Direktvermarktung aus frühen Anfängen: Jägerbauer in Tittmoning
Im selben Jahr, als der Salzburger Fürsterzbischof Johann Ernst Thun den Barockmeister Johann Bernhard Fischer von Erlach 1693 beauftragte, die Bögen in der Salzburger Felsenreitschule zu gestalten, wurde das Bauernhaus des Jagerbauern in Tittmoning, damals noch salzburgisch, gebaut.
Es handelt sich im Wohnteil um einen zweigeschoßigen Blockbau mit Halbwalmdach und Hochlaube, bezeichnet mit dem Jahr 1693, die Haustür bezeichnet mit dem Jahr 1828. Das Haus ist denkmalgeschützt. „Das verpflichtet natürlich und wir sind stolz auf unsere bäuerliche Tradition, auch wenn wir sie betrieblich nur mehr zum kleinen Teil als Nebenerwerbsbetrieb leben können“, sagt Sebastian Pfaffinger, der Heizungstechniker ist und sich in seiner Jugend durch viele Fachkurse das landwirtschaftliche Wissen angeeignet hatte.
Bis zum Jahre 1999 hatte man als Nebenerwerb von jeher noch sieben Milchkühe, drei Kälber, drei Schweine sowie Hühner und anderes Geflügel aller Art. Der Betrieb ist seit 1989 Biobetrieb. Dann hat man auf Gemüsebau gesetzt und war damals 16 Jahre bei den Biopionieren in der Direktvermarktung. Das war das eine Standbein, das weitere war der Obstbau mit dem Streuobstbau. Heute werden von den 75 Hochstämmen vor allem Äpfel, vorwiegend von alten, heimischen Sorten, geerntet, Speisebirnen und die alte oberösterreichische Weinbirne, besser bekannt als Mostbirne. Daraus werden rd. 1.200 Liter Natursaft abgefüllt. Weiteres Obst wird an Obsthändler verkauft. Das Interesse an der Mostbirne und an Tafelobst ist in den jüngsten Jahren geschwunden, sodass man diese nicht mehr gesondert anbietet.
Betriebsspiegel
Familie: Sebastian Pfaffinger (66), Heizungstechniker, Bauer; Monika (65), gelernte Technische Zeichnerin; Veronika (34), Lehrerin an Schnitzerschule; Karola (30), Filmstudentin
Betrieb: Fläche: 8 ha, davon 2 ha Wald, 6 ha Grünland (verpachtet); Obstbaubetrieb mit 75 Hochstammsorten (Äpfel, Birnen, Zwetschken, Kirschen, Mostbirnen)