Warum man das Wort „nur“ streichen sollte
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„Gerne Frau sein, gerne Bäuerin sein“ – so lautete der Titel vom Lungauer Bäuerinnentag 2024. Bezirksbäuerin Iris Zitz leitete den Tag mit Dankesworten für die tatkräftige Unterstützung des Ausschusses ein. Auch der Präsident der Landwirtschaftskammer, Rupert Quehenberger, nahm den Weg auf sich, um den Bäuerinnen einen Dank auszusprechen. „Im Zuge des 100-jährigen Bestehens der Landwirtschaftskammer Salzburg haben wir im Archiv einen Film vom Jahre 1965 gefunden und zusammengeschnitten. Es ist bewundernswert, wie sehr sich das Bild der Frau in der Landwirtschaft zum Positiven verändert hat“, so Quehenberger.
Frauen müssen ihr Selbstvertrauen stärken
Im Rahmen dieser Veranstaltung hielt Sabine Kronberger, Chefredakteurin vom Frauenmagazin „Welt der Frauen“, ein Festreferat. Dabei betonte sie, dass die Lungauer Bäuerinnen ab sofort das Wort „nur“ aus ihrem Wortschatz streichen sollten. Dieses Wort mindert nämlich die Leistungen, wie etwa: „Ich bin Mama von nur zwei Kindern“ oder „Wir haben nur 15 Kühe“. Des Weiteren machte sie darauf aufmerksam, dass Frauen im Alltag oft weniger Gehör finden als Männer. Mit zahlreichen Tipps und realen Beispielen ermutigte sie die Bäuerinnen, künftig das eigene Selbstvertrauen zu stärken und sich mehr zuzutrauen.
Der Bezirksausschuss gestaltete im Rahmen des Bäuerinnentages eine Fragerunde für die Ehrengäste. Darunter war auch Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf. Was hat sie sprachlos gemacht? Pallauf: „Sprachlos hat mich eigentlich noch nie etwas gemacht, aber manchmal schockiert es mich, dass Frauen oft nicht gesehen werden und nicht wertgeschätzt werden. Es gehört mehr Frauensolidarität bewiesen“, betonte die Landtagspräsidentin.
Auszeichnungen für besondere Verdienste
Für ihre zehnjährige Tätigkeit als Ortsbäuerin wurde an Eva Winkler aus Ramingstein, Christina Lankmair aus Lessach, Monika Santner aus
St. Andrä, Johanna Bliem aus St. Michael, Ingrid Genser aus Muhr, Petra Kerschhaggl aus
St. Margarethen sowie Anita Wieland aus Mauterndorf die Bäuerinnen-Ehrennadel verliehen. Für ihre Verdienste um den Bauernstand des Bundeslandes Salzburg wurde Roswitha Prodinger, langjährige Ortsbäuerin in Tamsweg und zehn Jahre Bezirksbäuerin im Lungau, mit dem Ehrenzeichen in Silber der Landwirtschaftskammer ausgezeichnet.
Landesbäuerin Claudia Entleitner appellierte an die Bäuerinnen: „Schaut, dass es euch gut geht, weil dann geht es auch den anderen gut“, und sie fügt hinzu: „Ich bin sehr gerne Frau und Bäuerin, umso mehr weiß ich es zu schätzen, dass ihr euch heute Zeit genommen habt – denn Zeit ist was Kostbares.“