Aktuelle Pflanzenschutzinformationen Nr. 4/2024
Raps - Flug der Stängelrüssler.
Mitte Februar gab es den ersten regional doch starken Flug der Rapsstängelrüssler. Es traten hauptsächlich die Gefleckten Kohltriebrüssler auf. Seither war der Flug eher verzettelt. Es ist sehr wichtig, auf den Schlägen Gelbschalen (mit sattgelber Farbe, nicht ausgebleicht) aufzustellen, da das Auftreten sehr unterschiedlich war. Informationen gibt es auch unter warndienst.at, wo neben einer Prognose auch ein Monitoring abrufbar ist. Es sind je nach Region 30 - 60% der Käfer bereits zugeflogen, der Große Rapsstängelrüssler ist bereits in Eilage, der Gefleckte Kohltriebrüssler wird in Kürze damit beginnen. Gibt es am Wochenende wieder stärkeren Flug, soll mit einer Behandlung nicht mehr zugewartet werden. Details zur Biologie und zur Bekämpfung gibt es in der letzten Aussendung.
Raps-Unkrautbekämpfung
Die Rapspflanzen und auch die Unkräuter wachsen dank der milden Witterung deutlich. Gut entwickelte Rapsbestände beginnen auch bereits mit dem Längenwachstum. Wenn noch Kamille oder andere Unkräuter bzw. Ungräser vorhanden sind, so stehen zur Bekämpfung im Frühjahr wenige Produkte zur Verfügung. Bleibt die Witterung weiterhin so wüchsig, so ist eine ev. notwendige Behandlung rasch durchzuführen.
Zu beachten ist, dass die Knospen von den Hüllblättern noch umschlossen sein müssen. Gibt es nur einen leichten Nachtfrost und am Tag sonnige wüchsige Witterung mit Temperaturen über 10 - 12 °C, dann ist ein Einsatz von Herbiziden möglich. Korvetto (1,0 l/ha) ist relativ breit und erfasst Klettenlabkraut, Kamille, Hirtentäschel, Klatschmohn, Taubnessel-Arten aber auch Kornblume, eine Lücke besteht bei Vogelmiere. Ist nur Kamille vorhanden, so kann auch Lontrell 720 SG 167g/ha + 2 l/ha Öl eingesetzt werden.
Zu beachten ist, dass die Knospen von den Hüllblättern noch umschlossen sein müssen. Gibt es nur einen leichten Nachtfrost und am Tag sonnige wüchsige Witterung mit Temperaturen über 10 - 12 °C, dann ist ein Einsatz von Herbiziden möglich. Korvetto (1,0 l/ha) ist relativ breit und erfasst Klettenlabkraut, Kamille, Hirtentäschel, Klatschmohn, Taubnessel-Arten aber auch Kornblume, eine Lücke besteht bei Vogelmiere. Ist nur Kamille vorhanden, so kann auch Lontrell 720 SG 167g/ha + 2 l/ha Öl eingesetzt werden.
Bei Korvetto ist nach Vertreiberinformationen die etwas eingeschränkte Mischbarkeit zu beachten. Bei den Gräserherbiziden ist keine Kombination mit Agil-S möglich, bei den anderen Gräsermitteln darf kein Netzmittel zugefügt werden. Generell dürfen maximal zwei Mischungspartner zu Korvetto gegeben werden. AHL pur wird ebenfalls ausgeschlossen.
Bei Vorhandensein von Ausfallgetreide kann dieses mit zugelassenen Gräsermitteln behandelt werden. Auch hier soll die Witterung frostfrei sein und die Temperaturen am Tag über 10 °C steigen.
Bei Vorhandensein von Ausfallgetreide kann dieses mit zugelassenen Gräsermitteln behandelt werden. Auch hier soll die Witterung frostfrei sein und die Temperaturen am Tag über 10 °C steigen.
Glyphosateinsatz
Durch die milde Witterung entwickelt sich das Unkraut inkl. von Ausfallgetreide und Ausfallraps in den Zwischenfrüchten derzeit leider sehr gut. Die aktiv angebauten Zwischenfrüchte sind regional unterschiedlich abgefrostet. Die Anwendung von glyphosathältigen Produkten zum Abwelken von eventuell auch vorhandenen Unkräutern darf nur erfolgen, wenn die Begrünung zuvor "mechanisch beseitigt" wurde (Häckseln, Walzen oder ein Einsatz von anderen Bodenbearbeitungsgeräten), wobei der Frost auch als eine mechanische Beseitigung gilt.
Generell soll der Einsatz von glyphosathältigen Produkten sehr sparsam erfolgen. Vor Zuckerrübe und vor anderen Kulturen, wo nach dem Anbau sehr wenige Produkte zur Verfügung stehen oder die vorhandenen Produkte große Unkrautpflanzen nicht mehr erfassen, wird in manchen Fällen ein Abwelken der vorhandenen Unkräuter oder der gut entwickelten Pflanzen der Vorkultur notwendig werden (Ausfall Raps, Ausfall Gerste, große Kamillestöcke). Wo Conviso-Rübe angebaut wird, erfasst das Nachauflaufherbizid Conviso One auch leicht größere Unkräuter und nicht abgefrostete Zwischenfrüchte. In Mais ist die Herbizidpalette relativ groß, so dass mit den vorhandenen Produkten die Unkrautpalette gut erfasst werden kann.
Von der fachlichen Seite ist zu sagen, dass ein Glyphosateinsatz möglich ist, sobald die Nachtemperaturen nicht mehr unter -3 °C fallen, warme Tage in Aussicht sind und die Unkräuter wieder aktiv zu wachsen beginnen. Folgt dem Einsatz eine längere kühle Phase mit Nachtfrösten, so tritt der Absterbeprozess der Unkräuter relativ langsam ein. 2023 hat gezeigt, dass bei einer längeren Frostphase mit Nachttemperaturen unter -3 °C die Wirksamkeit nicht zufriedenstellend war. Hier soll mit dem Einsatz noch zugewartet werden. Wichtig ist bei Präparaten mit 360 g/l Wirkstoff eine 2%ige Ausbringung, d.h. bei z.B. 2 - 3 l/ha Produkt in 150 bis maximal 200 l/ha Wasser. Verbessert wird die Wirkung v.a. bei kostengünstigen Produkten durch die Beimengung eines Netzmittels. Eine Bodenbearbeitung kann bei kleiner Verunkrautung je nach Witterung nach 2 - 5 Tagen erfolgen, Wurzelunkräuter wie Quecke werden erst nach 10 - 14 Tagen nachhaltig geschädigt.
Es gibt heuer zwei neue glyphosathältige Produkte auf dem Markt. Roundup Future (500 g/l Glyposat) ist lt. Firmeninformation sehr gut formuliert und braucht keinen Zusatz von Netzmitteln oder anderen Additiven. Die Wirkung gegen die Unkräuter soll auch rascher eintreten.
Zum Abwelken wird eine Aufwandmenge von 2,2 - 2,4 l/ha empfohlen.
Clinic Xtreme (540 g/l) ist mit 2 bis 2,5 l/ha einzusetzen, ein Netzmittelzusatz ist nicht notwedig. Es soll 2%ig ausgebracht werden.
Zu beachten ist, dass Roundup Powerflex nur mehr mit 1,67 l/ha angewendet werden darf.
Clinic Xtreme (540 g/l) ist mit 2 bis 2,5 l/ha einzusetzen, ein Netzmittelzusatz ist nicht notwedig. Es soll 2%ig ausgebracht werden.
Zu beachten ist, dass Roundup Powerflex nur mehr mit 1,67 l/ha angewendet werden darf.
Befinden sich blühende Unkräuter im Bestand, so wird dringend empfohlen, die Ausbringung außerhalb der Bienenflugzeit erfolgen. Abdrift auf Nachbarflächen oder Straßen- bzw. Wegränder oder Abschwemmung in Oberflächengewässer ist unbedingt zu vermeiden!
Achtung: Zulassungsumfang der glyphosathältigen Produkte beachten!
Im letzten Jahr wurden viele Indikationen von glyphosathältigen Produkten geändert, deshalb ist beim Einsatz auf die genaue Zulassung (Aufwandmengen, Indikationen) zu achten (z.B. Barbarian Super). Im Download finden sie eine Tabelle, wo die aktuelle Situation zusammengefasst wurde.
Achtung: Zulassungsumfang der glyphosathältigen Produkte beachten!
Im letzten Jahr wurden viele Indikationen von glyphosathältigen Produkten geändert, deshalb ist beim Einsatz auf die genaue Zulassung (Aufwandmengen, Indikationen) zu achten (z.B. Barbarian Super). Im Download finden sie eine Tabelle, wo die aktuelle Situation zusammengefasst wurde.
Herbizideinsatz in Getreide
In Beständen, wo Ackerfuchsschwanzgras oder Raygräser vorhanden sind und diese bereits bestockt sind, soll mit dem Einsatz von gräseraktiven Spezialprodukten nicht mehr allzu lange zugewartet werden. Die Nachttemperaturen sollen nicht unter -3 °C fallen und während des Tages soll wüchsige Witterung herrschen. In Gerste steht nur Axial 50 (1,2 l/ha) zur Verfügung, es kann mit 50 g/ha Pointer Plus oder 70 g/ha Biathlon + 1 l/ha Dash kombiniert werden. Nicht ganz so breit wirksam ist 1,3 l/ha Axial komplett (Schwächen bei Ehrenpreis und Taubnessel).
In Winterweizen ist die Herbizidpalette breiter, je nach Sätermin können hier noch Ackerfuchsschwanzgraspflanzen auflaufen. Zur Verfügung stehen neben Axial Komplett bzw. Axial 50 z.B. 1,8 l/ha Avoxa (evtl. in Kombination mit 40 g/ha Pointer Plus), 220 g/ha Broadway+ 1,1 l/ha Netzmittel, 60 g/ha Broadway Plus + 1 l/ha Netzmittel (keine Nachtfröste) und 1 l/ha Atlantis OD (plus jeweiligen Mischungspartner gegen breitblättrige Unkräuter).
Wurde bereits im Herbst eine Unkrautbekämpfung oder auch eine spezielle Behandlung gegen Ackerfuchsschwanzgras durchgeführt, so sind die Felder trotzdem zu kontrollieren und rechtzeitig eine Korrektur einzuplanen. Zur Gräserproblematik gibt es hier ausführliche Informationen.
In Winterweizen ist die Herbizidpalette breiter, je nach Sätermin können hier noch Ackerfuchsschwanzgraspflanzen auflaufen. Zur Verfügung stehen neben Axial Komplett bzw. Axial 50 z.B. 1,8 l/ha Avoxa (evtl. in Kombination mit 40 g/ha Pointer Plus), 220 g/ha Broadway+ 1,1 l/ha Netzmittel, 60 g/ha Broadway Plus + 1 l/ha Netzmittel (keine Nachtfröste) und 1 l/ha Atlantis OD (plus jeweiligen Mischungspartner gegen breitblättrige Unkräuter).
Wurde bereits im Herbst eine Unkrautbekämpfung oder auch eine spezielle Behandlung gegen Ackerfuchsschwanzgras durchgeführt, so sind die Felder trotzdem zu kontrollieren und rechtzeitig eine Korrektur einzuplanen. Zur Gräserproblematik gibt es hier ausführliche Informationen.