Unterricht mit Kopf, Herz und Hand
Als vor mehr als 20 Jahren die Initiative zum Lernort Bauernhof ins Leben gerufen wurde, waren die Beweggründe jenen von heute ähnlich. Kinder und Jugendliche haben immer weniger Berührungspunkte mit der Landwirtschaft und der Bezug zur Lebensmittelproduktion fehlt. Im Rahmen von Schule am Bauernhof wird Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geboten, das Klassenzimmer mit dem Lernort Bauernhof zu tauschen und dabei eine unvergessliche Zeit in der Natur zu verbringen.
Geschulte Bäuerinnen und Bauern geben den Kindern und Jugendlichen direkt vor Ort Einblick in ihre tägliche Arbeit und zeigen so ein unverfälschtes Bild unserer heimischen Land-, Forst- und Almwirtschaft. Der Schwerpunkt liegt darauf, den zukünftigen Konsumenten die Lebensmittelproduktion und deren Ursprung praxisnah zu vermitteln. Jeder Bauernhof ist individuell, und so präsentieren sich auch die verschiedensten Angebote. „Schule am Bauernhof“ steht für kreatives Lernen, sinnliche Erfahrungen und nachhaltige Impulse. Das Motto spricht für sich: „Wir sind eine Schule, die keine Schule ist, wie man sie kennt! Das Schulgebäude ist die freie Natur, das Klassenzimmer ist der Acker, die Wiese, der Wald und das Stallgebäude. Unsere Lehrenden sind die Pflanzen, die Tiere und die Menschen, die auf dem Hof leben.“ Direktes Erleben und selbstständiges Tun stehen im Vordergrund. Kinder und Jugendliche haben die Möglichkeit, bei halbtägigen Hofbesuchen der Landwirtschaft hautnah zu begegnen.
Schule am Bauernhof in Salzburg
Derzeit gibt es in Salzburg 30 „Schule am Bauernhof“-Betriebe“, die im vergangenen Schuljahr für über 8.000 Kinder, Jugendliche und ihre Lehrpersonen die Hoftüren öffneten. Je nach Betriebsschwerpunkt können Schülerinnen und Schüler aller Altersgruppen selbst Butter, Joghurt, Käse, Weckerl oder Apfelsaft herstellen, Honig schleudern, Pflanzen säen, Kartoffeln setzen, die Tiere versorgen, den Wald und die Alm in der Vielfalt erforschen oder einfach den Lebensraum Bauernhof näher kennenlernen. Die Auswahl der Betriebe und ihrer zahlreichen Angebote gibt es unter www.schuleambauernhof.at.
Zugang zu den Förderungen
Im österreichischen Programm für die ländliche Entwicklung 2014–2020 werden unter anderem Förderungen für agrarpädagogische Maßnahmen angeboten. Qualifizierte Betriebe (also jene mit abgeschlossenem Zertifikatslehrgang) können somit für Hofbesuche im Rahmen von „Schule am Bauernhof“ Fördermittel beziehen. Nähere Informationen bei den Wirtschaftsberaterinnen der Landwirtschaftskammer Salzburg.
Erfahrungen aus dem Schule-am-Bauernhof-Alltag
Welche Erfahrungen hast du im ersten aktiven Jahr gemacht?
2021/2022 habe ich diesen Zertifikatslehrgang des LFI besucht und konnte im Frühjahr 2022 als zertifizierter Betrieb schon die ersten Schulklassen bei uns am Hof begrüßen. Der Hacklbauer in Altenmarkt ist ein Milchviehbetrieb mit eigener Nachzucht. Unsere ca. 30 Milchkühe sind ganzjährig am Hof, das Jungvieh darf auf Sommerurlaub auf eine Alm. 2010 wurde der in die Jahre gekommene Anbindestall mit Kombinationshaltung durch einen zeitgemäßen Laufstall ersetzt, um das Tierwohl zu steigern. 2018 haben wir uns entschieden, den Melkstand durch einen Roboter zu ersetzen. Damit wurde die Lebensqualität von unserer Familie und gleichzeitig auch die unserer Milchkühe aufgewertet. Das heißt, dass die Technik auch am Bauernhof nicht stehen bleibt. Diese Entwicklungsschritte möchte ich den Kindern erklären, genauso wie unsere Arbeitsabläufe, die Kreislaufwirtschaft, die Lebensmittelproduktion, einfach alles, was damit im Zusammenhang steht.
Was sind deine Anliegen als SaB-Betrieb?
Es geht hier um Bewusstseinsbildung für das ganze Leben. Mit Schule am Bauernhof wird den Kindern die Möglichkeit gegeben, das Klassenzimmer für drei Schulstunden am Bauernhof zu tauschen, selber die Erfahrung machen zu dürfen, Lebensmittel herzustellen, diese wieder wertzuschätzen; Wissen zu vermitteln, wie viel Arbeitseinsatz benötigt wird, bis es im Regal steht; ein bisschen in unseren Alltag hineinzuschnuppern, um zu sehen, dass unser Leben kein Heimatfilm ist; wir bäuerlichen Familienbetriebe 24 Stunden, sieben Tage die Woche für unsere Tiere im Einsatz sind – ohne geregelte Arbeitszeiten, vom Wetter und den Jahreszeiten abhängig.
Was wünschst du dir von der Gesellschaft und der bäuerlichen Bevölkerung?
Als aktives Mitglied der Bäuerinnenorganisation ist es mir sehr wichtig, unsere Berufsgruppe selber zu vertreten. Wenn wir Bäuerinnen und Bauern uns nicht selbst als die besten Botschafter sehen und unsere Erfahrung damit weitergeben, wie sollen dann die anderen wissen, wer wir sind, wie wir arbeiten und wo uns der Schuh drückt? Es gibt viele Möglichkeiten, sich selber einzubringen. Schule am Bauernhof ist nur ein kleiner Teil davon. Nutzen wir die Chance in Kontakt mit den Schulen zu bleiben, egal ob mit dem Welternährungstag im Herbst oder dem Milchlehrpfad in den Pflichtschulen. Sprechen wir mit den Konsumenten von morgen über uns. Vergessen wir nicht, dass wir die Experten in Sachen Landwirtschaft sind.
2021/2022 habe ich diesen Zertifikatslehrgang des LFI besucht und konnte im Frühjahr 2022 als zertifizierter Betrieb schon die ersten Schulklassen bei uns am Hof begrüßen. Der Hacklbauer in Altenmarkt ist ein Milchviehbetrieb mit eigener Nachzucht. Unsere ca. 30 Milchkühe sind ganzjährig am Hof, das Jungvieh darf auf Sommerurlaub auf eine Alm. 2010 wurde der in die Jahre gekommene Anbindestall mit Kombinationshaltung durch einen zeitgemäßen Laufstall ersetzt, um das Tierwohl zu steigern. 2018 haben wir uns entschieden, den Melkstand durch einen Roboter zu ersetzen. Damit wurde die Lebensqualität von unserer Familie und gleichzeitig auch die unserer Milchkühe aufgewertet. Das heißt, dass die Technik auch am Bauernhof nicht stehen bleibt. Diese Entwicklungsschritte möchte ich den Kindern erklären, genauso wie unsere Arbeitsabläufe, die Kreislaufwirtschaft, die Lebensmittelproduktion, einfach alles, was damit im Zusammenhang steht.
Was sind deine Anliegen als SaB-Betrieb?
Es geht hier um Bewusstseinsbildung für das ganze Leben. Mit Schule am Bauernhof wird den Kindern die Möglichkeit gegeben, das Klassenzimmer für drei Schulstunden am Bauernhof zu tauschen, selber die Erfahrung machen zu dürfen, Lebensmittel herzustellen, diese wieder wertzuschätzen; Wissen zu vermitteln, wie viel Arbeitseinsatz benötigt wird, bis es im Regal steht; ein bisschen in unseren Alltag hineinzuschnuppern, um zu sehen, dass unser Leben kein Heimatfilm ist; wir bäuerlichen Familienbetriebe 24 Stunden, sieben Tage die Woche für unsere Tiere im Einsatz sind – ohne geregelte Arbeitszeiten, vom Wetter und den Jahreszeiten abhängig.
Was wünschst du dir von der Gesellschaft und der bäuerlichen Bevölkerung?
Als aktives Mitglied der Bäuerinnenorganisation ist es mir sehr wichtig, unsere Berufsgruppe selber zu vertreten. Wenn wir Bäuerinnen und Bauern uns nicht selbst als die besten Botschafter sehen und unsere Erfahrung damit weitergeben, wie sollen dann die anderen wissen, wer wir sind, wie wir arbeiten und wo uns der Schuh drückt? Es gibt viele Möglichkeiten, sich selber einzubringen. Schule am Bauernhof ist nur ein kleiner Teil davon. Nutzen wir die Chance in Kontakt mit den Schulen zu bleiben, egal ob mit dem Welternährungstag im Herbst oder dem Milchlehrpfad in den Pflichtschulen. Sprechen wir mit den Konsumenten von morgen über uns. Vergessen wir nicht, dass wir die Experten in Sachen Landwirtschaft sind.