Wenn der Reifendruck den Füllstand der Güllegrube optimiert
Seit fünf Jahren ist am Betrieb von Norbert und Alexander Hummel die automatische Reifendruckregelanlage auf Traktor und Güllefass im Einsatz.„Seither sind wir am Acker nicht mehr eingesunken, die Anlage spart Diesel, senkt den Reifenverschleiß, schont Maschine und Rücken“, sind sich Vater und Sohn einig. „Das Beste: die Anlage verschafft uns ein größeres Zeitfenster, um die Gülle aus unserer Biogasanlage auszubringen. Wir können auch fahren, wenn die Bodenverhältnisse für Traktor und Güllefass ohne Reifendruckregelanlage nicht optimal sind.“ Damit können sie öfter Gülle entnehmen, das Lager kann sich öfter füllen und es steht ihnen insgesamt mehr hofeigener Dünger zur Verfügung.
Güllelager besser nutzen
Die beiden wollen durch Humusaufbau langfristig Dünger sparen. Im Normalfall geben sie zum Mais 20 Kilogramm Stickstoff je Hektar als Unterfußdüngung. Der Biogasgülle, die sie vor dem Anbau ausbringen, setzen sie einen Stickstoff-Inhibitor zu, der den Stickstoffabbau verlangsamt, weil Mais anfangs wenig Stickstoff benötigt. „Um das Güllelager besser zu nutzen, werden wir heuer erstmals mit Gülle in den Bestand fahren, und zwar bei etwa 30 bis 40 Zentimetern Höhe“, informieren Vater und Sohn. „Dazu lassen wir die Reihen in der Fahrgasse schon bei der Aussaat frei. Die fehlenden Pflanzen je Hektar gleichen wir mit höherer Saatstärke bei den angrenzenden Reihen aus.“ Im Frühjahr bringen sie Gülle auf gefrorenen aber nicht durchgefrorenen Boden in Weizenbeständen aus.
„Ackerschwimmen“
Norbert und Alexander fahren mit 0,6 bis 0,8 bar Reifendruck. „Wir schwimmen quasi am Acker“, schildern die beiden. „Wir würden uns sogar die Kabinenfederung ersparen.“ Sie betonen, dass der Traktor jetzt besser zieht, die Reifen leicht über Erdhügel rollen und der Grubber ruhiger zu ziehen ist. „Am meisten merkt man es beim Anhänger, der nicht mehr zu schieben beginnt“, haben Hummels beobachtet. „Außerdem bleiben die Bodenporen aufrecht, die Wasser speichern.“ Bergauffahrten mit dem vollen Fass auf sandigen Böden sind nun ebenfalls kein Problem mehr.
Vater und Sohn sind von der Technik begeistert. Auch die Kollegen, die sich am Güllefass in einer Gemeinschaft beteiligen, sind laut Hummels überzeugt.
Vater und Sohn sind von der Technik begeistert. Auch die Kollegen, die sich am Güllefass in einer Gemeinschaft beteiligen, sind laut Hummels überzeugt.
Weil sie dies rund einen Monat vor dem Maisanbau erledigen, füllt sich die Güllegrube in der Zwischenzeit wieder. Es ist dann in der Grube auch wieder genug Gülle für die Begrünung verfügbar. Nur für die Unterfußdüngung bei Weizen kaufen sie Mineraldünger zu.
Am Güllefass registriert ein Durchflussmesser die abgegebene Güllemenge. Über die Isobusverbindung zum Traktor wird jeder Bereich gezielt nach Bedarf mit Gülle versorgt. So wirkt jeder Tropfen optimal.