Die schlummernde Gefahr im Kühlschrank
Die sommerlichen Temperaturen laden ein zu Grillpartys und Picknicks. Doch die warmen Temperaturen begünstigen auch die Vermehrung von Bakterien wie Salmonellen, die eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit darstellen können. OA Dr. Karin Steidl hat im Laufe ihrer beruflichen Karriere bereits einige Patientinnen und Patienten mit einer Salmonellenerkrankung behandelt. Salmonellen sind bewegliche, stäbchenförmige Bakterien, die weltweit bei Menschen und Tieren vorkommen. Sie können Durchfallerkrankungen verursachen. „Die Salmonellose ist eine weltweit verbreitete Krankheit. Von den etwa 2.500 verschiedenen Salmonellenarten führen jedoch nur einige wenige zu Erkrankungen“, erklärt Dr. Steidl.
Mehr als eine Magenverstimmung
Nach einer Infektion mit Salmonellen treten typischerweise sechs bis 72 Stunden später Symptome wie plötzlicher Durchfall, Kopfschmerzen, Unwohlsein, Erbrechen und Bauchschmerzen auf, oft begleitet von leichtem Fieber. „Diese Symptome können mehrere Tage andauern. Es ist wichtig, eine Salmonelleninfektion nicht mit einer einfachen Magenverstimmung zu verwechseln, die nach einer zu deftigen Mahlzeit auftreten kann und in der Regel nach einigen Stunden wieder verschwindet“, warnt Dr. Steidl. Insbesondere bei Kleinkindern, Säuglingen, älteren Menschen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem können schwerwiegende Krankheitsverläufe auftreten. Bei hohem Flüssigkeitsverlust durch Durchfall und Erbrechen kann es zu einer schweren Austrocknung des Körpers kommen. „In seltenen Fällen können Salmonellen auch in andere Organe gelangen und dort zu schweren Komplikationen führen, darunter Abszesse, Gelenksentzündungen, Gallenblasenentzündungen und sogar Lungen- oder Nierenentzündungen“, erklärt Dr. Steidl.
Hände waschen, Infektion verhindern
Eine Salmonelleninfektion ist auch ansteckend: „Personen mit einer bestätigten Infektion können bis zu einem Monat lang Salmonellen über ihren Stuhl ausscheiden. Daher ist es wichtig, auf eine gute Handhygiene zu achten, vor allem nach jedem Toilettengang und vor der Zubereitung von Mahlzeiten.“ Salmonellen vermehren sich ab sieben Grad Celsius, aber sie sterben bei Temperaturen über 70 Grad Celsius und bei mindestens zehn Minuten Garzeit. Es ist auch wichtig, Geflügel, Fisch und Fleisch gut zu garen und vorgekochte Speisen schnell abzukühlen und innerhalb von zwei Stunden nach der letzten Erhitzung zu verzehren. Die Behandlung einer Salmonelleninfektion zielt in erster Linie darauf ab, den Flüssigkeits- und Elektrolytverlust durch den Brechdurchfall auszugleichen.