Facettenreicher Islandpferdehof gewährt Blick hinter die Kulissen
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Im Westen Islands, nur etwa eine halbe Stunde von der Hauptstadt Reykjavik entfernt, befindet sich die „Hradastadir Horsefarm“ von Nina und Bjarni. Der Betrieb ist bereits seit 1851 im Familienbesitz. Nina selbst ist ursprünglich aus Norwegen und durch ihr damaliges Praktikum bei Bjarni in Island geblieben. Der Hof der beiden könnte kaum vielseitiger sein! Neben den rund 40 Islandpferden werden auf dem Hof auch knapp 100 Mutterschafe mit ihrer Nachzucht gehalten. Das ganze Jahr über werden außerdem zwei Apartments über AirBnb an Gäste aus allen möglichen Ländern vermietet. Bäuerin Nina bietet im Mai und Juni auch Führungen für Kindergarten- und Schulgruppen sowie ein Sommercamp am Hof an. Zu vergleichen ist dies etwa mit dem Projekt „Schule am Bauernhof“, das es in Österreich gibt. Dafür ist ein weiterer wichtiger Bestandteil am Hof der Streichelzoo mit Schafen, Ziegen, Schweinen, Hasen und Katzen, der auch tagsüber von Gästen besucht werden kann. Für all diese verschiedenen Bereiche sind jedes Jahr den Sommer über auch einige Praktikantinnen und Praktikanten am Hof angestellt. Bei den Urlaubsgästen sowie auch bei den vielen Helfern schätzt Nina vor allem den wertvollen Austausch mit Menschen aus der ganzen Welt.
Die Islandpferdezucht hat am Betrieb Bestand
Die Islandpferde am Hof werden hauptsächlich für die verschiedensten Reittouren für Touristengruppen verwendet, die hauptsächlich von den Praktikanten geführt werden. Wichtig ist Nina bei den Pferden vor allem ein guter Charakter und dass sie bei der Arbeit motiviert sind. Die Nachzucht der beiden Zuchtstuten wird von den Töchtern schon früh trainiert und für Reittouren eingesetzt. Auch an Turnieren nehmen sie ab und zu teil. Die Jungpferde und die Zuchtstuten verbringen die Zeit von Juni bis Dezember auf den Bergweiden, ab Oktober kommen auch die Reitpferde dazu. Den Rest des Jahres sind die Tiere am Hof untergebracht, großteils draußen, und bekommen dabei Heu zugefüttert.
Das „Islandschaf“ als robuste Fleischrasse
Ebenso wie bei den Pferden, gibt es auch bei den Schafen nur eine Rasse in Island – die jedoch dafür in allen möglichen Farben – behornt und unbehornt. Die Hauptnutzung dieser liegt beim Fleisch und bei der Wolle. In der Zucht setzt man daher auf lange und schwere Tiere mit kräftigen Hinterfüßen und gutem Rücken. Gedeckt werden die Mutterschafe alle im Dezember, jedoch frühestens ab einem Alter von zwei Jahren. Von Juni bis Mitte September verbringt die gesamte Herde den Sommer auf der Bergweide. Nach etwa vier bis fünf Monaten erreichen die Lämmer ein Schlachtgewicht von 16 bis 20 kg. Von den Lämmern werden jährlich etwa 15 Tiere zur weiteren Aufzucht behalten, dieselbe Menge an Mutterschafen wird selektiert. Aus einem Teil der Wolle macht Nina selbst Decken und bietet diese auch zum Verkauf an. Der Rest wird an die Fabrik geliefert.
Das Besondere am Betrieb: Einige der Tiere, egal ob Pferde, Schafe oder Ziegen, werden schon seit Jahren immer wieder für alle möglichen Filmzwecke verliehen. Der Ziegenbock steht beispielsweise für eine Lenovo-Werbung Modell und für den neuen Film „Odyssey“ werden die Pferde zum Zusammentreiben der Rinderherde benötigt. „Wir werden jährlich für verschiedenste Produktionen angefragt. Das hat sich irgendwann über Mundpropaganda so ergeben.“