Der Bauernsohn, der Raubritter wurde
Stück zum 1.000-jährigen Bestehen von Burghausen
Meier Helmbrecht war ein Bauernsohn aus der Gegend von Gilgenberg im Innviertel. Er lehnte das Hoferbe ab und schloss sich Raubrittern aus der nahen Stadt Burghausen an. Er ersehnte sich ein Leben in Faulenzen und im Überfluss. Heuer feiert die Stadt Burghausen das tausendjährige Bestehen und aus diesem Anlass wurde auch dieses Spiel wieder aufgeführt.
Versnovelle aus dem 13. Jh.
Die Autorenschaft dieser Versnovelle mit 1.934 epischen Versen wird Wernher dem Gärtner, einem Mönch des damaligen Stiftes Ranshofen bei Braunau, zugeschrieben. In Gilgenberg gibt es heute noch ein landwirtschaftliches Anwesen, das sich Helmbrechthof nennt und wahrscheinlich die Heimat der Helmbrechts war.
Übermut führt zu Unheil
Diese älteste deutsche Dorfgeschichte aus dem 13. Jahrhundert schildert in eindrucksvoller Art als Warnung das unangemessene Verhalten des Bauernburschen gegenüber den Eltern und der Gesellschaft, das einen schlimmen Ausgang nahm. Das Stück zeigt, was das Ergebnis sein kann, wenn die Lehren der Eltern nicht befolgt werden und Übermut und übertriebener Ehrgeiz zu Unheil führen. Obwohl der Generationenkonflikt nicht direkt im Stück vorkommt, nimmt er in der Handlung einen großen Teil der Geschichte ein.
Zum Inhalt des Stückes
Der Bauernsohn Helmbrecht kommt durch Zufall in den Besitz einer schön bestickten Mütze, die deren Besitzer auf adelige Herkunft schließen lässt. Helmbrecht schwört dem harten Bauernleben ab und bevorzugt das angenehme Luderleben der Raubritter. Seinem Vater gelingt es nicht, selbst durch das Versprechen, den Hof sofort zu übergeben, ihn zurückzuholen. Helmbrecht verkuppelt seine Schwester an seinen Räuberanführer. Kurz nach dem festlichen Hochzeitsgelage kommt die Gerechtigkeit in Form des Heeres. Es werden ihm Glieder abgehackt und er wird geblendet. Als Bettler kehrt er auf den elterlichen Hof heim.