Die Heumilch ist nun ein echtes Weltkulturerbe
Die „traditionelle Heumilchwirtschaft im österreichischen Alpenbogen“ ist ab sofort landwirtschaftliches Weltkulturerbe. Die Urkunde wurde von der Food and Agriculture Organization of the United Nations – kurz FAO – am Samstag im Rahmen der Heugala überreicht. „Diese Auszeichnung ist eine Anerkennung für die Arbeit der Heumilchbäuerinnen und -bauern und sie ist ein Auftrag zur Bewahrung und Weiterentwicklung dieser nachhaltigen Form der Bewirtschaftung“, so Arge-Heumilch-Obmann Karl Neuhofer. Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig ist eigens zur Verleihung nach Salzburg gekommen: „Unsere Heumilch ist ein Stück österreichische Tradition, die Nachhaltigkeit, Qualität und Regionalität vereint. Ich bin stolz, dass unsere Heuwirtschaft nun als globale Besonderheit anerkannt wird, und überzeugt, dass mit der Anerkennung als Weltkulturerbe die Bekanntheit der Heumilch über Ländergrenzen hinweg weiter steigen wird.“
Idee wurde bereits 2018 geboren
Erste Auszeichnung im deutschsprachigen Raum
Österreichs beste Heumacher gekürt
Die Heugala war ein feierlicher Rahmen, um die Gewinner der Heumeisterschaften auszuzeichnen. Organisiert wurde die Untersuchung von den Landwirtschaftskammern, der HBLFA Raumberg-Gumpenstein und der Arge Heumilch bereits im Jahr 2022. Bei insgesamt 250 Betrieben wurden 456 Proben gezogen. Das Heu wurde im Futtermittellabor Rosenau auf Rohnährstoffe inklusive Zucker und Gerüstsubstanzen (NIRS) sowie Schimmelpilze analysiert, den finalen Ausschlag für die Wertung gab letztendlich eine zusätzliche sensorische Beurteilung durch eine Expertenrunde.
Ing. Reinhard Resch zeigte sich bei der Verleihung einmal mehr von den besonderen Qualitäten begeistert. Mit dem Betrieb Fink aus Seekirchen konnte ein Salzburger Teilnehmer den Sieg in der Kategorie Ballenheu erzielen.
Vor der Verleihung der Preise gab es interessante Referate.
Prof. Dr. Wilhelm Windisch von der TU München stellt sehr klar fest, dass Rinder keine Klimakiller sind: „Wenn wir alle Wiederkäuer von heute auf morgen erschießen würden, hätten wir einen lächerlich kleinen Klimaeffekt.“
Dr. Georg Terler von Raumberg-Gumpenstein erläuterte einen Fütterungsversuch bei Kälbern mit Zuckerheu: „Nach dem Absetzen der Milch waren die Tageszunahmen der Kälber deutlich höher als in der Vergleichsgruppe, die mit Kälber-TMR gefüttert wurde.“