Aussiedlerhof mit Willenskraft und viel Ausdauer realisiert: Schmied in Straßwalchen
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Ganz im Norden des Bundeslandes Salzburg, unweit der oberösterreichischen Grenze, befindet sich der Biobetrieb von Familie Lugstein. Als Andreas gemeinsam mit Silvia 2006 den elterlichen Hof übernahm, stand er vor der großen Frage: „Wachsen oder weichen?“ Die alte Hofstätte inmitten des Dorfkerns, direkt an der Bundesstraße gelegen und auf allen Seiten von Straßen umgeben, bot keine Möglichkeit für einen Um- oder Ausbau. Deshalb entschieden sich die beiden landwirtschaftlichen Meister, den „Schmied“ auszusiedeln und rund 500 Meter weiter neu zu bauen. „Durch offene Kommunikation in der Gemeinde, unsere absolute Überzeugung und vor allem mit viel Ausdauer konnten wir vor rund 15 Jahren in unsere neue Hofstätte einziehen“, blickt Andreas zurück. Neben einem Milchviehstall mit einer Kapazität für 38 Milchkühe und 32 Stück Nachzucht baute man ebenso das Wohnhaus neu und schaffte somit eine neue Heimat für Familie und Viehbestand.
Im Stall wird bei den Lug-steins alles der Milchqualität und dem Tierkomfort untergeordnet. Gemolken wird mit einem 2x4er-Fischgrätenmelkstand. Mit einer durchschnittlichen Zellzahl von 57.000 Zellen/ml bei 4,1 % Fett und 3,45 % Eiweiß erhielt man seitens der SalzburgMilch bereits mehrere Auszeichnungen für die gelieferte Bio-Heumilch. „Geringe Zellzahlen sind die Summe vieler kleiner Faktoren, die zu beachten sind. Das beginnt bei der Melkhygiene, reicht über hohen Liegekomfort in trockenen Liegeboxen (gemahlenes Stroh), die Grundfutterqualität bis hin zu einem sauberen Futtertisch vor der erneuten Futtervorlage“, beschreibt Andreas.
Weidegang für alle
Neben dem täglichen Eingrasen wird den Tieren zusätzlich Heu ad libitum angeboten. Der tägliche Weidegang aller Altersgruppen sowie der Trockensteher bildet die Basis für eine vitale Herde. Ein 180 m² großer befestigter Auslauf dient auch während der Wintermonate der Bewegungsfreiheit der Rinder. Die Kalbinnenaufzucht bzw. deren Vermarktung stellt ein weiteres Standbein dar.
Inmitten der Corona-Pandemie wurde der Stall in der Längsachse um eine Heubergehalle samt Heubelüftung mit Dachabsaugung und 30-kWh-PV-Anlage erweitert. Der 22-kW-Lüfter inkl. Entfeuchter ermöglicht ein hohes Maß an Heuqualität. Der Heukran kann auf der gesamten Länge von knapp 50 Metern eingesetzt werden und erleichtert dadurch die Futtervorlage erheblich. Eine weitere Einkommensquelle stellt für die Familie der Brennholzverkauf dar.
Betriebsspiegel
Familie: Andreas (46), Betriebsführer, landw. Meister, gel. Tischler, Ausschussmitglied BioAustria, Delegierter der Salzburger Alpenmilch eGen; Silvia (41), Betriebsführerin, landw. Meisterin, Absolv. HBLA Neumarkt; Stefan (19), landw. Facharbeiter, Lkw-Mechaniker; Annalena (15), Schülerin; Arthur (11), Schüler; Altbauern Theresia (84) und Josef (83)
Betrieb: Bio-Milchviehhaltung und -zucht im Haupterwerb mit Brennholzverkauf; 39 ha mehrmähdiges Grünland, 1 ha Wald; Vieh: 38 Milchkühe mit Nachzucht und 10 Kalbinnen,
10 Hühner, 8 Laufenten, 1 Hund; Mitglied beim VFS, LKV Salzburg und Arbeitskreis Unternehmensführung