Für die Früchte des Lebens danken
Feierliche Erntedankprozessionen
Mit den festlichen Klängen zuerst aller Kirchenglocken und sodann der Musikkapelle und in diesem Moment idealerweise sonnigem Himmel setzen sich die Erntedankprozessionen von den Kirchen zu Feld und Flur in Bewegung. Mitgetragen werden die barocke Erntekrone der Bauernschaft und eine Trage mit prächtig gediehenem Obst und Gemüse. Vor und nach der Geistlichkeit, angeführt vom Pfarrer, der unter dem „Himmel“ schreitet, folgen die kirchlichen Organisationen, die Bürgermeister und viele örtliche Vereine, welche oft „Ausrückungen zur Erbauung der kirchlichen Feste“ sogar in den Statuten festgeschrieben haben. Sie alle gehen hinter der Kirchenfahne her.
"Alles, was Gott erschaffen hat, ist gut"
In der Kirche selbst umrahmen oft Trachtenmusikkapelle und Kirchenchor das Hochamt musikalisch. Vor dem Altar ist die Erntekrone aufgestellt, davor wurden die hier gedeihenden Obst- und Gemüsesorten aufgebaut. Dazu haben Kinder Körbchen abgestellt, die ebenfalls Obst und Gemüse beinhalten, und auch selbst gebackenes Brot.
Der Geistliche erinnert in seiner Predigt daran, dass Erntedank nur der krönende Abschluss eines Bitte-Danke-Prozesses sei, der im Frühling vielerorts mit mehreren Bittgängen in der Gemeinde beginne. Wenn man um ein erfolgreiches Erntejahr bitte, so danke man auch. Er zitiert aus dem Buch der Weisheit: „Alles, was Gott erschaffen hat, ist gut, und wäre es nicht gut, so hätte es Gott nicht erschaffen.“
Der Geistliche erinnert in seiner Predigt daran, dass Erntedank nur der krönende Abschluss eines Bitte-Danke-Prozesses sei, der im Frühling vielerorts mit mehreren Bittgängen in der Gemeinde beginne. Wenn man um ein erfolgreiches Erntejahr bitte, so danke man auch. Er zitiert aus dem Buch der Weisheit: „Alles, was Gott erschaffen hat, ist gut, und wäre es nicht gut, so hätte es Gott nicht erschaffen.“
Nicht nur ein Fest der Bauern
Früher war das Erntedankfest ein Fest ausschließlich der Bauern, die Dank sagten für eine gute Ernte. Heute wird das Fest als Dank für die Erfolge allgemein im Leben ausgelegt, wofür gedankt wird. Es wird auch berufsbezogen gesehen.
Reiche Ernteerträge
Die Bauern sitzen im Anschluss an den Umzug im Gasthaus und berichten einander, dass das Obst besonders gut gewachsen sei. In der Landwirtschaft gab es in diesem Jahr unterschiedliche Ernteerträge. Wer Glück hatte und zum Schnittzeitpunkt des Grünlandes an drei Tagen schönes Wetter erwischte, der konnte eine gute Ernte einbringen. Bei Getreide war die Ernte im Schnitt wegen des vielen Regens nicht so gut.
Kein einheitlicher Termin
In der katholischen Kirche sind die Erntedankfeste bis ins dritte Jahrhundert nach Christi belegt. Es fehlt allerdings ein einheitlicher Termin. Zumeist werden die kirchlichen Erntedankfeste mit Gottesdiensten und Feldumgängen hier Ende September und Anfang Oktober gefeiert. In Deutschland etwa wurde von der katholischen Kirche der erste Sonntag im Oktober festgelegt, die Pfarren sind aber nicht verpflichtet, diesen Termin einzuhalten. In der evangelischen Kirche wird der Michaelitag oder einer der benachbarten Sonntage gefeiert. Ein einheitliches Erntedankfest ist weltweit schon wegen der unterschiedlichen Klimazonen und Erntetermine nicht möglich. Auch regional sind die Reifezeiten klimatisch unterschiedlich.