1. Salzburger Almfachtag war ein voller Erfolg
Vortrag: Anpassung an den Klimawandel
Das Salzburger Almprojekt
Petra Fürstauer-Reiter, Almberaterin der Landwirtschaftskammer Salzburg, gab einen Überblick über das Salzburger Almprojekt, welches in den Jahren 2019 bis 2023 auf drei ausgewählten Salzburger Almen umgesetzt wurde. Im Mittelpunkt stand dabei das sogenannte „Magische Dreieck der Almbewirtschaftung“, das einen frühzeitigen Auftrieb, eine der Fläche angepasste Tierzahl und eine gelenkte Weideführung beinhaltet. Die Ergebnisse aus dem Projekt wurden vorgestellt und durch viele Bilder belegt und eindrucksvoll veranschaulich. „Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass keine Düngemaßnahmen oder sonstigen ertragssteigernden Maßnahmen ergriffen wurden!“, erläuterte Petra Fürstauer-Reiter die Projektergebnisse. Nur so kann gewährleistet werden, dass unsere wertvollen Almflächen für die Zukunft erhalten bleiben.
Digitalisierung und Praxis auf der Piffalm
Mathias Kinberger, Lehrer der Landwirtschaftlichen Fachschule Bruck, gab den Tagungsteilnehmern mit vielen Fotos einen Einblick in die Bewirtschaftung der Piffalm der Landwirtschaftsschule Bruck. Diese wird mit Rindern, Ziegen und Pferden bestoßen und dient den Schülern als Ort für einen praxisbezogenen Unterricht. Besonders beeindruckend waren die Ergebnisse einer Flächensanierung im Rahmen eines Weideprojektes mit Ziegen, welches in den letzten Jahren auf der Piffalm durchgeführt wurde.
Den ersten Tagungsteil rundete Peter Lederer von der Firma Viehfinder ab. Die Digitalisierung hält auch Einzug in der Almwirtschaft und Peter Lederer gab einen Überblick über neue Produkte und Technologien, die auf
Almen das Auffinden der Tiere erleichtern. Das System basiert auf der „LoRa-Technologie“, (Lo-Ra bedeutet Long-Range) einem neuen Ortungssystem, das sich vor allem im alpinen Gelände bei schlechter Netzabdeckung bewährt hat.
Podiumsdiskussion: Gratwanderung Alm
Der zweite Tagungsteil befasste sich mit dem Thema Naturnutzung und ihre rechtlichen Aspekte. Zeit in der Natur zu verbringen liegt seit einigen Jahren voll im Trend und immer mehr Menschen sind in ihrer Freizeit auf unseren Almen unterwegs. Almen sind Begegnungsorte, wo Menschen mit teils unterschiedlichen Nutzungsinteressen aufeinandertreffen. Mag. Hans Gföller, der Leiter der Rechtsabteilung der Landwirtschaftskammer Tirol, gab in seinem Referat einen Überblick über rechtliche Vorgaben und erörterte so manches gerichtliche Urteil. Er gab den Anwesenden einige Tipps, um die Rechtslage besser zu verstehen bzw. um Probleme zu vermeiden.
„Naturnutzung auf Almen –
eine Gratwanderung zwischen Verboten und grenzenloser Freiheit“ war der Titel der folgenden Podiumsdiskussion, die zum Abschluss der Veranstaltung durchgeführt wurde. Vizepräsidentin Claudia Entleitner betonte, wie wichtig es sei, dass das Thema Naturnutzung so früh wie möglich in den Köpfen verankert werde um eine gesunde Naturbeziehung zu entwickeln. Wolfgang Hettegger als Vertreter der Tourismuswirtschaft (Snow Space Salzburg) bekundete, dass die Tourismuswirtschaft sehr wohl den Wert der Marke „Alm“ erkenne und sehr um ein gutes Miteinander bemüht sei. Hettegger erläuterte auch, dass sich der Urlaubsgast sehr gut informiere und gut leiten lasse. Größere Probleme gäbe es zum Teil mit der einheimischen Bevölkerung. Die von BBK-Obmann Klaus Vitzthum angesprochene Entschädigung der Leistung der Naturnutzung für die Landwirte sieht auch Hettegger als guten Ansatz. „Hier müssen sich aber alle an einen Tisch sitzen und ein gemeinsames Produkt entwickeln“, so der Touristiker aus dem Pongau. Dass unter den Almbauern noch eine große Unsicherheit herrscht, zeigte die angeregte Diskussion, die sich vor allem auch um Haftungsfragen drehte. Almbäuerin Eva Schösser von der Haferlalm am Wildkogel berichtete über Erlebnisse mit Urlaubern in dieser Wanderregion und dass sie versuche mit Schildern Aufklärung zu leisten.
Die zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Fachtagung waren von dem vielfältigen Programm dieser Veranstaltung begeistert und daher wird es mit Sicherheit nächstes Jahr einen
zweiten Salzburger Almfachtag geben.
Abschlussbericht Salzburger Almprojekt fertig
Der Bericht steht zum download bereit und liegt bei allen BBKs schriftlicher Form auf.