Winterbraugerstenverträge wieder aufgelegt
Dies ist insofern positiv zu bewerten, da Winterbraugerste ein deutlich geringeres Ertrags- und Qualitätsrisiko bei trockenen Wetterperioden aufweist als Sommerbraugerste. Damit wird auch ein Schritt in Richtung verbesserter Produktionssicherheit für die Bauern und eine verbesserte Versorgungssicherheit für die Verarbeiter erreicht.
Aufgrund einer passablen europäischen Braugerstenernte (v.a. Frankreich, Osteuropa) kamen zuletzt die Erzeugerpreise für Braugerste unter Druck. Aktuell sind die Marktpreise um 15 bis 25 Euro/t niedriger als im Vorjahr.
Dennoch werden seitens Brauunion die Preise für österreichische Braugerste auf dem Vorjahresniveau gehalten. Dies resultiert unter anderem auch daraus, dass das Erntegut aus den Anbauverträgen 2020 mit einem Nachhaltigkeitszertifikat in Zusammenarbeit mit der AMA ausgezeichnet. Für Landwirte, die im Rahmen der Cross Compliance produzieren, ergibt sich daraus kein Mehraufwand.
2018 wurden in Niederösterreich erstmals Versuche zum Herbstanbau von Sommerbraugerste angelegt. Die Ergebnisse waren sehr erfreulich. Das Ertrags- und Qualitätsrisiko konnte gegenüber einem Frühjahrs-Anbau deutlich verringert werden.
Die Brauunion Österreich bietet daher für die Ernte 2020 zum ersten Mal Anbauverträge für diese Produktionsvariante an. Ein weiterer Vorteil dieser Verträge besteht darin, dass den Landwirten im Auswinterungsfall kostenloses Sommerbraugersten-Originalsaatgut für den Frühjahrsanbau zur Verfügung gestellt wird.