Schützenscheiben sind Dokumente
"Ins Schwarze treffen"
Schießscheiben oder auch Zielscheiben sind von Schützen verwendete Ziele. Mit Ausnahme der Ehrenscheiben, die von Hobbyschützen gerne auch für gesellschaftliche Anlässe beschossen werden, dienen sie der Überprüfung der Schießfertigkeit eines Schützen oder der Ziel- und Treffgenauigkeit einer Schusswaffe. Beim Sportschießen bestehen sie aus dünner Pappe. Umgangssprachlich werden sie oft auch Schießkarte, Karte oder Scheibe genannt. Die Anordnung der Ringe auf einer Schießscheibe wird Spiegel oder Scheibenspiegel genannt. Der Scheibenspiegel besteht aus zehn ineinander liegenden, nummerierten Ringen. Ein Treffer des innersten Ringes wird am höchsten bewertet (zehn Ringe). Bei historischen Schießscheiben ist das Ziel oft schwarz markiert, wovon sich die Redewendung „ins Schwarze treffen“ ableitet. Um eine Schießscheibe für viele Schüsse zu verwenden, werden vielfach alte Schusslöcher mittels Schusslochpflastern überklebt.
Naive Malkunst
Schießscheiben sind kulturhistorisch interessant, künstlerisch hinken sie meist der Bedeutung hinterher. Oftmals sind sie von lokalen Künstlern oder auch Handwerkern gestaltet, in der Vielzahl jedoch von Laienmalern. Naive Malkunst und lokale Ereignisse oder ein Bezug auf die Person, bei der es um ein Jubiläum oder ein anderes persönliches Ereignis, aber auch eine örtliche Feier geht – ein Ereignis, das dank der Schießscheibe oftmals viele Jahre überlebt – charakterisieren diese Schießscheiben. Der Anlass eines Abschiedsfestes, einer Ehrung oder eines Jubiläums bestimmt die Darstellung auf der Schießscheibe.
Alte Schießscheiben aus dem Ausseerland
Für gewöhnlich werden die Schießscheiben am Schießstand des Schützenvereines verwahrt. Am ursprünglichsten stellen sich die Schießscheiben in ländlichen Gegenden dar. Im Gaiswinkler Gasthaus im Ausseer Land sind mehrere Fasnachtscheiben aus dem Zeitraum von 1899 bis 1910 aufbewahrt, die eine sehr gute Laienmalerei aufweisen. Sie zeichnen sich durch naive Strenge und moritatenhafte Erzählfreude aus. In Bildern und Versen werden den Schützenbrüdern harmlose Schabernacke gespielt. Die Scheiben sind nicht signiert, was sonst eher in überschwänglicher Form erfolgt. Die Bilder dort stammen von einem regionalen Maler, der in Faschingsreimen dichtete. Sein Vater war ein damals bekannter Bastler und Löffelreimschnitzer.
Schießscheiben werden mit Luftdruck- oder Kleinkalibergewehren beschossen, seltener mit Pistolen. Das „Scheibenschießen“ ist stets ein Schützen-Großereignis.
Schießscheiben werden mit Luftdruck- oder Kleinkalibergewehren beschossen, seltener mit Pistolen. Das „Scheibenschießen“ ist stets ein Schützen-Großereignis.
Die Stachelschützengesellschaften
Eine Besonderheit stellt das Schießen auf Schießscheiben mit dem Stachelgewehr dar. Die bekanntesten Stachelschützengesellschaften haben ihre Schießstände an der Salzburger Monikapforte auf dem Mönchsberg und im Lungauer Bundschuhtal in Thomatal, wo der frühere Maler des Salzburger Landestheaters, Dirnberger, mit Lungauer Freunden einen Schützenstand gründete.
Die fröhlichen, aber auch manchmal ernsten Wettkämpfe bleiben bei den Schützen auf alle Fälle in Erinnerung. Ihren Namen führen die Stachelschützen nach einem altertümlichen Schießgerät, das schon in „Wilhelm Tell“ erwähnt wird und dort eher wegen seines literarischen Wertes überliefert ist. „Stachel“ wird sowohl das Gerät als auch das Geschoß genannt, bei dem es sich um einen stählernen Bolzen handelt. Mit einem Stachel zu schießen gilt als sehr schwierig. Wind, aber auch andere Witterungseinflüsse beeinträchtigen Weite und Höhe des Geschoßes. Schon eine leichte Veränderung der Lage des Bolzens kann die Geschoßbahn völlig verändern. Ein Schützenfest beginnt eigentlich schon einige Tage vor dem Ereignis. Es werden die Schießscheiben „aufgezogen“, mit Blumen- oder Tannengewinden verziert.
Beim Schießen hat höchste Ruhe zu herrschen; gefragt ist der Schützenmeister. Nach der Bekanntgabe der Ergebnisse werden die Erfolge begossen.
Die fröhlichen, aber auch manchmal ernsten Wettkämpfe bleiben bei den Schützen auf alle Fälle in Erinnerung. Ihren Namen führen die Stachelschützen nach einem altertümlichen Schießgerät, das schon in „Wilhelm Tell“ erwähnt wird und dort eher wegen seines literarischen Wertes überliefert ist. „Stachel“ wird sowohl das Gerät als auch das Geschoß genannt, bei dem es sich um einen stählernen Bolzen handelt. Mit einem Stachel zu schießen gilt als sehr schwierig. Wind, aber auch andere Witterungseinflüsse beeinträchtigen Weite und Höhe des Geschoßes. Schon eine leichte Veränderung der Lage des Bolzens kann die Geschoßbahn völlig verändern. Ein Schützenfest beginnt eigentlich schon einige Tage vor dem Ereignis. Es werden die Schießscheiben „aufgezogen“, mit Blumen- oder Tannengewinden verziert.
Beim Schießen hat höchste Ruhe zu herrschen; gefragt ist der Schützenmeister. Nach der Bekanntgabe der Ergebnisse werden die Erfolge begossen.