Ein Jahrhundert Rinderzucht Salzburg – Teil 1
Mit der im 6. Jh. n. Chr. einsetzenden Völkerwanderung brachten die bajuwarisch-oberdeutschen Volksstämme einen teils roten, teils rot-bunt gescheckten Rinderschlag nach Salzburg mit, der das dunkelfarbige und kleinrahmige Rind aus der Keltenzeit verdrängte. Dieser entwickelte sich über Jahrhunderte zu dem als „Salzburger Gebirgsrasse“ bezeichneten Rinderschlag, der erstmals 1851 in Salzburg beschrieben wurde. Der vor allem in den Gebirgsgauen über Jahrhunderte dominierende Rinderschlag wurde ab den 1850er-Jahren als „Pinzgauer“, „Pongauer“, „Rauriser“ und südlich der Tauern als „Mölltaler“ Rinderrasse bezeichnet.
Im Gegensatz dazu herrschte im Flachgau lange Zeit das kleinrahmige, mit einer guten Milchleistung ausgestattete Landler-Vieh vor, das ab 1800 insbesondere vom Schlag der Pinzgauer verdrängt wurde, da die Händler und Metzger diesen wegen seiner Mastfähigkeit und der größeren Kälber bevorzugten.
Im Gegensatz dazu herrschte im Flachgau lange Zeit das kleinrahmige, mit einer guten Milchleistung ausgestattete Landler-Vieh vor, das ab 1800 insbesondere vom Schlag der Pinzgauer verdrängt wurde, da die Händler und Metzger diesen wegen seiner Mastfähigkeit und der größeren Kälber bevorzugten.
Erste Fördermaßnahmen
Unter der Regentschaft der Fürsterzbischöfe wurde der Rinderzucht in Salzburg keine große Aufmerksamkeit geschenkt. Im Vordergrund stand die Pferdezucht. Erst mit dem Anschluss an die Österreichisch-Ungarische Mo-narchie und der Gründung der k. k. Landwirtschaftsgesellschaft im Jahre 1848 gewann die Rinderhaltung als wichtige Grundlage für die Ernährung der Bevölkerung an Beachtung.
Die erste gezielte Förderung der Rinderzucht wurde von der k. k. Landesregierung im Jahr 1868 mit einer Verordnung über die Verteilung von Staatssubventionen an wertvolle Zuchttiere eingeleitet. Insgesamt wurden bereits im ersten Jahr 1.900 Gulden (umgerechnet ca. 26.000 Euro) ausgeschüttet.Bei Rinderschauen erfolgte die Zuerkennung der Prämien durch eine Kommission, welche Wertnoten vergab. Diese waren nicht nur für die Rangierung der Tiere und damit für die Höhe der Prämie maßgebend, sondern auch für die Auswahl der Zuchtstiere. Bemerkenswert ist, dass ab 1873 nur mehr Zuchtrinder der „reinen Pinzgauer Rasse“ zu diesen Prämierungen zugelassen wurden. Damit erhielt die Rasse Pinzgauer den Status einer Landesrasse, den sie bis zum Jahr 1971 beibehalten sollte.
Die erste gezielte Förderung der Rinderzucht wurde von der k. k. Landesregierung im Jahr 1868 mit einer Verordnung über die Verteilung von Staatssubventionen an wertvolle Zuchttiere eingeleitet. Insgesamt wurden bereits im ersten Jahr 1.900 Gulden (umgerechnet ca. 26.000 Euro) ausgeschüttet.Bei Rinderschauen erfolgte die Zuerkennung der Prämien durch eine Kommission, welche Wertnoten vergab. Diese waren nicht nur für die Rangierung der Tiere und damit für die Höhe der Prämie maßgebend, sondern auch für die Auswahl der Zuchtstiere. Bemerkenswert ist, dass ab 1873 nur mehr Zuchtrinder der „reinen Pinzgauer Rasse“ zu diesen Prämierungen zugelassen wurden. Damit erhielt die Rasse Pinzgauer den Status einer Landesrasse, den sie bis zum Jahr 1971 beibehalten sollte.
Heinrich Gierth als Begründer
Der Aufstieg der Rinderzucht in Salzburg ist fest mit dem Namen von k. k. Bezirks-Tierarzt Heinrich Gierth verbunden. Er war nicht nur treibende Kraft bei den Zuchtrinderprämierungen in der zweiten Hälfte des 19. Jh. Gierth war es auch, der den Zusammenschluss von Züchtern zu Stammzuchten vorantrieb – der ersten 1893 in Großarl, gefolgt von Ramingstein/Lungau, Saalbach und Maria Alm. Darüber hinaus schuf er 1896 mit einer Mustersatzung die Grundlage für die Gründung der Stammzuchtgenossenschaften.
Zusätzlich erstellte Heinrich Gierth die Druckvorlagen für die Zuchtbücher und Zuchtregister. Er stand auch Pate bei der Gründung der ersten Stammzuchtgenossenschaft für Uttendorf und Niedernsill im Dezember 1897, der bis zum Ende des Jahrhunderts noch Stuhlfelden, Maishofen, Mittsill, Saalfelden und St. Johann folgen sollten. Für die Erhebung der Leistungsdaten und Führung der Zuchtbücher zeichneten die Zuchtbuchführer verantwortlich. Erstmals traten diese Genossenschaften 1902 bei der Gauausstellung in Zell am See in der Öffentlichkeit in Erscheinung.
Zusätzlich erstellte Heinrich Gierth die Druckvorlagen für die Zuchtbücher und Zuchtregister. Er stand auch Pate bei der Gründung der ersten Stammzuchtgenossenschaft für Uttendorf und Niedernsill im Dezember 1897, der bis zum Ende des Jahrhunderts noch Stuhlfelden, Maishofen, Mittsill, Saalfelden und St. Johann folgen sollten. Für die Erhebung der Leistungsdaten und Führung der Zuchtbücher zeichneten die Zuchtbuchführer verantwortlich. Erstmals traten diese Genossenschaften 1902 bei der Gauausstellung in Zell am See in der Öffentlichkeit in Erscheinung.
1896 – bedeutendes Jahr für die Rinderzucht
1896 stellt aber nicht nur mit der ausgearbeiteten Satzung für Stammzuchtgenossenschaften den Beginn einer organisierten Rinderzucht im Bundesland Salzburg dar. Darüber hinaus verfügte im selben Jahr die k. k. Landesregierung, dass der Zuchtstiermarkt jeweils im September in Maishofen stattzufinden habe, bei dem ausschließlich Stiere der reinen Pinzgauer-Rasse aus dem Zuchtgebiet des Kronlandes Salzburg zum Auftrieb gelangen dürften.
Der dritte Meilenstein, der im Jahr 1896 gesetzt wurde, war das Gesetz betreffend die Haltung von Zuchtstieren, das auf Antrag des Landtages des Herzogtums Salzburg erlassen wurde. Darin werden die Bürgermeister verpflichtet, die Rinderzucht und die Zuchtstierhaltung in den Gemeinden zu beaufsichtigen und dafür Sorge zu tragen, dass für die Belegung der Kühe eine genügende Anzahl von geeigneten Zuchtstieren zur Verfügung steht. Damit kann zu Recht festgestellt werden, dass vor nunmehr 125 Jahren eine tragfähige Basis für eine organisierte Rinderzucht geschaffen wurde.
Der dritte Meilenstein, der im Jahr 1896 gesetzt wurde, war das Gesetz betreffend die Haltung von Zuchtstieren, das auf Antrag des Landtages des Herzogtums Salzburg erlassen wurde. Darin werden die Bürgermeister verpflichtet, die Rinderzucht und die Zuchtstierhaltung in den Gemeinden zu beaufsichtigen und dafür Sorge zu tragen, dass für die Belegung der Kühe eine genügende Anzahl von geeigneten Zuchtstieren zur Verfügung steht. Damit kann zu Recht festgestellt werden, dass vor nunmehr 125 Jahren eine tragfähige Basis für eine organisierte Rinderzucht geschaffen wurde.