Den Fasching früher ausgelassen gefeiert
Vielleicht wurde der Fasching früher, in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts ausgeprägter gefeiert als nunmehr. Da gab es nahezu in jedem Dorf mindestens eine Faschingsgaudi in Form von Vereinsbällen, Faschingsumzügen, Weiberroasen oder dem Verlesen von Faschingsbriefen, in denen besonders erfreuliche, aber auch missgeschickliche Unpässlichkeiten karikaturhaft öffentlich gemacht wurden; selbst wenn man dabei Namen der Betroffenen mied, wusste jeder im Dorf, wer gemeint war. Aber heute ist ein Missgeschick ohne Schutz der persönlichen Sphäre oftmals in Sekundenschnelle in den elektronischen Medien. Die ganze hintergründige Gaudi ist dahin.
Die fünfte Jahreszeit
Als die fünfte Jahreszeit, die ausgelassenste, wurde der Fasching bezeichnet. Vor der Fastenzeit soll noch einmal fröhlich gefeiert werden. Der Fasching beginnt für Karnevalisten am 11. 11. um 11.11 Uhr, allgemein wird er am Stefanitag oder am Jahresanfang begonnen. Heuer hat man noch rund einen Monat Zeit zu feiern. Faschingsdienstag ist am 13. Februar.
Verschiedene Ausprägungen des Faschings
Es gibt ihn in den verschiedensten Ausprägungen. Hierzulande zählen die Bälle der Vereine, die damit ihr gesellschaftliches Image und ihre Vereinskassen aufpolieren, zu den Hauptveranstaltungen. Zu den allgemeinen Belustigungen gehören auch die Kränzchen und Weiberroasen. Am Höhepunkt des Faschings werden in verschiedenen Orten auch Faschingsumzüge durchgeführt, bei denen politische oder regionale Themen aufs Korn genommen werden.
Der Ausseer Fasching
Am typischsten haben sich traditionelle alpenländische Formen in Ebensee und im Ausseer Land erhalten. Der Ausseer Fasching stellt vornehmlich in seinen Hauptgestalten eine glückliche Verschmelzung von Fasching und Karneval dar: Das ergibt eine Gegenüberstellung von Winterunholden und Frühlingsgestalten. In Lumpen gehüllte Männer, die Pless, treten am Faschingssonntag mit ihren Trommelweibern auf. Sie sind mit weißen Röcken und Blusen, bunten Schürzen und Kopftüchern bekleidete Männer. Mit Grenadiertrommeln ziehen sie lärmend durch den Ort und bringen Ständchen. Die Pless sind auch Zielscheiben für Schneeballschlachten, was auf die Absicht des Winteraustreibens hinweist.
Die "Flinserl"
Die Flinserl treten am Faschingsmontag in Erscheinung. In dem prächtigen, bunt glitzernden Flitterwerk der Gesichtsmasken, Spenzer, Röcke und Hosen stellen sie deutlich den Frühling dar. Die Flinserl sollen die Salzfuhrleute aus dem Karneval in Venedig mitgebracht haben. Typisch für den Fasching im Ausseer Land sind am Faschingsdienstag verkündete Faschingsbriefe.
Fasnacht und Karneval
Im alemannischen Raum wird die Fasnacht am Montag nach dem Aschermittwoch gefeiert. Die Schau- und Klangkulisse in den Städten ist eine große. Der Termin basiert auf behördlichen Verfügungen in der Reformation und den Verboten des Faschingstreibens.
Anders ist es beim rheinischen Karneval, der seinen Höhepunkt am Ende des Faschings hat. Das Wort Karneval kommt um 1700 aus dem Italienischen. Karneval ist die eher städtische Form, der das Faschingstreiben auf dem Lande gegen- übersteht.
Trotz der gesonderten Entwicklungen besteht eine Verbindung: Sie sind im Charakter Vorfrühlingsbräuche.
Anders ist es beim rheinischen Karneval, der seinen Höhepunkt am Ende des Faschings hat. Das Wort Karneval kommt um 1700 aus dem Italienischen. Karneval ist die eher städtische Form, der das Faschingstreiben auf dem Lande gegen- übersteht.
Trotz der gesonderten Entwicklungen besteht eine Verbindung: Sie sind im Charakter Vorfrühlingsbräuche.