Unkrautbekämfpung im Herbst macht Sinn

Die zu diesem Zeitpunkt eingesetzten Herbizide haben großteils Bodenwirkung. Für eine gute Wirksamkeit sind genügend Bodenfeuchtigkeit und ein ausreichend feines Saatbeet notwendig. Vor allem wenn Ungräser wie Windhalm bekämpft werden müssen, sollte unbedingt im Herbst behandelt werden. Windhalm reagiert in manchen Regionen nicht mehr auf ALS-Hemmer (gräseraktive Sulfonylharnstoffe wie beispielsweise Husar OD, Atlantis OD oder verwandte Produkte wie Broadway oder Caliban Duo). Herbstprodukte haben hier noch volle Wirksamkeit.
Taubnessel
Auch die Purpurrote Taubnessel keimt hauptsächlich im Herbst und geht im Frühjahr rasch in die Blüte. Blühende Taubnessel ist schwieriger und aufwendiger zu bekämpfen.

Ehrenpreis
Bei Ehrenpreis-Arten zeigen die hauptsächlich im Frühjahr eingesetzten Sulfonylharnstoffe Schwächen. Getreide-Herbstherbizide haben einen anderen Wirkmechanismus und auch eine gute Wirksamkeit gegen Ehrenpreis.
Ackerstiefmütterchen
Auch Ackerstiefmütterchen ist mit den gängigen Produkten im Herbst leichter zu bekämpfen.

Kamille und Vogelmiere
Vogelmiere und Kamille sind im Herbst sowie Frühjahr gut zu bekämpfen.
Klettenlabkraut
Klettenlabkraut kann über einen sehr langen Zeitraum auflaufen. Bei sehr starkem Druck kann eine zusätzliche Nachbehandlung im Frühjahr notwendig werden.
Nachteil im Herbst
Nachteil der Herbstbehandlung ist die fehlende Wirkung auf Wurzelunkräuter. Meist wird aber die Winden- und Distelbekämpfung auch im Frühjahr in einem eigenen Arbeitsgang durchgeführt.
Blattläuse beachten
Wenn Wintergetreide früh gesät wird, müssen auch Blattläuse beachtet werden, welche Viruskrankheiten (beispielsweise Gersten-Gelbverzwergungsvirus) übertragen können. Mit der Herbizidbehandlung im Herbst können auch Pyrethroide zur Blattlausbekämfpung (Überträger von Viruserkrankungen) mit ausgebracht werden.