Alles aus eigener Produktion: Hasingerbauer in Viehhausen
Der mächtige, sagenumwobene Untersberg thront über dem modernen Milchviehstall von Josef und Cornelia Koch. Vor dem Bezug des Stalles wurden rund 20 Milchkühe im alten Stall gehalten, der inmitten des Walser Ortsteiles Viehhausen stand, sodass ein Ausbau bzw. Umbau nur bedingt möglich gewesen wäre.
Im 2019 bezogenen Stall wird derzeit eine 40-köpfige Fleckvieh-Holstein-Rotbunt-Milchviehherde inkl. Nachzucht gehalten.
Alle zwei Jahre ziehen Josef und Cornelia einen eigenen Stier hoch, der die Kalbinnen belegt. Eigenbestandsbesamerin Cornelia hat die Zyklen der Milchkühe im Blick. „Bei uns verlässt kein Jungtier unter einem halben Jahr den Stall und wird auch nicht in das Ausland vermarktet. Unsere Kälber bekommen über drei Monate Vollmilch mit einem Aufwerter und Elektrolyte. Wir stellen gesunde und robuste Kälber für Fresserbetriebe in Österreich her“, beschreibt der 43-jährige Landwirt.
Sämtliche Bestandteile der gefütterten TMR baut Josef selbst an. Neben einer Grassilage finden sich Körner- und Silomais sowie Gerste und Soja in der Ration. Für die Förderung der Bodenfruchtbarkeit bzw. zur Einhaltung der Fruchtfolgen werden die Flächen mit den Walser Gemüsebauern durchgetauscht.
Die Liegeboxen werden mit den extrahierten Feststoffen der Gülle eingestreut. Zusätzlich gibt Josef eine Kalk-Urgesteinsmehlmischung in die Boxen. „Trockene Buchten und saubere Kühe sind mir wichtig. Ich habe mich vor dem Bau über die verschiedenen Systeme informiert und bin dann auf die Gülleseparierung gestoßen. Ich bin wirklich froh, mich für dieses Verfahren entschieden zu haben“, stellt Josef fest.
Der installierte Lely A5 wird unter anderem von einer 32,6-kWh-Photovoltaikanlage gespeist. Noch im Frühjahr wird ein 30-kWh-Speicher mit Notstromversorgung installiert.
Josef ist im Vorstand der Güllegemeinschaft Berchtesgadener Land und arbeitet auch mit gemeinsamen Erntemaschinen wie Kreiselzettwender und Schwader: „Durch die gemeinsame Investition von Maschinen wird deren Auslastung erhöht und die finanzielle Belastung für den Einzelnen minimiert“, ist sich Josef sicher.
„Da wir selber hochwertige Lebensmittel herstellen und wir wissen, wie viel Arbeit dahintersteckt, ist uns eine zukünftige Herkunftskennzeichnung sehr wichtig“, fordert Josef.
Betriebsspiegel
Familie: Josef Koch (43), gelernter Gemüsebau-Facharbeiter, Betriebsführer; Cornelia (41), Bilanzbuchhalterin; Isabella (13); Sarah (8); Maria (5)
Betrieb: bewirtschaftete Fläche gesamt: 35 ha, davon 13 ha Acker (Körner- und Silomais, Wintergerste, Soja, Kleegras) und 5 ha Wald; Vieh: insgesamt 80 Rinder, davon 40 Milchkühe mit Nachzucht, 25 Kalbinnen,
2 Ponys, 13 Hühner, Mitglied der Düngegemeinschaft Berchtesgadener Land