Zeichen für die Geflügelbetriebe stehen gut
Auch heuer war die Generalversammlung der Geflügelwirtschaft Salzburg am Mo, 15. April beim Hubertushof in Anif gut besucht. Der Obmann der Geflügelwirtschaft Salzburg, Hans-Peter Kreiseder, berichtete im Zuge der Versammlung über die aktuellen Geschehnisse am Geflügelmarkt. Grundsätzlich läuft der Fleischabsatz gut. Bei Putenfleisch aus Österreich ist die Nachfrage allerdings klein. Kunden schauen vermehrt auf den Preis und damit bleibt die heimische Pute im Regal liegen. Der Eiermarkt hingegen ist im letzten Jahr zufriedenstellend gelaufen.
Die erhöhten Preise im Bausektor machen auch vor den Geflügelbetrieben nicht halt. Somit sind Investitionen nur schwer umsetzbar. Dennoch ist die Stimmung in der Branche gut. Entgegen dem Bundestrend ist die Entwicklung in Salzburg vor allem im Legehennen-Bereich sehr positiv. Sowohl die Anzahl der Tiere als auch die der Betriebe ist steigend. Der Selbstversorgungsgrad bei Eiern liegt österreichweit beinahe konstant bei 95 % (dabei sind Kleinsthaltungen nicht berücksichtigt).
Ebenfalls sprach Kreiseder die Althennenverwertung an und wies erneut darauf hin, dass eine Entsorgung im TKV nicht rechtens sei. Ein eigener Arbeitskreis befasst sich aktuell mit Alternativen in diesem Bereich. Überdies widmet sich eine Forschungsgruppe einem Projekt betreffend Brustbeinfrakturen bei Legehennen. Dazu werden noch dringend freiwillige Betriebe gesucht, welche sich bei Geschäftsführerin Lina Grill melden können. Im Hinblick auf die Vogelgrippe konnte der Obmann entgegen der Erwartungen von einer ruhigen Lage berichten.
Innovative Ideen gesucht
Anfang September steht Graz mit dem Geflügelkongress ganz im Zeichen der Geflügelhaltung. Betriebe mit innovativen Ideen können diese beim „1. Innovationspreis der Geflügelwirtschaft Österreich“ einreichen. Als Hauptgewinn erwartet die Siegerin/den Sieger ein Preisgeld von 2.500 Euro. Nähere Informationen dazu erhält man unter www.gefluegelwirtschaft.at.
Geschäftsführerin Dipl.-Ing. Dr. Lina Grill blickte in ihrem Bericht auf ein ereignisreiches Geschäftsjahr 2023 zurück. Neben der Umbenennung des Verbandes zu „Geflügelwirtschaft Salzburg“ ist auch die Einbettung des Landesverbandes auf der Homepage der Geflügelwirtschaft Österreich neu.
Überdies konnte Grill die Assistentin Klara Lankmayer, die seit Herbst für administrative Angelegenheiten beim Geflügelverband und beim SalzburgerLand-Ei verantwortlich ist, vorstellen.
Aktuell zählt die Geflügelwirtschaft Salzburg 37 Mitgliedsbetriebe, die sich aus 24 Legehennen-Betrieben, zwölf Weidegans-Betrieben und einem Betrieb mit Junghennenaufzucht zusammensetzen. Elf davon wurden für ihre langjährige Mitgliedschaft von 25 Jahren und mehr geehrt.
Aus der Praxis für die Praxis
Ebenso gab es einen kurzen Ausblick für das heurige Jahr. Für Herbst ist eine Betriebsexkursion zu zwei Mitgliedsbetrieben geplant. Diese soll ein Lernen „aus der Praxis für die Praxis“ ermöglichen. Der erste Termin ist für Anfang November angesetzt.
In seinen Grußworten gratulierte LK-Vizepräsident Georg Wagner zur gut gelaufenen Ostersaison. Tierzuchtdirektor Bruno Deutinger appellierte trotz des großen Potenzials in der Geflügelwirtschaft für Realismus bei geplanten Investitionen. Für einen noch besseren Absatz sprach er sich klar für die Herkunftskennzeichnung aus. Einen Einblick in den Futtermittelmarkt ermöglichte Dipl.-Ing. Johann Gugganig vom Raiffeisenverband. Er sprach unter anderem über die EU-Entwaldungverordnung. Derzeit sind diesbezüglich keine Auswirkungen auf die Futtermittelpreise in Sicht. Generell ist die aktuelle Lage am Futtermittelmarkt mit jener vom ersten Halbjahr 2021 vergleichbar. Ob die Preise auf das niedrige Niveau von 2019 sinken werden, ist jedoch fraglich.
Im Anschluss daran bereicherte der Experte Ing. Dipl.-Päd. Martin Mayringer von der LK Oberösterreich die Versammlung mit einem Fachvortrag zu den verschiedensten Geflügelthemen.
Ehrungen für mindestens 25 Jahre Mitgliedschaft
- Familie Eisl, Abersee
- Familie Klaushofer-Reiter, St. Johann
- Familie Kreiseder, Lamprechtshausen
- Familie Leberer, Anthering
- Familie Pölzleitner, Annaberg
- Familie Prommegger, Großarl
- Familie Putz, Kuchl
- Familie Stadler, Göming
- Familie Quehenberger, Annaberg
- Familie Weissacher, Werfenweng
- Familie Windhofer, Abtenau
SalzburgerLand-Ei feiert 20-Jähriges
Die SalzburgerLand-Ei-Genossenschaft blickte bei der Generalversammlung Mitte April auf 20 erfolgreiche Jahre zurück. Obmann Hans-Peter Kreiseder unterstrich die positiven Entwicklungen im Hinblick auf die Hühneranzahl und die Vermarktung. „Die Zusammenarbeit unter der Marke SalzburgerLand-Ei funktioniert einwandfrei“, so Kreiseder.
Gegründet wurde die Genossenschaft am 16. Juni 2004 und bestand damals aus 13 Mitgliedsbetrieben. „Die Eierproduktion stand zu dieser Zeit am Scheideweg. Umso schöner, dass sich dieses Konzept zur Erfolgsgeschichte entwickelt hat“, gratuliert BBK-Obmann Ök.-Rat Johann Frenkenberger.
Trend geht zur Freilandhaltung
Auch heute noch zählt man 13 Mitgliedsbetriebe. Die Zahl der gehaltenen Hühner sowie die der produzierten Eier hat sich allerdings verändert. Zu Gründungszeiten wurden insgesamt 32.000 Hühner gehalten und 9,6 Millionen Eier/Jahr erzeugt. Im Vergleich dazu sind 2024 mit 68.000 Hühnern mehr als doppelt so viele Tiere auf den Mitgliedsbetrieben zu finden. Mehr als die Hälfte der Hennen (56 %) wird dabei im Freiland gehalten, der Rest in Bodenhaltung. Betrachtet man die Entwicklungen der letzten Jahre, so lässt sich ein klarer Trend hin zur Freilandhaltung erkennen. Im Hinblick auf die Ei-Anzahl produzieren die SalzburgLand-Ei-Betriebe mittlerweile ca. 21 Millionen Eier/Jahr. Über die Genossenschaft werden davon rund 2,5 Millionen Stück abgesetzt.
SalzburgerLand-Ei in „neuem Gewand“
Im Rahmen des 20-Jahr-Jubiläums wurde das Erscheinungsbild der Eierkartons modernisiert. Die SalzburgerLand-Eier sind bereits im neu designten Eierkarton im Handel zu finden. Geschäftsführer Christoph Buttenhauser ging in seinen Ausführen auch auf den letztjährigen Absatz ein. Dieser ist sowohl in der Gastronomie als auch im Lebensmittelhandel gestiegen. Speziell bei zwei Supermarktketten kam es sogar zu Unterlieferungen. Foglich blieb ein Preisdruck für die Erzeuger im letzten Jahr aus. Seitens der Genossenschaft konnten die Auszahlungspreise ebenso konstant gehalten werden.
Die Gründungsmitglieder Alois Ehrenreich und Andreas Mösl berichteten über die Anfänge des SalzburgerLand-Ei‘s, die durchaus mit Herausforderungen verbunden waren. Vor allem der EAN-Code – EAN steht für Europäische Artikelnummer – stellte die Gründer vor Hürden. Besonders wirksam für die Marke war schließlich eine Radioreportage. Ein großer Dank gilt Familie Mösl, bei der seit Anbeginn die Sortierung und Verpackung durchgeführt wird. „Es ist schön, dass die Genossenschaft 20 Jahre später noch immer erfolgreich besteht. Damit man 13 Betriebe unter einen Hut bringt, braucht es Vertrauen, Verständnis und Weitblick“, unterstreicht Andreas Mösl.
Im Anschluss wurden die Neuwahlen des Vorstandes durch BBK-Obmann Johann Frenkenberger durchgeführt. Sowohl Obmann Hans-Peter Kreiseder als auch Geschäftsführer Christoph Buttenhauser sowie die weiteren Vorstandsmitglieder wurden einstimmig für die neue Periode wiedergewählt.