Schweine- und Ferkelpreise KW 46
In den meisten EU-Ländern fällt im November der wichtige Absatzbereich Gastronomie und Hotellerie weg. Aufgrund der Erfahrungen aus dem ersten Lockdown läuten damit für alle Marktteilnehmer die Alarmglocken und entsprechende Reaktionen folgen. Quer durch die EU werden die Notierungen nach unten korrigiert. Nur im am meisten von der Krise gebeutelten Deutschland bleibt die offizielle Notierung stehen. Dies ist insofern verwunderlich, als sich alle Mitgliedstaaten massiv über enorme Dumpingangebote aus Deutschland verärgert zeigen. Sowohl lebende Schlachtschweine als auch grob zerlegte Schlachtkörper werden EU-weit absolut unterpreisig verschleudert. So gesehen ist der Wert einer nicht marktkonformen Notierung jedenfalls in Zweifel zu ziehen. Die Dumpingwelle hat inzwischen auch den asiatischen Raum erreicht, so vermelden die europäischen Exporteure nach China, dass die Kontrakte jetzt nur mehr mit erheblichen Preiszugeständnissen abschließbar sind.
In Österreich kam es durch den Nationalfeiertag zu fehlender Schlachtkapazität und beginnendem Rückstau. Mit dem Gastro-Lockdown stieg das Angebot durch Panikanmeldungen schlagartig um 15%, während sich absatzseitig Zurückhaltung breit machte. Am Fleischmarkt wird einmal mehr Konkurrenz, speziell aus Deutschland, mit sagenhaft niedrigen Preisen bekrittelt, insbesondere bei nicht entbeintem Fleisch. Wie schon beim ersten Lockdown im Frühjahr profitiert wieder der LEH, der verstärkte Nachfrage nach Fleisch verspürt. Allerdings ist auch hier nicht mehr der Boom wie zuletzt bei den Hamsterkäufen spürbar. Eine Kompensation des Gastro-Ausfalls ist daher nur geringfügig möglich. Infolgedessen ist auch hierzulande ein erheblicher Angebotsüberhang entstanden, der in nächster Zeit auch eine verzögerte Abholung bei schlachtreifen Tieren mit sich bringen wird. Vor diesem Hintergrund musste an der Ö-Börse den Forderungen der Abnehmerschaft Rechnung getragen werden.
In Österreich kam es durch den Nationalfeiertag zu fehlender Schlachtkapazität und beginnendem Rückstau. Mit dem Gastro-Lockdown stieg das Angebot durch Panikanmeldungen schlagartig um 15%, während sich absatzseitig Zurückhaltung breit machte. Am Fleischmarkt wird einmal mehr Konkurrenz, speziell aus Deutschland, mit sagenhaft niedrigen Preisen bekrittelt, insbesondere bei nicht entbeintem Fleisch. Wie schon beim ersten Lockdown im Frühjahr profitiert wieder der LEH, der verstärkte Nachfrage nach Fleisch verspürt. Allerdings ist auch hier nicht mehr der Boom wie zuletzt bei den Hamsterkäufen spürbar. Eine Kompensation des Gastro-Ausfalls ist daher nur geringfügig möglich. Infolgedessen ist auch hierzulande ein erheblicher Angebotsüberhang entstanden, der in nächster Zeit auch eine verzögerte Abholung bei schlachtreifen Tieren mit sich bringen wird. Vor diesem Hintergrund musste an der Ö-Börse den Forderungen der Abnehmerschaft Rechnung getragen werden.
Schweinenotierungspreis
Notierungspreis | Berechnungsbasis | |
Mastschweine | € 1,41 (-0,09) | € 1,31 |
Zuchten | € 1,08 (-0,10) | € 0,98 |
Ferkelpreise (VLV) von DI Johann Stinglmayr
Die Ferkelmarktsituation hat sich in den letzten Wochen auch in Österreich spürbar angespannt dargestellt. Eine mehrwöchig andauernde Phase unveränderter Ferkelpreise konnte trotzdem bis zuletzt umgesetzt werden. Nach dem deutlichen Preisrückgang bei heimischen Schlachtschweinen kann jedoch die Preisstabilität der Ferkel nicht mehr weiter aufrecht erhalten werden.
Verschärfend kommt hinzu, dass die vorhandenen Schlachtkapazitäten in Österreich wegen coronabedingtem Personalmangel derzeit nicht ausgeschöpft werden können. Fertige Schlachtschweinepartien können deswegen gehäuft nicht pünktlich abgenommen werden. Damit verzögert sich bei diesen Mästern auch der Ferkelbezug. Diese negative Spiralwirkung hat sich zuletzt deutlich verstärkt. Gleichzeitig häufen sich bei uns die Dumpingangebote für deutsche Ferkelherkünfte. Zur Vermeidung eines größeren Zuzugs deutscher Ferkel und zur bestmöglichen Aufrechterhaltung des heimischen Ferkelabsatzes, war die Reduktion der Ferkelnotierung auf 1,95 Euro alternativlos.
In unserem Nachbarland Deutschland setzt sich das Katastrophenszenario am Schweinemarkt ohne Aussicht auf Besserung fort. Die mit der ASP gleichzeitig auftretende Coronakrise lässt die gesamte Schweinebranche aber ganz besonders die Schweinehalter verzweifeln. Diese Mixtur wird den deutschen Schweinemarkt auf Dauer stark verändern.
Verschärfend kommt hinzu, dass die vorhandenen Schlachtkapazitäten in Österreich wegen coronabedingtem Personalmangel derzeit nicht ausgeschöpft werden können. Fertige Schlachtschweinepartien können deswegen gehäuft nicht pünktlich abgenommen werden. Damit verzögert sich bei diesen Mästern auch der Ferkelbezug. Diese negative Spiralwirkung hat sich zuletzt deutlich verstärkt. Gleichzeitig häufen sich bei uns die Dumpingangebote für deutsche Ferkelherkünfte. Zur Vermeidung eines größeren Zuzugs deutscher Ferkel und zur bestmöglichen Aufrechterhaltung des heimischen Ferkelabsatzes, war die Reduktion der Ferkelnotierung auf 1,95 Euro alternativlos.
In unserem Nachbarland Deutschland setzt sich das Katastrophenszenario am Schweinemarkt ohne Aussicht auf Besserung fort. Die mit der ASP gleichzeitig auftretende Coronakrise lässt die gesamte Schweinebranche aber ganz besonders die Schweinehalter verzweifeln. Diese Mixtur wird den deutschen Schweinemarkt auf Dauer stark verändern.
Ferkelnotierungspreis
Preis KW 46/2020 | Veränderung zur Vorwoche | |
ÖHYB Notierungspreis | € 1,95 | ( - 0,15) |
ÖHYB Notierungspreis NÖ | € 1,95 | ( - 0,15) |
ÖHYB Notierungspreis Stmk. | € 1,95 | ( - 0,15) |
Notierungspreis Mastschweine | € 1,41 | ( - 0,09) |
Zuchten- Notierungspreis | € 1,08 | ( - 0,10) |