Blüten als ganz besonderer Sirup-Genuss
Die Blätter des Wiesensalbeis sind lanzettlich, schwach gekerbt, besonders aber runzlig und stark behaart. Die Pflanze blüht Ende Mai mit leuchtend violett-blauen, verzweigten Blütenständen, die einzelne Blüte ist klebrig vom Harz und hat die Form einer Rachenblüte. Da der Wiesensalbei sehr wenige Blütenstiele bekommt, auf denen sich Knospen und Blüten gleichzeitig entwickeln, ist es, um den Bestand nicht zu gefährden, sehr wichtig, sich Zeit zu nehmen, in die Wiese zu setzen und Blüte für Blüte vom Stängel vorsichtig abzuzupfen. Diese Methode bietet auch den Vorteil, dass die zahlreichern Insekten, die sich auf der Pflanze befinden, dort verbleiben und nicht in den Kräuterprodukten landen. Die Blüten können für die oben genannten Rezepturen verwendet werden, eignen sich aber auch frisch oder kandiert als Verzierung. Aus all diesen Blüten lassen sich nach dem folgenden Sirup-Rezept bunte Blütenextrakte herstellen, die sich bis zum nächsten Frühjahr halten und je nach Jahreszeit mit heißem oder kaltem Wasser bzw. Sekt aufgespitzt ein wohlschmeckendes, bei Bronchialproblemen heilendes Getränk ergeben:
Löwenzahnblüten
Die strahlend gelben Blüten des Löwenzahnes in sattgrünen Wiesen künden ein recht umfangreiches Aufgebot an schmackhaften und bunten Blüten an. Aus den aromatischen, mit Blütenstaub und Nektar vollgepackten Blüten des Löwenzahnes lässt sich ein extravagant anmutender Blütensirup herstellen, der je nach Jahreszeit mit heißem oder kaltem Wasser ein wohlschmeckendes, immunsystemstärkendes Getränk ergibt. Aber auch als Cocktail mit Sekt aufgespritzt macht er einiges her! Tipp: Die Blüten von naturbelassenen Wiesen sammeln, denn sie dürfen auf gar keinen Fall gewaschen werden!
Extra-Tipp
Salbei enthält ätherische Öle, Gerbstoffe und organische Säuren. Er wirkt antiseptisch und entzündungshemmend. Salbeiblütensirup linderd ebenso Halsschmerzen.
Lila Wiesensalbei-Blütensirup
1 kg Zucker, 1 EL Zitronensäure, zwei Zitronen und 1 Handvoll Blüten auf 1 Liter Wasser in ein Weckglas geben und drei Tage stehen lassen, dann abschütten, auspressen und in saubere Falschen abfüllen. Durch die violette Farbe der Salbeiblüten verfärbt sich auch der Sirup dunkelviolett.
Löwenzahn-Orangen-Blütensirup
- 10 Handvoll voll erblühte Löwenzahnblüten
- 3 l Wasser
- 2 kg brauner Zucker
- 1 EL Zitronensäure
- 1/2 Vanillestange, der Länge nach aufgeschnitten
- 6 Kumquats in feine Scheiben geschnitten
- 3 Orangen (Bio) in kleine Stücke geschnitten und die fein abgeschälte Schale in Streifen
Zubereitung
Die Blütenköpfchen schneiden und mit Früchten, Gewürzen, Wasser und Zucker aufkochen, etwa 1,5 Stunden köcheln, dann zugedeckt über Nacht stehen lassen. Am nächsten Tag den Ansatz nochmals aufkochen, dann durch ein Sieb abgießen, wobei der Blütenrückstand ganz fest ausgepresst wird. Eine Kostprobe machen. Wenn die Sirupkonsistenz noch zu dünn ist, den Sirup noch etwas länger verkochen. Die fertige Mischung in kalt ausgespülte Flaschen mit Schraubverschluss füllen und gut verschlossen etwa zwei Wochen reifen lassen.