Sprachbarrieren & Co: Sicherer Umgang mit Gästen aus aller Welt
Oftmals steckt dahinter die Sorge, dass die Kommunikation mit Gästen aus anderen Ländern schwierig sein könnte, insbesondere, wenn Sprachbarrieren vermutet werden. Manchmal geistern Bilder von Gästen herum, die andere Erwartungen an den Service haben oder sich nicht an die Hausregeln halten könnten. Auch der Gedanke an mögliche kulturelle Missverständnisse und unterschiedliche Lebensgewohnheiten kann Unsicherheit auslösen.
Doch lassen wir uns nicht zu sehr von diesen Ängsten leiten. Internationale Besucher können eine wertvolle Bereicherung für unsere Höfe sein – sowohl wirtschaftlich als auch kulturell. Gäste aus aller Welt bringen oft ein starkes Interesse an unserer regionalen Kultur und Tradition mit und das bietet uns die wunderbare Möglichkeit, unsere Lebensweise und Werte mit ihnen zu teilen.
Überwindung von Klischees
Wichtig ist, sich bewusst zu machen, dass Klischees oft übertrieben oder vereinfacht sind. Nicht alle ausländischen Gäste entsprechen den stereotypen Vorstellungen, die manchmal verbreitet werden. Viele Reisende sind gut vorbereitet, respektieren lokale Gepflogenheiten und schätzen die authentische Erfahrung, die eine bäuerliche Unterkunft bieten kann. Offene Kommunikation und eine positive Haltung helfen dabei, Missverständnisse frühzeitig zu klären und einen angenehmen Aufenthalt für beide Seiten zu ermöglichen.
Wer bereits internationale Gäste beherbergt hat, kann sicher von vielen positiven Erfahrungen berichten. Solche Geschichten ermutigen andere Vermieter und zeigen, wie lohnenswert es sein kann, Gäste aus verschiedenen Ländern willkommen zu heißen. Der kulturelle Austausch und das gemeinsame Lernen sind nicht nur bereichernd, sondern auch inspirierend für die Weiterentwicklung unserer Angebote.
Gängige Klischees über ausländische Gäste
- Sprachbarrieren: Die Angst, sich aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse nicht verständigen zu können, ist weit verbreitet.
- Kulturelle Erwartungen: Es wird vermutet, dass ausländische Gäste andere Erwartungen an Service und Gastfreundschaft haben.
- Essgewohnheiten: Oft heißt es, dass ausländische Gäste spezifische Essgewohnheiten hätten, die von den lokalen Angeboten stark abweichen und besondere Anpassungen erfordern würden.
- Umgang mit Unterkünften: Eine große Sorge ist vor allem, dass ausländische Gäste weniger respektvoll mit der Unterkunft umgehen, sei es durch ungewohnte Verhaltensweisen oder durch Unkenntnis der lokalen Gepflogenheiten.
- Shopping- Tourismus: Viele Gäste möchten preisgünstig einkaufen, anstatt die lokale Kultur und Umgebung zu erleben.
- Handeln und feilschen: In manchen Kulturen ist Feilschen üblich. Und es wird befürchtet, dass am Ende des Urlaubes versucht wird, wegen des Preises zu verhandeln.
- Lautstärke und Verhalten: Jede Kultur und Sprache hat ihre Eigenheiten. Was uns laut vorkommt, ist vielleicht in einer anderen Kultur ganz normal. Auch verstehen wir manches Verhalten von ausländischen Gästen nicht oder nehmen es anders auf und befürchten so Konflikte miteinander.
Auf ausländische Gäste vorbereiten
- Schulungen und Informationen: Es kann hilfreich sein, sich regelmäßig über die Kulturen seiner Gäste zu informieren. Dabei geht es nicht darum, perfekt vorbereitet zu sein, sondern offen für die Gepflogenheiten und Besonderheiten anderer Kulturen zu bleiben. Zum Beispiel ist es in den arabischen Ländern verpönt, die linke Hand zu reichen, auch als Linkshänder. Die linke Hand gilt als unrein. Wenn man solche Details beachtet, steht einem entspannten Miteinander nichts im Weg.
- Mehrsprachige Gästemappen: Eine Gästemappe in mehreren Sprachen ist ein einfaches, aber wirkungsvolles Mittel. Sie sollte mindestens auf Englisch und in den Sprachen der häufigsten Herkunftsländer verfügbar sein. So fühlen sich die Gäste gut informiert und willkommen. Inhalte könnten sein: Informationen zur Region: Sehenswürdigkeiten, Wander- und Radrouten, Öffnungszeiten von Geschäften und Restaurants. Hausregeln und Notfallkontakte: Verständlich formulierte Anweisungen zu Mülltrennung, Nachtruhe und wichtige Telefonnummern (Arzt, Polizei etc.). Bräuche und Traditionen: Eine kurze Einführung in lokale Bräuche und Traditionen kann helfen, kulturelle Missverständnisse zu vermeiden.
- Verständnis und Geduld im Umgang: Geduld ist das A und O, wenn es zu Kommunikationsschwierigkeiten kommt. Man sollte langsam sprechen, Gesten nutzen und einfache Formulierungen verwenden. Zur Not helfen auch Übersetzungstools auf dem Handy wie Deepl oder Google Translate.
- Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Internationale Gäste haben oft andere Erwartungen als heimische Urlauber. Ein bisschen Flexibilität im Alltag kann Wunder wirken, z. B. bei den Frühstückszeiten (in manchen Kulturen wird später gefrühstückt) oder bei speziellen Essenswünschen (vegetarische, vegane oder glutenfreie Speisen auf Anfrage).
- Feedback und kontinuierliche Verbesserung: Wer seine Gäste nach ihrer Meinung fragt, lernt aus ihren Rückmeldungen. So kann man sein Angebot stetig weiterentwickeln und noch besser auf die Bedürfnisse seiner Gäste eingehen.
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Austausch unter Vermietern:
Der Austausch mit anderen Vermietern kann wertvolle Einblicke und Tipps liefern. Egal ob es um Sprachbarrieren, kulturelle Missverständnisse oder besondere Bedürfnisse der Gäste geht – voneinander zu lernen und sich gegenseitig zu unterstützen, kann eine große Hilfe sein. Gemeinsame Treffen, Erfahrungsberichte oder auch eine kurze Nachfrage beim Nachbarhof helfen oft weiter und stärken das Gemeinschaftsgefühl.
Das Klischee des „schwierigen“ ausländischen Gastes entsteht oft aus Unkenntnis und Unsicherheit. Mit einer guten Vorbereitung, Offenheit und echtem Interesse an anderen Kulturen können wir diese Vorurteile überwinden.
Kontaktdaten bei Fragen zur Vermietung
Landesverein Urlaub am
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Tel. 050/2595-3341
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hannah.moesenbichler@
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Hallein: Regina Putz,
Tel. 050/2595-2526,
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St. Johann: Maria Rettenwender, Tel. 050/2595-4584,
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Maishofen: Magdalena Deutinger, Tel. 050/2595-6566,
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Tamsweg: Rosemarie Rotschopf, Tel. 050/2595-5558,
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