Wenn Vergesslichkeit Angst vor Demenz weckt
Seit mein Mann vor drei Jahren verstorben ist, fühle ich mich oft innerlich ganz leer. Früher bin ich gern in den Stall gegangen, habe gekocht, gebacken, mich mit den Nachbarinnen ausgetauscht. Jetzt habe ich an vielen Dingen keine Freude mehr. Ich vergesse öfter etwas – Termine oder wo ich den Schlüssel hingelegt habe. Meine Tochter macht sich Sorgen und fragt, ob das schon Demenz sein könnte. Ich weiß nicht, ob sie recht hat.
Frühe Diagnose kann helfen
Was Sie beschreiben, kann sowohl auf eine Depression im Alter als auch auf erste Anzeichen einer Demenz hinweisen – die Unterscheidung ist nicht immer einfach, weil sich die Symptome überschneiden können.
Bei einer Depression steht meist die gedrückte Stimmung im Vordergrund: Antriebslosigkeit, Interessenverlust, Gefühle von Sinnlosigkeit, manchmal auch Schlafstörungen oder Appetitveränderungen. Auch Konzentrations- und Gedächtnisprobleme können auftreten –
diese bessern sich oft wieder, wenn die Depression behandelt wird. Eine Demenz hingegen entwickelt sich schleichend und ist in erster Linie eine Störung des Gedächtnisses und der Alltagsfähigkeiten, die fortschreitet. Anfangs sind meist Kurzzeitgedächtnis und Orientierung betroffen. Stimmungsschwankungen können begleitend auftreten, sind aber nicht die Hauptursache für die Schwierigkeiten.
Ein wichtiger Unterschied:
Bei Depression weiß die betroffene Person oft um ihre Vergesslichkeit und leidet da-runter.
Bei Demenz fällt es Betroffenen häufig schwer, das eigene Defizit zu erkennen – sie wirken eher unbeteiligt oder reagieren gereizt, wenn man sie darauf anspricht. In beiden Fällen gilt: Eine Abklärung beim Hausarzt oder Facharzt ist wichtig. Bei Depression gibt es gute Behandlungsmöglichkeiten – auch im höheren Alter. Bei Demenz kann eine frühe Diagnose helfen, den Verlauf zu verlangsamen und Unterstützung zu planen. Vielleicht wäre der erste Schritt, offen mit Ihrer Tochter darüber zu sprechen und gemeinsam einen Termin zu vereinbaren. Es ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Verantwortung, wenn man sich Hilfe sucht – sowohl für sich selbst als auch für die Familie.
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Lebensqualität Bauernhof,
Kennwort ,,Lebensfragen"
BBK Kleßheim
Tel. 0664/4105065
lebensfragen-bauernhof@lk-salzburg.at
Diese Form der Beratung ersetzt in keinster Weise ein persönliches Gespräch mit der Beraterin. Wir bitten um Verständnis, dass Karin Deutschmann-Hietl nicht alle Briefe persönlich beantworten kann.
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