Bio-Hafer: Eine Kultur mit Potenzial?

Aktuelle Marktentwicklung
Seit 2024 zeichnet sich eine positive und möglicherweise nachhaltigere Entwicklung ab. Die Nachfrage nach Bio-Hafer steigt und Händler erwarten eine langfristige Marktverknappung. Verarbeiter zeigen verstärkt Interesse an Anbauprojekten, was auf eine Stabilisierung der Preise hindeutet. Die Nachfrage nach Hafer kommt großteils aus dem Speisesektor. Produkte wie Haferflocken, Haferdrinks usw. in Bio-Qualität stehen immer öfter am Speiseplan der Konsument:innen. Eine der drei größten Schälmühlen Europas, die Stroblmühle mit Sitz in Oberösterreich, spricht von einer steigenden Nachfrage nach Haferprodukten.
Während das aktuelle Preisniveau noch nicht zufriedenstellend ist, besteht die realistische Chance, dass Hafer künftig eine wirtschaftlich bedeutendere Rolle in der Fruchtfolge von Bio-Betrieben einnimmt, zeigt sich Martin Ziegler, Geschäftsführer EZG Bio Getreide OÖ, vorsichtig optimistisch.
Während das aktuelle Preisniveau noch nicht zufriedenstellend ist, besteht die realistische Chance, dass Hafer künftig eine wirtschaftlich bedeutendere Rolle in der Fruchtfolge von Bio-Betrieben einnimmt, zeigt sich Martin Ziegler, Geschäftsführer EZG Bio Getreide OÖ, vorsichtig optimistisch.
Ertragslage und Sortenentwicklung
Die Durchschnittserträge der letzten vier Jahre zeigen einen leichten Aufwärtstrend, mit einem Mittelwert von 3,6 t/ha. Trotz schwieriger Witterungsbedingungen 2024 konnte Hafer gute Ergebnisse erzielen. Ein wirtschaftlich tragfähiger Zielertrag von 4 t/ha bleibt herausfordernd, insbesondere da es kaum Fortschritte in der Sortenzüchtung gibt. Lediglich die Saatzucht Edelhof setzt derzeit gezielt auf Haferentwicklung.
Wirtschaftlichkeit von Bio-Hafer
Ein wirtschaftlicher Haferanbau erfordert stabile Preise. Ein Mindestpreis von 300 Euro/t netto bei 4 t/ha ist zumindest erforderlich, um kostendeckend zu wirtschaften. Langfristig wäre ein Erlös von 1.500 Euro/ha notwendig, was einen Preis von etwa 375 Euro/t netto voraussetzt. Im Vergleich zu anderen Kulturen wie Sommergerste als Braugerste bzw. Speiseware, oder Bio-Dinkel schneidet Hafer aktuell noch schlechter ab, wobei sich die Lücke durch steigende Preise langsam schließt.
Fazit
Die Entwicklung des Bio-Hafermarktes zeigt positive Ansätze, doch die langfristige Wirtschaftlichkeit ist noch nicht gesichert. Eine Verbesserung der Erträge und Sorten sowie eine anhaltende Preissteigerung sind notwendig, damit sich Hafer als stabile Kultur auf den Bio-Betrieben etablieren kann. Geänderte Ernährungstrends zeigen hier allerdings durchaus Chancen. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob sich dieser Trend nachhaltig durchsetzen kann.