Einkommen in der Landwirtschaft 2023 gesunken
Die im Rahmen der landwirtschaftlichen Gesamtrechnung erstellte Prognose weist ein verringertes landwirtschaftliches Faktoreinkommen je Jahresarbeitseinheit real um 21,4 % aus, nach einem Zuwachs um 23,6 %
im Jahr zuvor. Für den Nettounternehmensgewinn je nicht entlohnter Jahresarbeitseinheit wurde ein reales Minus von 26,6 % ermittelt (2022: +28,5 %).
Starke Preisrückgänge für Getreide und Ölsaaten, weniger öffentliche Gelder und gestiegene Abschreibungen waren wesentliche Faktoren für diese Entwicklung. Abgeschwächt wurde das Einkommensminus durch höhere Preise in der tierischen Produktion und moderate Einsparungen bei den Vorleistungskosten, teilt Statistik Austria mit.
Der Gesamtproduktionswert der österreichischen Landwirtschaft betrug 2023 ersten Berechnungen zufolge rund 10,2 Mrd. Euro. Der Rückgang um 2,5 % zum Vorjahr war auf kräftige Einbußen in der pflanzlichen Erzeugung (–12,9 %) zurückzuführen. Der Wert der tierischen Erzeugung nahm hingegen im Vorjahresvergleich neuerlich zu (+5,7 %).
Der Gesamtproduktionswert der österreichischen Landwirtschaft betrug 2023 ersten Berechnungen zufolge rund 10,2 Mrd. Euro. Der Rückgang um 2,5 % zum Vorjahr war auf kräftige Einbußen in der pflanzlichen Erzeugung (–12,9 %) zurückzuführen. Der Wert der tierischen Erzeugung nahm hingegen im Vorjahresvergleich neuerlich zu (+5,7 %).
Pflanzliche Produktion
Die pflanzliche Erzeugung nahm nach der Vorschätzung 2023 dem Volumen nach ab (–3,2 %). Wertmäßig fiel der Rückgang infolge gesunkener Preise noch wesentlich stärker aus (–12,9 %). Maßgeblich für diese Entwicklung waren vor allem die großen Einbußen im Getreidebau (–37,3 %), wo die Erzeugerpreise – bei einem stabilen Erzeugungsvolumen – nach kräftigen Anstiegen in den vorangegangenen beiden Jahren 2023 stark nachgaben.
Bei den Futterpflanzen erhöhte sich das Erzeugungsvolumen, gesunkene Preise führten aber auch hier zu einer leichten Abnahme des Produktionswerts (–2 %). Ein preisbedingter Anstieg war demgegenüber bei Gemüse (+12,4 %) und Kartoffeln (+19,2 %) zu verzeichnen. Die Obstproduktion litt unter Spätfrösten, was – trotz gestiegener Preise – einen Rückgang des Produktionswerts von Frischobst um 7,3 % zur Folge hatte.
Tierische Produktion
In der tierischen Erzeugung nahmen die Preise im Vorjahresvergleich im Mittel um 7 % zu. In Verbindung mit einem leicht rückläufigen Produktionsvolumen (–1,2 %) führte dies zu einem Anstieg des Produktionswerts um 5,7 %. Ein maßgeblicher Faktor für dieses wertmäßige Plus war insbesondere das kräftige Wachstum des Werts der Schweineproduktion (+15 %),
wo sich die Erzeugerpreise – bei einem weiteren Rückgang des Erzeugungsvolumens – im Jahresdurchschnitt um rund ein Fünftel (+20,4 %) erhöhten. Einen Zuwachs gab es auch beim Produktionswert von Milch (+4,1 %), welche gemessen am Beitrag zum Gesamtproduktionswert das wichtigste Erzeugnis der heimischen Landwirtschaft darstellt. Diese Zunahme war das Ergebnis einer weiteren leichten Ausdehnung des Erzeugungsvolumens (+1 %) und im Jahresmittel moderat gestiegener Erzeugerpreise (+3,1 %). Unter dem Vorjahresergebnis lag dagegen der Produktionswert von Rindern (–1,3 %). Bei einem niedrigeren Erzeugungsvolumen (–3,7 %) lagen die Preise – nach einem kräftigen Anstieg im Jahr 2022 – im Jahresdurchschnitt ebenfalls leicht über dem Vorjahresergebnis (+2,3 %).
Produktionskosten
Deutliche Preisrückgänge waren dabei bei Düngemitteln, Energie und Futtermitteln zu verzeichnen. Demgegenüber verteuerten sich andere Vorleistungspositionen wie Saatgut, Pflanzenschutzmittel, landwirtschaftliche Dienstleistungen, Instandhaltungsaufwendungen für Maschinen und Gebäude und sonstige Güter und Dienstleistungen. Einen neuerlich hohen Zuwachs verzeichneten die Abschreibungen für das Anlagevermögen (+9,4 %), was u. a. auf die weiter gestiegenen Investitionsgüterpreise zurückzuführen war.
Öffentliche Gelder
Maßgeblich für den Einkommensrückgang im Jahr 2023 waren unter anderem Kürzungen bei den im Rahmen der Einkommensberechnung berücksichtigten öffentlichen Geldern. In die Berechnung der landwirtschaftlichen Einkommen im Rahmen der landwirtschaftlichen Gesamtrechnung fließen jene öffentlichen Zahlungen ein, welche – den europäischen Vorgaben folgend –
als Gütersubventionen bzw. sonstige Subventionen klassifiziert werden. Während die Gütersubventionen für das Berichtsjahr 2023 lediglich rund 7 Mio. Euro (+6,5 %) betrugen, kam den sonstigen Subventionen mit rund 1,5 Mrd. Euro eine hohe Einkommensrelevanz zu. Letztere umfassen u. a. die Direktzahlungen, die Zahlungen im Rahmen des österreichischen Agrar-Umweltprogramms ÖPUL sowie die Ausgleichszulage für benachteiligte Gebiete. Neben verschiedenen anderen Maßnahmen inkludierten sie 2023 zudem Entlastungsmaßnahmen in Form des Stromkostenzuschusses sowie der Soforthilfemaßnahmen für Ackerbau, Almwirtschaft und Putenhaltung.