Votivtafeln nach Altötting tragen

Besonderer Sonnenstand zu Mariä Geburt
War es Zufall oder Eingebung, als zwei Frauen just am 8. September 2025 (Fest Mariä Geburt) mit zwei Gnadenbildern nach Altötting pilgerten, um ein seit Jahren zurückliegenden Gelübde einzulösen? Denn an diesem Tag und im Frühling am 25. März (Mariä Verkündigung) ist der Sonnenstand ein besonderer: In dem dunklen Innenraum fällt bei Sonnenschein ein Strahl durch ein kleines Fenster in die Kapelle und strahlt langsam über die Figur vom heiligen Bruder Konrad vor dem Gnadenaltar hinauf und erleuchtet das dunkle Gesicht der schwarzen Gnadenmadonna.
Zurück am Ort des Gelübdes
Sie suchten den Mesner der Gnadenkapelle auf, um zwei Gemälde zu hinterlegen, die der Mesner nach erfolgreichen Gelübden am Rundgang anbringen möge. Das eine Bild zeigte eine junge Dame, ein Neugeborenes in Tüchern haltend, und über ihnen die schwarze Muttergottes. Das Bild der zweiten Frau zeigte diese in einem weißen Arztkittel und mit einem Buch vor sich betend vor der Gnadenmadonna knieend und zu dieser aufschauend.
Die erste Frau dankte dafür, dass ihre Tochter nach langer Zeit doch ein Kind gebären konnte, die zweite Frau hatte erfolgreich eine schwere Arztprüfung absolviert. Jetzt nach Jahren kamen sie wieder an den Ort ihrer Gelübde zurück mit den Votivtafeln.
Die erste Frau dankte dafür, dass ihre Tochter nach langer Zeit doch ein Kind gebären konnte, die zweite Frau hatte erfolgreich eine schwere Arztprüfung absolviert. Jetzt nach Jahren kamen sie wieder an den Ort ihrer Gelübde zurück mit den Votivtafeln.
Prüfung durch Mesner
Mesner Michael Waxenberger begutachtete die etwa briefbogengroßen Gemälde, auf Leinen in Öl gemalt. „Ja, die Motive kann man nach einer Prüfung für statthaft erklären, nur sind sie auf Leinwand gemalt, wir dürfen aber nur auf Holz gemalte annehmen“, sagte er gab die Bilder zurück mit dem Hinweis, dass in der Konradkirche zur nächsten vollen Stunde ein Priester Gegenstände wie diese Tafeln, aber auch Weihwasser oder was die Gläubigen sonst mitbrächten, weihen würde. Bilder, die diese Voraussetzung erfüllen, werden kostenlos im Rundgang um die Kapelle auch heute noch aufgehängt; verblasste Votivtafeln werden abgenommen.
Votivtafelbrauch noch immer lebendig
Es gibt ihn also doch heute noch, den alten Brauch der Votivtafeln. Nach einem Unglück pilgern seit Jahrhunderten Menschen nach Altötting, um vor der schwarzen Madonna um Heilung zu bitten, oder wenn ein Kinder- oder Berufswunsch, wie in diesem Falle, in Erfüllung gehen sollte, wird die Muttergottes angerufen und nach der Erfüllung des Wunsches wird mit einer Votivtafel geantwortet, auf der der Wunsch dargestellt ist.
2.000 Votivtafeln in Altötting
Rund um den Kirchenbau der Gnadenkapelle lädt ein durch Arkaden durchbrochener Pilgerumgang jederzeit zum Gebet ein. Mehr als 50 große Mirakelbilder und rund 2.000 Votivtafeln zeugen von der wirkmächtigen Hilfe der Gnadenmutter von Altötting. Holzkreuze stehen an der Nordseite der Kapelle bereit.
Votivgaben zeugen von himmlischer Hilfe
Diese werden von Betern rund um die Gnadenkapelle getragen. Das Kreuztragen begleitet das innige Gebet in den Anliegen des Beters im Vertrauen auf Erhörung. Daneben bezeugen Krücken, Prothesen und sonstige Votivgaben von der himmlischen Hilfe.