Vornamen prägen das Leben
Vornamen begleiten die Menschen ein Leben lang
Sie charakterisieren unbewusst den Menschen, der den Vornamen trägt, und „katalogisieren“ ihn. Obwohl er den Vornamen nicht selbst ausgewählt hat. Lange Listen von Vornamen sind im Internet abrufbar und auch bei den Standesämtern oder Pfarreien zu erhalten. Eltern wählen den Vornamen stets unter bestimmten Vorstellungen aus. So wurde ein Kind vom Halleiner Dürrnberg Alarich nach den Kelten getauft. Kaum noch getauft werden nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches Kinder auf den Namen Adolf. Zu sehr verbindet man mit dem Namen schlimme politische Zusammenhänge. Vereinzelt werden Kinder nach populären Vorbildern getauft, wie etwa nach Namen von Schlagersängern. Am häufigsten wählen Eltern heute wieder christliche Vornamen.
Die Hitliste der Namen bei Neugeborenen
Die Statistik Austria führt permanent die „Hits“ der Namen. Die jüngste Hitliste der Vornamen von Neugeborenen wird im Jahr 2019 von Emma und Maximilian angeführt. Das zeigt eine Auswertung der jeweils ersten Vornamen aller in diesem Jahr geborenen 41.372 Mädchen und 43.580 Buben in Österreich. Für Mädchen wählten die Eltern 766-mal (1,9 %) den Namen Emma, für Buben ebenfalls 1,9 % den Namen Maximilian. Damit erreicht Emma zum ersten Mal und Maximilian zum dritten Mal (nach 2011 und 2017) den Spitzenplatz in der Hitliste der Vornamen, seit diese in den Top 10 sind. Emma kommt von Rang 10 im Jahr 2010 und erreichte seit 2013 jeweils Rang 2. Maximilian, erstmals auf Rang 10 im Jahr 2005, rangierte ab 2009 unter den Top 3, mit einer Ausnahme (2018 Rang 4).
Heilige u. a. populäre Vorbilder als Namensgeber
Gläubige Menschen wählen stets christliche Vornamen, von Heiligen abgeleitet, atheistische Eltern bevorzugen neutrale Namen wie etwa „Pumuckl“, welcher jedoch nur als Zweitname gestattet ist.
Wieder andere wählen eher germanische Vornamen wie Hademar (aus dem Mittelhochdeutschen „Kampf“ und „berühmt“ gebildet). Starken Einfluss haben berühmte Vorbilder aus der Literatur, dem Film, Namen von Königskindern oder dem Sport (Ernest, Lili, Niki usw.).
Man sollte sich jedoch genau informieren. So bedeutet Emanuel „der von Gott Gesandte“ – aus der Bibel – und Manuel „der Arbeiter“.
Die Tauffeier eröffnet den Reigen der persönlichen Feste
Ob Geburt, Taufe, Hochzeit, Erstkommunion, Firmung oder ein runder Geburtstag. Es wird immer gefeiert. Im Laufe eines Menschenlebens ergeben sich viele persönliche Feste und Feiern, die über Generationen hinweg durch Bräuche und Symbole geprägt wurden und unser Leben bestimmen. Der Beginn ist die Tauffeier.
Familien erst seit dem 12. Jahrhundert
Als in früheren Zeiten die Menschen in Sippen und kleineren Gruppen zusammenlebten, genügten die Vornamen. Man gab zweisilbigen Vornamen, welche den Menschen bezeichnen sollten, den Vorzug. Die ständig wachsende Bevölkerung machte es im 12. Jahrhundert notwendig, auch Familiennamen zu verwenden, bei denen man auf die Berufsbezeichnungen zurückgriff, wie etwa Müller, Maier oder Schmied.
Vulgonamen in bäuerlichen Kreisen gebräuchlich
In bäuerlichen Kreisen verwendet man heute noch gerne den Vulgonamen und es kommt auch öfters vor, dass Nachbarn nicht selten den Schreibnamen des Nachbarn nicht kennen, weil es für sie ein Leben lang der „Langerbauer Hans“ ist.