„Fahren auf Sicht“ auch im Jahr 2022
Mit 2022 beginnt sozusagen das dritte „Covid-19-Jahr“ mit all den großen und kleinen Veränderungen, die sich daraus ergeben haben, und irgendwie stellt sich das Gefühl ein, dass dies zur neuen Normalität wird. Expertenmeinungen gehen mittlerweile davon aus, dass Covid-19 gekommen ist, um zu bleiben, und so wird vieles, was derzeit außergewöhnlich erscheint, vielleicht tatsächlich zur Normalität werden. So stellt sich gleich auch die Frage, wenn es um die Vorausschau für ein ganzes Jahr geht, was auf diesen Zeitraum hin planbar ist, oder ob weiterhin „Fahrt auf Sicht“ angesagt sein soll. Es sollte aber schon Schwerpunkte und richtungsweisende Projekte geben, die Ziele in allen Aufgabenbereichen verfolgen lassen. Daher wird insgesamt schon davon ausgegangen, dass nach der derzeitigen Omikron-Welle Veranstaltungen im zumindest kleineren und mittleren Bereich auch in Anwesenheit wieder möglich sein werden.
Neues Beratungstool
Und mit dieser Erwartung und Zuversicht ist für das forstliche Jahr 2022 schon einiges geplant, das dem für die gesamte Landwirtschaftskammer und damit auch für die Forstabteilung übergeordneten Ziel dient, „die Eigentümer von land- und forstwirtschaftlichen Grundstücken in ihrer Betriebsführung und Unternehmensentwicklung zu einem eigenverantwortlichen Handeln zu unterstützen und auf die Herausforderungen so vorzubereiten, dass der wirtschaftliche Erfolg gesichert ist und nachhaltig Einkommen erwirtschaftet werden kann“. Für die Forstberater der Landwirtschaftskammer Salzburg wurde dazu ein neues Beratungsinstrument geschaffen, mit dem jedem Waldbesitzer in Salzburg wesentliche Daten wie Holzvorrat, Holzzuwachs, Baumhöhen etc. sowohl für den Gesamtbetrieb als auch für einzelne Flächen einfach und digital ermittelt werden können. Diese Daten sind sicher sehr hilfreich, wenn es darum geht, Waldpflegemaßnahmen oder Holzernteprojekt zu planen, umzusetzen oder für die Förderung einzureichen. Die Forstberater der Landwirtschaftskammer Salzburg können dazu jederzeit kontaktiert werden.
Veranstaltungen wieder geplant
Beabsichtigt ist für 2022 auch, wieder größere Veranstaltungen in Anwesenheit durchzuführen. Dazu gehören der Waldbauerntag, der für Fr, den 18. März terminisiert ist und der am Heffter-hof stattfinden wird, sowie die Forstexkursion im September, die nach Niederösterreich bzw. Tschechien führen wird. Aber auch andere Fach- und Weiterbildungsveranstaltungen, die in den letzten Jahren ausgesetzt wurden, sollten wieder möglich sein. Wertvoll sind all diese Zusammenkünfte nicht nur wegen ihrer fachlichen Komponente, sondern auch als gesellschaftliche Ereignisse. Überall dort, wo sich Menschen treffen, unterhalten, Meinungen austauschen, findet Entwicklung und Innovation statt. Was immer das Jahr 2022 bringen wird, eines zeichnet sich derzeit ganz deutlich ab, und zwar gewinnt der Holzmarkt an Dynamik. Europaweit werden die Prognosen für die gesamte Bauwirtschaft als durchaus positiv gesehen, sodass schon davon auszugehen ist, dass sämtliche Holzprodukte entsprechend nachgefragt werden.
Talsohle durchschritten
Die Schnittholzpreise als wesentlicher Indikator für die Marktlage haben sich in den USA bereits vor Weihnachten stark erhöht und auch in Europa ist nach Durchschreiten der Talsohle eine Erhöhung absehbar. Am gesamten Rundholzsektor, sowohl was die sägefähigen Sortimente als auch jene Qualitäten betrifft, die von der Zellstoff- und Plattenindustrie verarbeitet werden, zeichnen sich entsprechende Preiserhöhungen ab. Es ist eine Tendenz sichtbar, dass sich in Kürze beim Sägerundholzpreis eine Untergrenze von ca. 110 Euro/fm exkl. MwSt. etabliert. Ebenso steigt auch die Nachfrage nach Energieholz aus dem Wald. Auf die stärkere Nachfrage in den kommenden Monaten kann von Seiten der Waldbesitzer durchaus reagiert werden.
Größere Katastrophenereignisse, wie sie in den letzten Jahrzehnten immer wieder aufgetreten sind, können sehr rasch erfreuliche Entwicklungen am Holzmarkt zunichtemachen.