Österreich spricht am meisten Bairisch
„Drent und Herent“ hieß die Veranstaltung, bei er es kürzlich in Kirchanschöring darum ging, wie „mia redn drent und herent“, und es wurden Dialekte im Rupertiwinkel und in Salzburg aufgezeigt, Tonproben abgespielt, die Variablen von kleinräumigen Gebieten unterschieden und diskutiert.
Obwohl die Veranstaltung groß ausgeschrieben wurde, waren kaum zwei Dutzend Interessierte gekommen, die im „steril“ wirkenden Zimmer des Hauses der Begegnung, einem Haus für ältere Bürger mit oder ohne Pflegebedarf, ihr Seminar abhielten. Man gewann den Eindruck, in einem Sprachlabor zu sein. Freilich sprachlich bairisch ungezwungener ging es anschließend im Wirtshaus weiter.
Der Altersdurchschnitt der Zuhörer lag in der zweiten Lebenshälfte, was einerseits erfreulich ist, andererseits wäre es durchwegs angebracht gewesen, hätte jeder Teilnehmer ein Kind oder Enkelkind mitgebracht, so hätte die Veranstaltung noch mehr Erfolg gehabt. Ist es doch die Jugend, die zur Mundart hingeführt werden sollte.
Eingeladen hatte der Förderverein „Bairische Sprache und Dialekt e.V“. Referent war Assistenz-Professor Dr. Hannes Scheutz, Sprachwissenschafter an der Universität Salzburg, der auf Mundart spezialisiert ist. Er hatte erst unlängst den Bairischen Dialektpreis dieses Vereines in Saaldorf-Surheim verliehen bekommen.
Obwohl die Veranstaltung groß ausgeschrieben wurde, waren kaum zwei Dutzend Interessierte gekommen, die im „steril“ wirkenden Zimmer des Hauses der Begegnung, einem Haus für ältere Bürger mit oder ohne Pflegebedarf, ihr Seminar abhielten. Man gewann den Eindruck, in einem Sprachlabor zu sein. Freilich sprachlich bairisch ungezwungener ging es anschließend im Wirtshaus weiter.
Der Altersdurchschnitt der Zuhörer lag in der zweiten Lebenshälfte, was einerseits erfreulich ist, andererseits wäre es durchwegs angebracht gewesen, hätte jeder Teilnehmer ein Kind oder Enkelkind mitgebracht, so hätte die Veranstaltung noch mehr Erfolg gehabt. Ist es doch die Jugend, die zur Mundart hingeführt werden sollte.
Eingeladen hatte der Förderverein „Bairische Sprache und Dialekt e.V“. Referent war Assistenz-Professor Dr. Hannes Scheutz, Sprachwissenschafter an der Universität Salzburg, der auf Mundart spezialisiert ist. Er hatte erst unlängst den Bairischen Dialektpreis dieses Vereines in Saaldorf-Surheim verliehen bekommen.
Eine große Vielzahl an deutschen Dialekten
Zunächst definierte Scheutz mit Schmidt/Herrgen, was Dialekt ist: „Dialekte sind die standardfernsten, lokal oder kleinregional verbreiteten Vollvarietäten.“
Das Bairische ist nur einer von einer großen Vielzahl an deutschen Dialekten wie dem Alemannischen, dem Niederfränkischen, das nach Holland reicht, oder dem Ostniederdeutschen ganz im Norden Deutschlands. Oder, wer hätte dies vermutet, dass das größte Verbreitungsgebiet des Bairischen gar nicht Bayern, sondern Österreich mit Südtirol ist?
Die Dialektlandschaft von „drent und herent“, also an unserer bayerisch-salzburgischen Grenze, ist eine dialektonische Schnittstelle. Da gibt es ein „fortschrittliches“ Mittelbairisch und ein „beharrsames“ Südbairisch, stellte der Professor fest. So ist im Ausdruck gleich ausgesprochen mit „Dürr“ sowohl die Türe als auch das Tier gemeint. Auch werden „r“-Veränderungen festgestellt, die zu „a“-Lauten werden, wie bei Uhr, Kerze, hart, schwarz.
Das Bairische ist nur einer von einer großen Vielzahl an deutschen Dialekten wie dem Alemannischen, dem Niederfränkischen, das nach Holland reicht, oder dem Ostniederdeutschen ganz im Norden Deutschlands. Oder, wer hätte dies vermutet, dass das größte Verbreitungsgebiet des Bairischen gar nicht Bayern, sondern Österreich mit Südtirol ist?
Die Dialektlandschaft von „drent und herent“, also an unserer bayerisch-salzburgischen Grenze, ist eine dialektonische Schnittstelle. Da gibt es ein „fortschrittliches“ Mittelbairisch und ein „beharrsames“ Südbairisch, stellte der Professor fest. So ist im Ausdruck gleich ausgesprochen mit „Dürr“ sowohl die Türe als auch das Tier gemeint. Auch werden „r“-Veränderungen festgestellt, die zu „a“-Lauten werden, wie bei Uhr, Kerze, hart, schwarz.
Aussprache oft von Tal zu Tal verschieden
Eindrucksvoll berichtete Scheutz von der Vielfalt an bairischer Mundart und belegte es mit Gesprochenem aus seiner Feldforschung, die verdeutlichte, dass sich insbesondere im Salzburgischen die Aussprache oft von Tal zu Tal verändert, es aber in offenen Gegenden, wie im Rupertiwinkel überall gleichlautende Aussprachen gibt, weil die Menschen hier bessere Kontakte zueinander haben.
Bairischer Dialektpreis an Sprachwissenschaftler Prof. Scheutz
Der Förderverein Bairische Sprache und Dialekte FBSD e.V., Landschaftsverband Rupertiwinkel, ehrt jedes Jahr eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens für ihr Engagement im und für die Heimatsprache. In diesem Jahr war es, wie bereits erwähnt, der Sprachwissenschaftler Prof. Dr. Hannes Scheutz.
Prof. Dr. Hannes Scheutz
Er war 1953 in Bad Ischl geboren worden und wuchs in einem Dorf im Salzkammergut auf, kannte in seiner Kindheit und Jugend viele Entbehrungen und ein einfaches Leben. Seine Mutter war eine fleißige Köchin und hat in einem Privathaushalt gearbeitet, um ihm durch eine gute Schule und Ausbildung den Weg ins Leben zu ebnen. Denn das war für Kinder aus einfachen Verhältnissen kaum möglich. So konnte er nach dem Abschluss der Volksschule ein Gymnasium mit Internat besuchen und maturieren. Sein Interesse an Sprachen war bereits in dieser Zeit groß, sodass er Germanistik, Sprachwissenschaft und Geographie an der Universität Salzburg studierte und mit „Sub auspiciis praesidentis“ promovierte, was heißt, dass er seit dem Gymnasium herauf alle Zeugnisse ausschließlich mit einem „Sehr gut“ abschloss. Weiters war er sechs Jahre Akademischer Rat an der Universität München.