksalsschläge machte“, schreibt die Autorin in einem ihrer Bücher.
Die geliebte Mutter stirbt aber auf tragische Weise durch eine Kuhattacke. Als Älteste muss Theresia nun die jüngeren Brüder und den Vater versorgen. „Das war ein Trauma, das mich geprägt hat. Damals gab es ja noch keine psychologische Unterstützung“, erzählt sie über diese schwere Zeit. „Aber ich habe das positive, lebensfrohe Wesen der Mutter geerbt, das hat mir geholfen“, erklärt sie mit ihrem herzlichen Lachen. 1965 heiratet sie ihren Nachbarn Bruno vom Brandstätthof und bleibt am Großsonnberg, obwohl sie weiß, wie hart das Leben als Bergbäuerin ist.
Auch als werdende Mutter erfährt sie viel Leid. Zweimal verliert sie ein Baby im siebten Schwangerschaftsmonat. „Die enttäuschte Hoffnung hinterließ eine große Leere. Ich bemühte mich tapfer zu sein. So hieß das, wenn man möglichst wenig Aufhebens um sich und um Schicksalsschläge machte“, schreibt die Autorin in einem ihrer Bücher.
Eigene Interessen
Gottlob bekommt sie auch drei gesunde Kinder und als diese selbstständiger werden, nimmt sie sich allmählich Zeit, eigenen Interessen nachzugehen. Als Bergbäuerin ist das natürlich nicht einfach. Nicht nur wegen der Arbeit, aber wie viele Frauen ihrer Generation hat Theresia keinen Führerschein und ist daher davon abhängig, dass ihr Mann sie ins Tal bringt. Immer wieder besucht sie nun Kurse und Seminare im Bildungshaus St. Virgil, darunter auch eine Schreibwerkstatt.
Das habe sie zwar viel Mut gekostet, aber sie habe nie nur für sich selber schreiben wollen. Es sei ihr wichtig, über ihre Texte auch zu diskutieren. Das geschieht bald ziemlich intensiv, denn motiviert durch einen Zeitungsartikel mit dem Titel „Arbeiten bis d‘umfällst“ schreibt sie einen Leserbrief, in dem sie sehr offen schwierige Aspekte für Bäuerinnen thematisiert, darunter das Zusammenleben von Jung und Alt. Ihre kritischen Äußerungen sorgen für Aufregung und führen sogar zu ihrem Ausschluss aus einer katholischen Familienrunde.
Das habe sie zwar viel Mut gekostet, aber sie habe nie nur für sich selber schreiben wollen. Es sei ihr wichtig, über ihre Texte auch zu diskutieren. Das geschieht bald ziemlich intensiv, denn motiviert durch einen Zeitungsartikel mit dem Titel „Arbeiten bis d‘umfällst“ schreibt sie einen Leserbrief, in dem sie sehr offen schwierige Aspekte für Bäuerinnen thematisiert, darunter das Zusammenleben von Jung und Alt. Ihre kritischen Äußerungen sorgen für Aufregung und führen sogar zu ihrem Ausschluss aus einer katholischen Familienrunde.
Kampf für bessere Bedingungen
Aber sie setzt ihren Weg unbeirrt fort. Sie schreibt und kämpft für bessere Bedingungen für Bäuerinnen. Mit der Teilnahme an einem Frauenarbeitskreis der Österreichischen Bergbauernvereinigung (ÖVB) im Jahr 1986 beginnt ihr Engagement für eine eigene Pension und Mitbesitz von Bäuerinnen. „Wir mussten uns damals zuerst selbst überzeugen, dass uns eine Pension zusteht“, erinnert sich die Pinzgauerin. „Das waren oft harte Diskussionen, manche Argumente waren haarsträubend.“ Auch ihr Mann hat wenig Verständnis für ihre Aktivitäten, bringt sie aber stets zum Bahnhof, wenn sie zu Veranstaltungen fahren will.
Immer wieder verlässt sie den Sonnberg sogar für größere Reisen und erweitert ihren Horizont. So nutzt sie etwa das Angebot des ÖBV zu einer interessanten Bildungsreise nach Nicaragua.
Immer wieder verlässt sie den Sonnberg sogar für größere Reisen und erweitert ihren Horizont. So nutzt sie etwa das Angebot des ÖBV zu einer interessanten Bildungsreise nach Nicaragua.
Erfolgreiche Publikationen
Seit Anfang der 90er-Jahre werden ihre Texte, die sie auch in Mundart verfasst, im Salzburger Bauernkalender und diversen Medien wie der Literaturzeitschrift „Salz“ veröffentlicht. 2006 erscheint ihr Buch mit ihren Kindheitserinnerungen, 2013 folgt „Eigene Wege, eine Bergbäuerin erzählt“. Für weitere Bücher liefert sie Beiträge.
Heuer wurde im „Manggei-Verlag“ der Band „Im weitesten Sinn ein Wolkenkratzer“ he-rausgegeben. Er enthält bisher unveröffentlichte Texte sowie Beiträge, die bereits in diversen Zeitschriften erschienen sind.
Heuer wurde im „Manggei-Verlag“ der Band „Im weitesten Sinn ein Wolkenkratzer“ he-rausgegeben. Er enthält bisher unveröffentlichte Texte sowie Beiträge, die bereits in diversen Zeitschriften erschienen sind.