Der Maschinenring Pongau veranstaltete in Bischofshofen einen Techniktag mit den Themenschwerpunkten Nachsaat, Kalk und bodennahe Gülleausbringung im Grünland. Weiters wurde ein neues Güllefass vom Maschinenring angeschafft und offiziell übergeben.
© Michael Hatheier
Ein 2.600-l-Vakutec-Güllefass mit einem SFA 7, aufgebaut auf einem Lindner-Unitrac 112 LDrive, mit rund 107 PS im Berglagesatz © Michael Hatheier
Das neue 6.300-l-Bauer-Güllefass mit dem Schleppfixverteiler SFA 7 (7,2 m Arbeitsbreite), von einem Lintrac 100, mit rund 117 PS, gezogen © Michael Hatheier
Hinten: Josef Auer (Fa. Auer), Christian Hutter, Engelbert Neumair (Fa. Krone), Michael Huber (Fa. Lindner), Elisabeth Neureiter (MR), Markus Schwarzenberger (Fa. Schwarzenberger), Thomas Gruber (MR), Margarethe Wimmer (MR), Hermann Bernsteiner (Rumbo Jet), Rudolf Nussbaumer (Landwirt), Thomas Ritt (LH-Technik);
vorne: Fahrudin Majetic
(Fa. Lindner), Hanspeter Bucher (Lindner), Simon Schörghofer (Fa. Auer), Thomas Gruber (MR), Titus Pfuner (MR und Landwirt) © Michael Hatheier
Anstatt von Schläuchen appliziert der Schleppfixverteiler die Gülle über die Verteilkästen in den Boden. Diese weisen ein geringes Gewicht von 570 kg ohne das Anbaudreieck auf. © Michael Hatheier
Die Güttler-Nachsaatkombination steht im Soloverleih zur Verfügung. © Michael Hatheier
Das Fachpublikum nahm den Schleppfix genau unter die Lupe. © Michael Hatheier
Sowohl ein theoretischer Vortrag als auch eine praktische Demonstration einer Kalkung wurden den Besuchern des MR-Techniktages präsentiert. © Michael Hatheier
Thomas Gruber, Geschäftsführer Maschinenring Pongau © Michael Hatheier
Rund 100 interessierte Landwirte trafen sich in Bischofshofen/Kreuzeck vor der malerischen Kulisse des Tennengebirges, um neue Inputs in puncto Grünlandbearbeitung zu bekommen. Auf der Agenda standen zwei Fachvorträge und viel Technik im Praxiseinsatz.
Bodenkalk
„Bei kohlensauren Kalken (CaCO3) ist die Mahlfeinheit von entscheidender Bedeutung für die Wirksamkeit. Hochwertige kohlensaure Kalke sind mehlfein. Nur diese Kalke haben eine Wirkung im Sinne einer Kalkdüngung. Häufig werden grobe Kalksande angeboten. Das meistverwendete Argument für derartige Produkte ist die gute Streufähigkeit. Sandige Produkte wirken aufgrund der großen Sandkörner nicht. Grobe Kalke werden vor allem in grenznahen Gebieten vermehrt angeboten“, rät der Vortragende der Firma Bodenkalk, Dominik Gruber. Eine Kalkung kann grundsätzlich das ganze Jahr über durchgeführt werden. Klassische Kalkungstermine sind das Frühjahr und der Herbst. Wirtschaftsdünger können problemlos mit kohlensauren Kalken gemischt und gemeinsam ausgebracht werden. Das spart Zeit und Geld. Eine Erhaltungskalkung sollte in regelmäßigen Zeitabständen alle drei bis fünf Jahre mit ca. 1.500 bis 2.400 kg kohlensaurem Kalk durchgeführt werden.
Im Anschluss an den Vortrag wurde auf dem Versuchsfeld mit dem Kalkstreuer, der über den Maschinenring verliehen werden kann, eine Kalk-Düngung demonstriert.
Nachsaat
Zum Thema Nachsaat referierte Markus Schwarzenberge, Inhaber des gleichnamigen Saatguthandels aus Völs in Tirol. „Den Allroundsamen für jeden Landwirt in jeder Lage mit dem besten Ertrag und der richtigen Artenvielfalt gibt es nicht. Jeder Landwirt muss vor dem Saatgutkauf wissen, welches Ziel er verfolgt. Es macht einen großen Unterschied der Mischung, ob ich meine lückigen Bestände sanieren möchte oder ob es eine widerstandsfähige Kurzrasenweide werden sollte“, erklärt der Tiroler Unternehmer, der sich nicht als Saatguthändler, sondern als „Begrünungspartner“ bezeichnet und mit jedem seiner Kunden diese Zielsetzungen bespricht, sodass der gewünschte Erfolg eintritt.
Im Anschluss wurde die Güttler-Nachsaat-Kombination vorgestellt, die über den MR Pongau geliehen werden kann.
Gülleausbringung
Als Tageshöhepunkt stand die offizielle Übergabe und Vorführung des neuen Güllefasses samt bodennaher Ausbringungsmethode des Schweizer Herstellers „Schleppfix“ auf der Tagesordnung.
Das Bauer-Güllefass hat ein Fassungsvermögen von 6.300 l
und ist ab sofort zum Solo-Verleih verfügbar. „Als Ausbringungsmethode haben wir uns für den Schleppfix entschieden. Ausschlaggebend für uns war, dass man das Güllefass mit einem 100-PS-Traktor ziehen kann und es leicht zu bedienen ist“, erklärt Thomas Gruber, Geschäftsführer des MR Pongau. Anstatt mit Schläuchen arbeitet dieses Ausbringungssystem mit Verteilkästen aus Edelstahl, die an einem hydraulisch klappbaren Rahmen montiert sind. Durch große, werkzeuglos zu öffnende Klappen können eventuelle Verstopfungen leicht behoben werden.
Ohne zusätzlichen Zerkleinerer bzw. Pumpe erfolgt die Verteilung der Gülle mittels der Pumpe vom Güllefass direkt in die Verteilkästen. Dementsprechend wird der Traktor bzw. dessen Leistung nicht mehr beansprucht als im Vergleich zu anderen Ausbringungsmethoden.
Für den Einsatz in Berglagen zeigte ein Lindner-Unitrac mit einem 2.600-Liter-Fass und einem Schleppfixverteiler seine Praxistauglichkeit.